Roman Koszalka

Schattenwald


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oder noch die Gegend erkunden. Haltet euch aber dann bitte bedeckt, nicht das man euch noch entdeckt". Das Licht wurde schwächer und nun konnte man sehen das aus dem vermeintlichen Stein kleine Beine hervorkamen und die Igel sich bewegten. Ihre Gesichter waren noch immer schwer zu erkennen im Dunkeln. Anstatt Stacheln auf dem Rücken besaßen sie eine glatte Oberfläche, sie erinnerten an Gürteltieren oder Schildkröten. Nur im Gegensatz zu diesen Tieren zogen sie sich nicht bei Gefahr in einen schützenden Panzer zurück, sondern sie wurden dieser Panzer. Als Stein getarnt konnten sie fast jeden Täuschen. Zwei dieser wundersamen Tieren machten sich auf den Weg um ihre Umgebung zu erkunden der Rest dieses kleinen Trupps ging zielstrebig auf Christophs Rucksack zu und verschwanden darin.

      Ein warmer Windhauch strich durch Chris sein Gesicht, als kurz darauf eine Drohne vor ihm im Sand landete. Sie war dunkel gehalten und im Gegensatz zu den sonst bekannten ferngesteuerten Drohnen, die sich immer größerer Beliebtheit frönten, hatte sie keine Rotoren Blätter. Man konnte ein mechanisches Zischen hören und es öffnete sich eine Metall Luke. Heraus kam ein daumengroßes Männchen mit einem kessen Barett in rot auf dem Kopf heraus. Er war von stämmigem Körperbau, in etwa so wie man sich einen Zwerg vorstellte. Er hatte allerdings kein Kettenhemd an sondern trug ein hell besches Hemd und eine ebenso besche Hose, darüber einen marineblauen Militärmantel.

      "Misitger Sand auch noch, du hast echt Sinn für Humor. Einen Zwerg übers Meer zu schicken und dann noch am Strand zu campieren. Etwas Todessehnsucht hast du schon. Soweit ich weiß, ist das Meer auf dich und deine Art auch nicht besonders gut zu sprechen." Chris beugte sich zu seinem Freund herunter, ließ sich dabei auf ein Knie nieder

      "Ich grüße die Andrasch Sohn des Dwinbar, erster Großkönig der Zwerge" dann beugte er den Kopf.

      "Lass den Scheiß" polterte Andrasch los "Freunde müssen mich nicht so nennen und du bist im Gegensatz zu den anderen ein wahrer Freund." schaute ihn dann scharf an" Sag kannst du immer noch nicht Lügen " Chris erhob sich und setzte sich wieder auf den Stuhl, Andrasch hingegen kletterte auf sein Gefährt und schaute ihn an

      "Und?" hackte er nach.

      "Ich versuche es nun mit Humor zu kaschieren. Und was dein Einwand angeht mit dem Meer. Es sollte sich vor mir fürchten, denn es war es das dem Biest Unterschlupf gewährte" "Gut Gesprochen, drohe ruhig einer Naturgewalt" dröhnte es von Andrasch her.

      "Wie sieht nun dein Plan aus?" Chris reichte ihm einen kleinen Zettel

      "Das ist das Gebäude was du für mich Scannen sollst. Darin ist Grimm eingeschlossen. Sobald ich die Scans habe werde ich mir einen Plan überlegen wie ich dort eindringen kann und wie ich mich danach mit Grimm wieder zurückziehen kann."

      "Nun an mir soll es nicht scheitern. Wo soll ich hin, wenn ich die Daten habe?"

      "Hierher, du kannst am besten über den Tag hinweg in meinem Zelt sein. Es ist zwar nicht die Schattenwald, aber ich glaube für einen Tag wird es reichen."

      "Kein Problem, ich bin es gewohnt nicht standesgemäß zu nächtigen. Ach ja liebe Grüße von der Schattenwald. Deine Eltern lassen fragen was das alles soll?"

      "Werden die schon sehen" grinste Chris "Ich habe sie nicht ins Bild gesetzt. Sie wären eh dagegen und bevor du fragst nur Jan weiß Bescheid. Karo dürfte nur was ahnen, aber nichts wissen"

      "Musst du wissen" mit zuckenden Schultern begab sich Andrasch wieder in sein Fluggefährt. In Chris seinem Kopf hörte er wieder die Stimme.

      "Stell schon mal Bier und Essen bereit". Danach hob die bemannte Drohne wieder ab und verschwand in der Dunkelheit der Nacht.

