Roman Koszalka

Schattenwald


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ihm.

      "Moin, dann wollen wir doch mal sehen wo wir sie stehen haben" kam es von dem Herren mit seinem weißen Rauschebart. Er war etwas fülliger, seine Finger flogen aber nur so über die Tastatur und nach wenigen Sekunden wendete er sich wieder an Kira.

      "So Frau Veldboer, sie hätten dann Zimmer 312" er deutet den eleganten Eingangsbereich mit seinem roten Teppich und die Licht spendenden Kronleuchtern entlang "dort befinden sich die Fahrstühle." er gab dann noch ein Päckchen an Kira weiter "Dies wurde für sie hinterlegt. Haben sie noch Fragen oder Wünsche?" Kira nahm das Bündel entgegen und schüttelte verneinend den Kopf

      "Schön, in dem Fall wünsche ich Ihnen einen schönen Aufenthalt. Sollten sich doch noch Fragen ergeben scheuen Sie sich nicht zu fragen"

      Kira nahm ihren Personalausweis und die Keycard "Dankeschön, wenn hier alle so nett sind werde ich bestimmt einen schönen Aufenthalt haben."

      3

      "Der Deal steht so wie jedes Jahr Männer", gut gelaunt kam Christoph zu seinen Jungs. Allesamt sehr große Kerle. Sie waren zu viert angereist, nur empfanden sie es als nervig mit der Bahn zu fahren und bevorzugten daher ein Auto. Die Gruppe bestand aus Martin, Patrick und Jan. Martin und Patrick waren Zwillinge und ähnelten von der Statur eher dem Bild eines Volleyballspielers. Beide hatten sich eine Glatze geschert. Jan hatte einen durchschnittlichen Körperbau, nicht besonders trainiert aber auch nicht verfettet. Er hatte schwarze kurze Haare. Sie stiegen in Auto ein und Jan fuhr los.

      "Wer war denn der Rotfuchs bei Ihnen? Eine Neue?" kam es von Martin.

      "Kann ich mir nicht vorstellen. Das war Kira Veldboer. Sie ist Sängerin und eigentlich eher ungeschickt wenn es um Sport geht. Aber wer weiß wozu die Hühner sie anstiften können. Wir gingen zusammen in die gleiche Abistufe. Sie scheint mich aber nicht erkannt zu haben" Patrick schlug Christoph von hinten lachend auf die Schulter.

      "Du alter Charmeur Chrissy, hast ja richtig Eindruck hinterlassen"

      "Lass ihn" viel Martin mit ein" du weißt doch er ist ein Sensibelchen oder möchtest du jetzt über deine Gefühle reden Chrissy". Dieser wiederrum dreht sich nach hinten

      "Aber natürlich, ich war schwer verliebt und konnte mir nicht vorstellen was ich ohne sie machen sollte" breit grinsend dreht er sich dann wieder nach vorne. Das Lachen von den dreien war laut , nur Jan blieb ruhig und fügte leise an, als alle sich beruhigt hatten.

      "Mich kannst du nicht verarschen Chrissy, kannst immer noch nicht lügen." Er fuhr weiter und kurz darauf erreichten sie den ihr Reiseziel. Am Ende des Parkplatzes war wie jedes Jahr ein großes Duschzelt aufgestellt worden, gleich daneben hatte man einen Toilettenwagen hingestellt. Die Jungs nahmen ihre Rucksäcke aus dem Auto und machten sie über eine kleine Steigung auf den Weg zum Strand. Die Luft roch nach Meer und über Ihnen kreischten die Seemöwen ihr allbekanntes Lied. Nach ein paar Metern auf der Promenade, welche sich am gesamten Nordstrand entlang zog, bogen sie in die große Lücke der Nord Düne ein. Sobald sie den festen Weg, bestehend aus aneinander gereihten Betonplatten, verließen sanken sie knöcheltief in den feinen Strandsand ein.

      "Wie ich das vermisst habe" stöhnten die Zwillinge im Chor auf. Fast 50 Meter vor ihnen erhob sich das große Festzelt, in diesem Zelt würde man jeden Abend an diesem Wochenende feiern und am nächsten Morgen konnte man dort ein sehr karges Frühstück einnehmen. Vor dem Zelt waren noch einige Fressbuden aufgestellt worden und natürlich auch Bierbuden. Als die Jungs an dem aufgestellten WC-Wagen kam meinte Jan sinnierend "Noch stinken sie nicht "

      "Das wird sich ändern spätestens morgen Mittag" Chrissy gab dabei ein würgendes Geräusch von sich. Nach den letzten Ausläufern der Düne, auf welche sich tatsächlich noch etwas grün befand, kam sie zum Anfang des Zeltlagers. Dort standen bereits einige Biertischgarnituren, an diesen wiederum die Leute des Organisators mit Ihren Listen warteten. Die Zwillinge holte die eigenen Teamunterlagen heraus

      "Jo wir sind die Warriors "begann Patrick

      "of Crail, hier ist der Teilnehmerbrief" beendete Martin.

