J. Stephan

Einmal Burnout und zurück Bitte!


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Richtung neues zu Hause.

      Dort wurden sie dann in der halb fertigen Einliegerwohnung

      geparkt. Unsere Sorgen wuchsen jeden Tag ein wenig mehr,

      dass wir uns mit diesem Projekt übernommen hätten.

      Vom Beladen, Kisten schleppen, Entladen der gefühlten 300

      Kisten und weiteren Renovierungen sank der Akku auf 10%.

      Beim Umzug brauchte ich viele und merkwürdige Pausen. Nicht

      alleine der Erschöpfung geschuldet, denn dann würde man ja

      nicht ohne Unterlass denken. Einen Gedanken möchte ich

      Ihnen nicht vorenthalten.

      Wenn jetzt noch einer kommt und will etwas von mir, dem hau

      ich …

      Ich glaube, jetzt war ich eindeutig im roten Bereich.

      Was in den folgenden Wochen geschah, weiß ich heute nicht

      mehr so genau. Wir hatten 3 Tage Umzug, Schlüsselübergabe,

      Möbel aufbauen, zwischen durch renovieren, Kisten von A nach

      B schleppen, Kisten auspacken, Chaos – was ich alles mehr

      oder weniger im Tran erlebte und erledigte.

      Da war er, der …

      Burnout

      Nichts geht mehr!

      Die folgenden Wochen waren geprägt durch chronische

      Magenschmerzen gepaart mit Durchfall. Ich war einfach nur

      müde und erschöpft.

      Gefühlt hätte ich den ganzen Tag schlafen können. Das ging

      aber nicht, denn ich konnte nur sehr schlecht einschlafen. Nach

      einer unruhigen Nacht folgte morgens dementsprechend kein

      Erholungsgefühl.

      Die Gedanken kreisten um alles Mögliche. War es die richtige

      Entscheidung? Bekommen wir das finanziell gestemmt?

      Von Leistungsfähigkeit keine Spur, stattdessen

      ununterbrochene Reizbarkeit.

      Wo war eigentlich die Freude? Schließlich waren wir nun in

      einem Traumhaus!

      Ich schleppte mich so von Tag zu Tag.

      An einem Wochenende fasste ich schließlich den Entschluss.

      Wenn es am Sonntagabend nicht besser ist, werde ich montags

      zum Arzt gehen. Und nicht nur das. Ich werde ihm auch

      berichten, wie es mir geht. Was für Männer bekannter Weise

      nicht immer einfach ist.

      So kam es dann auch. Es wurde natürlich nicht besser.

      In den nächsten Wochen lernte ich einige neue Ärzte kennen.

      Ärzte, die man ansonsten nur aus Filmen kennt. Gut,

      schließlich fiel die Diagnose.

      Burnout!

      Hört sich gut an, denn nur wer vorher ordentlich gebrannt hat,

      kann letztendlich ausgebrannt sein, oder?

      Also die eigentliche medizinische Diagnose war depressive,

      saisonale Anpassungsstörung. Ich weiß, vor Depressionen hat

      jeder Angst. Trotz Fälle, wie Robert Enke bleibt es in der Tabu

      Zone.

      Ich möchte kein Mitleid erhaschen, sondern Ihnen Symptome,

      Folgen und im Laufe des Buches Anpassungen schildern.

      Wenn Sie daraufhin etwas vorgewarnt sind, wäre schon etwas

      bewirkt.

      Aber nicht nur das ist der Anspruch des Buches.

      Innere Einstellung

      Die innere Einstellung wird maßgeblich von unseren Zielen und der Definition Erfolg geprägt.

      Ein Bsp.: Es gibt Ratgeber, die geben das Ziel/Erfolg vor.

      Dort heißt es sinngemäß, macht es so und so, in 14 Tagen zur

      Bikinifigur.

      also Stress (Anforderung, Zeit)

      Nun, ich will den Inhalt gar nicht bewerten oder in Abrede

      stellen. Ich frage Sie nur, wie realistisch ist dieses Ziel?

      < 1%

      Erfolgsaussichten?

      Was passiert, wenn dieses Ziel nicht erreicht wird. Nicht

      morgen, nicht übermorgen, nicht nächste Woche. Nun was

      ganz zwangsläufig passieren muss.

      Man gibt auf. Fühlt sich gescheitert, wohlmöglich als Versager,

      der eben keinen Erfolg hat.

      wieder Stress (Angst, Druck, versagen)

      Was ist mit dem Selbstwertgefühl?

      Wie würden Sich bei so einer ferngesteuerten Methode fühlen?

      Wie hoch bewerten Sie die Erfolgsaussichten? Wie viel Zeit

      würde es in Anspruch nehmen?

      Bikinifigur in 14 Tagen, Waschbrettbauch in 6 Wochen und was

      auch immer.

      Im Zeitalter wo Super nicht mehr ausreicht. Ultra und Mega sind

      längst kalter Kaffee. Da scheinen nur die kurzfristigen Ziele und

      Erfolge zu zählen. Immer wahnwitziger werden die

      Versprechungen.

      Wahrscheinlich haben Sie selbst schon das ein oder andere

      ausprobiert. Ich gestehe, ich habe. Zu verlockend waren die

      angepriesenen Aussichten.

      Stress (Zeit, Perfektion)

      Nun, woran liegt das?

      Gut Ding will Weile haben. Rom wurde auch nicht an einem

      Tag gebaut. Ohne Fleiß kein Preis. Was haben all diese

      Aussagen gemeinsam?

      Es gibt keinen Erfolg der über Nacht passiert!

      Selbst für einen glücklichen Zufall muss man erst etwas dafür

      tun. Wollen wir uns nun darauf verlassen? Nein.

      Man hört im Zusammenhang Erfolg immer wieder in etwa

      folgendes. „Ich hatte Glück, ich war zur rechten Zeit am rechten

      Ort“. „Es war eine göttliche Fügung“. „Das Schicksal hat es gut

      mit mir gemeint“.

      Wenn ich nichts dafür tue, muss ich in Tat auf Glück, Schicksal

      oder Gott hoffen. Nur mal ganz ernsthaft, hätte er dann nicht

      reichlich viel zu tun?

      Oder wenn ich jede freie Minute auf der Couch verbringe, dann

      war es tatsächlich Glück, wenn ich irgendwie Erfolg habe.

      Nein,