      7

      #Borkum #Frühstück #Müde #gesternParty #Hangover #Outfit #Kiss #Singerslife #Volleyballparty

      Kira knabberte an ihrem Toast mit Honig und verrührte mit der anderen Hand den Zucker in ihrem grünen Tee. Die Nacht war lang gewesen, dafür hatte sie nur kurz geschlafen. Jetzt forderte dieses Verhalten seinen Tribut, sie hatte zwar keine Kopfschmerzen war dafür übermüdet. Die Sportler und Sportlerinnen hatten sie, nach dem sie vom Zeltplatz losgegangen waren, ins große Partyzelt geschmuggelt. Sie wusste nicht wie, aber auf einmal hatte Karo ihr ein Armband wie alle um den Arm gelegt und ihr mit Zeichen zu verstehen gegeben ruhig zu sein. Kira hatte sich von der guten Laune mitreißen lassen. Das Zelt war Überfüllt gewesen, was aber niemanden daran gehindert hat trotzdem zu tanzen und zu trinken. Kira fasste sich an den Kopf. Unglaublich was sie gestern alles mitgetrunken hatte, insgesamt trunken die Leute sehr viel auf diesem Turnier resümierte sie. Wobei sie noch nichts von diesem Volleyballturnier gesehen hatte. Sie sollte im Laufe des Tages zum Strand kommen und sich alles ansehen. Nachdem Zelt und dem dortigen Gelage waren sie nochmal zum Zeltplatz gegangen, da Christoph nicht gekommen war. Als sie dort waren hatten sie nur sein wohliges Schnarchen aus dem Zelt gehört. Daraufhin hatten sie sich wieder in die Stühle gesetzt hatten. Lea hat es bevorzugt sich auf Jan seinen Schoss gemütlich zu machen und mit ihm zu kuscheln. Der Rest hatte sich noch nett Unterhalten bis es langsam am Horizont dämmerte. Das war das Zeichen für Kira gewesen, dann doch langsam ins Hotel zugehen. Dort war sie dann direkt eingeschlafen.

      Kira schaute nun aus dem Hotelrestaurant heraus auf den kleinen verträumt wirkenden Stadtpark und den dort angrenzenden Bahnhof. Die Sonne stand bereits recht hoch und brannte unbarmherzig auf die Erde nieder. Nachdem kargem Frühstück wollte Kira noch etwas frische Luft schnappen gehen und ging an der Promenade entlang. Dort sah sie dann endlich auch den Pavillon in dem am Abend ihr Auftritt sein würde. Sie ließ den Blick schweifen und erblickte hinter dem, von Strandkörben gesäumten, Strand eine Unzahl von abgesteckten Volleyballfeldern. Dort konnte man bereits das treiben der Sportler sehen. Das äußerste linke Feld mündete fast im Meer und am äußersten rechten Rand standen einige Wagen, die vermutlich zum organisatorischen Teil gehörten. Einige Fahnen und Wimpel waren gehisst, auf den konnte man den Organisator ablesen NWVV. Aus ihrer Entfernung konnte sie nicht lesen was das zu bedeuten hatte aber ein V stand bestimmt für Volleyball.

      Kira beschloss sich nun auch so einen Strandkorb zu mieten und den restlichen Tag zu genießen und nicht ihre neuen Freundinnen zu suchen.

      "Nachher machen die damit weiter, womit wir vor einigen Stunden aufgehört haben" sagte sie lächelnd zu sich selbst.

      Der Tag verging wie im Flug und Kira machte sich gegen achtzehn Uhr auf dem Weg ins Hotel um sich umzuziehen und noch etwas in Stimmung zu kommen für ihren Auftritt. Um kurz vor zwanzig Uhr stand sie dann, in Ihrem weiblichen Matrosenoutfit, fertig mit ihren Musikern im Pavillon von Borkum. Vor Ihr war ein kleiner Platz an dem sich eine hohe Mauer anschmiegte. Oberhalb dieser Mauer verlief die Promenade und Leute konnten auch von dort oben der, sich die anbahnenden, Show folgen. An den Ausläufern des kleinen Platzes waren kleine Läden aufgebaut worden um für das leibliche Wohl der Menschen zu sorgen. Welshy stand nun vor der Menschenmasse, es waren um die zweihundert Leute die übersichtlich unten und oben vor der Bühne verteilten, er kündigte nun das musikalische Abendprogramm an. Er stellt alle Künstler kurz vor, bei Kira verfiel er in eine kleine Laudatio und sagte das sie ihre klassische Gesangsausbildung im Royal Birmingham Conservatoire abgeschlossen hatte. Auch erwähnte er ihre Vielzahl von Preisen die sie bereits zu Recht gewonnen hätte und man würde sich besonders freuen sie heute hier begrüßen zu dürfen. Mit einer Verbeugung ihrerseits begann sie dann

      "Danke, danke lieber Welshy. Ich freue mich auch sehr hier zu sein. Ich hoffe wir werden einen schönen gemeinsamen Abend verbringen". Kira wollte gerade wieder zu ihrem Platz gehen als sie ein lautstarke Stimme vernahm.

      "Aber sowas von Kira " sie wandte sich um und schaut zur Mauer hoch wo ihre neuen Freunde nun zu neunt auf der Mauer saßen und die Beine, gut sechs Meter, herunterbaumeln ließen.

      "Zeigst uns"

      "Auf gehst"

      "Kira Kira Kira", vernahm sie wieder von der Gruppe musste dabei grinsen und winkte hoch. Nun folgte das erste Lied. Es war wie alle der darauf folgenden Lieder, ein Shantie oder Seemannslied. Es ging über bekannte Lieder wie "Drunken Sailor" und "Roll and Go" auch unbekannte Lieder die eher Regional bezogen waren. Nach gut zwei Stunden endete langsam die Show und die Musiker ernteten tosenden Applaus. Wieder war es an Welshy die letzten Worte zu sprechen und Blumen oder Weine an die Künstler zu verteilen. Kira war mit dem Auftritt sehr zufrieden, selten