      Den beiden wurden Armbänder ausgegeben welche jedes Teammitglied tragen sollte. Damit kam man am Abend auf die Party und am Morgen zum Frühstück, ganz zu schweigen das man ohne dieses Bändchen nicht wieder auf den Zeltplatz kommen würde. Die Jungs nahmen das zur Kenntnis, danach suchten sie sich einen schönen Platz am Strand und bauten ihre Zelte auf. Nachdem das erledigt war gingen die Zwillinge los um die restlichen Sachen aus dem Auto zu holen. Chrissy setzte sich in den Sand und schaute aufs Meer hinaus, Jan stand neben ihm

      "Willst du es immer noch durchziehen? Es ist kein gutes Omen das Kira auf einmal auch noch hier ist. Wie wahrscheinlich ist das?" Chrissy schaute zu ihm hoch.

      "Da kann man nichts machen. Endlich weiß ich wo er ist und Andrasch ist auch schon auf dem Weg. Du weißt doch was er vom Meer hält"

      "Wattenmeer"

      "Ist ihm egal, alles das Gleiche für ihn. Im Übrigen wird es Zeit das ich aktiv werde. Der Rest des Stammes ist bereits in ihrer Passivität so eingelullt, dass man meinen könnte wir wären Geistige der katholischen Kirche" Beide grinsten sich an.

      "Dann ist es also beschlossene Sache. Wann kommt Andrasch an?"

      "Heute Nacht, morgen Nacht geht es los."

      "Das kann ja heiter werden."

      "Wem sagst du das."

      4

      #Angekommen #VierJahresZeiten #Borkum #Hotelzimmer #Smile #Etwasangeschwippst #Wetter #Loveit #Sommer #Sonne #Sunshine #Goodtimes #Happy #Strand #Picoftheday

      Kira hatte ihr Zimmer bezogen und war sehr zufrieden. In dem Packet war ein Straßenkarte, beziehungsweise eine Touristenkarte enthalten. Wo man was besichtigen konnte oder wo welches Restaurant lag. Eigentlich unnötig da sie ein Smartphone dabei hatte, aber gut was man hatte man. Nun noch schnell ein Bild mit einen gehauchten Kuss drauf und ab damit ins World Wide Web. Bis zur Probe war es noch ein paar Stunden hin, daher nahm sie sich vor, noch auf einige Kommentare auf Facebook und Instagram zu reagieren. Das war die andere Seite, immer nette Sachen schreiben, immer sich über alles freuen was man ihr zukommen ließ. Da war das gerade erlebt mit den Mädels vollkommen anderes, die waren nicht aus ihrer Szene und hatte sie trotzdem freundlich aufgenommen. Was sie heute Abend auf der Party sollte wusste sie noch nicht, sie würde einfach zwei Flaschen Wein mitbringen und dann mal sehen was die Mädels machen würden. Da viel ihr wieder der Hüne ein. Er hatte sie wie von selbst ohne Scheu angesprochen, als würden sie sich kennen. Kira setzte sich in einen Sessel und schaute ihre Kontakte auf alle Plattformen durch um einen Ansatzpunkt zubekommen. Erfolglos. Etwas frustriert aber noch guter Laune ging sie eine Stunde später in die Hotellounge. Dort erkundigte sie sich bei dem Borkumerweihnachtsmann, wie sie nun denn netten älteren Herren an der Rezeption getauft hatte, nach den Essenzeiten. Dieser gab ihr einen Zettel wo sie vermerkt waren. Danach verabschiedete sie sich und ging, anhand des Navi im Smartphone, zu den Proberäumlichkeiten. Als sie durch die Straßen stromerte und die Fassaden der schönen alten Gebäude bewunderte, wurde ihr erst bewusst wie viele Sportler nun nach und nach die Stadt überfluteten. Überall konnte man sie anhand der Trainingsanzüge ausmachen. Sie war schon gespannt auf die Zeltstadt welche am Strand entstehen würde. Da kam sie auch schon in der kleinen Probehalle an. Der Eingang war weit auf und von innen konnte man bereits einzelne Töne von Instrumenten hören. Im Innern waren schon ein paar Musiker dabei sich einzuspielen. Ein stattlicher Mann, Anfang der fünfziger mit bräunlichem kurzem Haare, kam auf sie zu.

      "Ach da sind sie ja schon Frau Veldboer. Ich bin Herr Welsh, aber sagen sie ruhig Welshy machen hier alle", er reichte ihr zur Begrüßung die Hand, welche sie auch freudig annahm. "Hallo, dann sagen sie aber bitte auch Kira, Ok Welshy?" mit einem professionellen lächeln ging sie dann zu den anderen Musikern und begrüßte sich ebenfalls mit allen. Dort viel die Begrüßung zwar nicht ganz so herzlich aus aber immer noch freundlich. Kira holte sich ein Glas mit Sprudelwasser und einem Strohhalm und fing an Blasen in das Wasser zu pusten. Weniger eine echte Vorbereitung zum Singen sondern vielmehr eine Marotte, danach fing sie an zu singen, wobei sie abundant wieder Blasen im Wasser aufsteigen ließ. Nach einer viertel Stunde waren sie und die anderen bereit für die Probe.

      Die Probe verlief