Roman Koszalka

Schattenwald


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      #Borkum #NettePolizei #Kopfweh #spazieren #Sonne #genießen #erholen #frischeLuftschnappen #Heimwärts #endlichalleine

      Nachdem die Polizei ihre Aussage aufgenommen hatte, war Kira in ihrem Zimmer eingeschlafen. Erst gegen siebzehn Uhr war sie aufgewacht und hatte ihre Sachen gepackt. Danach war ihr Aufpasser mit ihr im Taxi zum kleinen Borkumer Flugplatz gefahren und hatte sie dort in die Obhut von Herrn Welsh übergeben.

      "Etwas erholt?" war die erste Frage des, immer noch, farbenfrohen Welshy gewesen, als er sie dort begrüßte. "Dein Flug geht erst um zwanzig Uhr, wir haben noch etwas Zeit. Wollen wir etwas spazieren gehen?"

      "Gern. Etwas frische Luft tut mir bestimmt gut" so gingen die beiden die Straße die Kira gerade gekommen war wieder in Richtung Norden zurück. Ihrem kleinen Koffer ließ sie in der Zwischenzeit beim Flugplatz. Dieser bestand aus einem spärlichem Rollfeld und einem einsam wirkenden Tower, wo vermutlich ein einziger Fluglotse saß und den Flugverkehr überwachte.

      "Gehen wir am besten zur Promenade und von dort aus Richtung Osten, dort gibt es ein schönes kleines Regionales Restaurant" meinte Welsh und ging langsamen Schrittes vor. Kira meinte zusehen das er etwas humpeln würde. Ihn hatte dieser Überfall allen anscheint mehr zugesetzt als ihr und doch war er auf den Beinen. Sie schaute auf ihr Smartphone und sah, dass sie dreiundzwanzig Nachrichten hatte. Fast alle waren von ihren neuen Freunden die sich sorgten und wissen wollten wie es ihr ginge. Schnell antwortete sie ihnen, dass alles gut sein und sie in ein paar Stunden auch die Insel verlassen würde. Sie wunderte sich wie sie die ganzen Nachrichten übersehen haben konnte als sie ihr Selfie gemacht hatte, sie schob es einfach auf den Schock.

      "Sagen sie Herr Welsh" fing Kira an, "wie bekannt ist es geworden, dass sie in ihrem Büro überfallen wurden? Also wir dort überfallen wurden."

      "Ich dachte wir sind beim Du" sagte Welsh gelassen "ich denke auf der Insel wird es jeder wissen. Ich habe veranlasst, dass jeder der die Insel genauestens beleuchtet wurde. Mit der Hilfe meiner Sicherheitskameras haben wir versucht, ein grobes Bild von der Statur des Übeltäters herzuleiten. Jeder der auch nicht im entferntesten damit in Verbindung gebracht werden konnte, musste sein gesamtes Hab und Gut offen vorzeigen bevor er die Insel verlassen konnte" er drückte sein Kreuz etwas durch "Es hatte aber keinen Erfolg. Weder am Pier noch beim Flugplatz noch bei den Planwagen, welche zu den anderen Inseln fahren. Nun setzte ich meine ganze Hoffnung auf die Kriminalisten der Polizei." So wie er das aussprach hatte sie nicht den Eindruck als wäre die Hoffnung sehr groß.

      "Weiß man schon wie er das mit diesen dunklen Nebel gemacht hat?" hackte Kira nach.

      "Gewiss, er muss im Aufzug eine Rauchgranate gezündet haben, welche eingefärbten schwarzen Rauch von sich gab. Auf seinen Rücken hatte er wohl eine Apparatur die ebendiesen wie ein Staubsauger wieder eingesaugt hat und zu guter Letzt seine Gesichtsmaske. Die muss ihn wohl vor den Auswirkungen des Rauchs geschützt haben" Kira und Welsh passierten zu ihrer rechten den FKK Strand von Borkum und folgten schweigend dem Weg. Nach weiteren zwanzig Minuten spazieren gelangten sie zu dem vorher angemerkten Restaurant. Hinter diesem erstreckte sie wieder weiter Strand und ging über ins brach liegende Wattenmeer. Das Meer hatte sich wieder für mehrere Stunden zurückgezogen. Die beiden Spaziergänger stärkten sich dort mich etwas Kaffee und Kuchen, dazu gab es dann noch auf Kosten des Hauses eine lokale Spezialität 'Sanddornlikör'. Die sonst sehr sauren Früchte waren auf diese Art und Weise am besten zu genießen.

      Es dämmerte bereits und Welshy bestellte für die beiden ein Taxi um zurück zum Flugplatz zu gelangen. Als die beiden nun draußen am Strand warteten hörten sie hinter sich das vergnügte Singen, was auf sie zuhielt. Kira drehte sich um, nur um sich direkt wieder zurück zudrehen. Der Herr der das so guter Laune auf sie zukam war nackt.

      "Mein Lieber Freund, sie haben sich wohl etwas verlaufen der FKK Bereich ist dahinten" kommentiere Welshy heiter und winkte in die Richtung aus die der Naturbusche kam.

      "Dann bin ich hier ja goldrichtig Einhörnchen" kam die freche Antwort und Kira identifizierte sie sofort als die von Chrissy. Sie sah sich wieder um und schaute einen gut gelaunten Christoph. Er trug nun keine Kontaktlinse und somit sah man auf der einen Seite sein dunkelgrünes Auge und auf der anderen Seite, stach sein hellgelbes Auge hervor. Er hatte einen Rucksack an und die Einstellung der Riemen waren sehr großzügig. Der Beutel hing fast über seinen nackten Hintern.

      "Oh Hallo Kira. Augen nach oben kleine Nachtigall" sprach er weiter und ging an den beiden vorbei.

      "Moment mal, du kennst diesen Menschen? Kira?" grollte Welshy, seine Stimme war nun tief und bedrohlich und er schien sich wohl durchzustrecken, erwirkte nun etwas größer.

      "Noch nicht, also im Moment noch nicht wieder" gab stattdessen Chrissy von sich, "aber das ist für dein Spatzenhirn eh zu schwer zu verstehen. Daher gebe ich mir nicht die Mühe es zu erklären"

      "Das ist der Type der uns Überfallen hat" kam es erzürnt aus Welsh heraus. Aus seinem Mund lief sogar Sabber wie Kira beobachtete und sie wich etwas weg von ihm. Dann erschrak sie vollkommen als sie sah wie braunes Fell an Welsh herausspross, sein Schädel andere Konturen annahm und in kürzester Zeit stand vor ihr ein Minotaurus mit einem Horn. Kira gab einen kleinen Aufschrei von sich und plumpste rückwärts in den Strand von Borkum. "Dich werde ich zerfetzen" kam es aus dem Maul von Welsh, wo sich nun eine beachtliche Menge Geifer gebildet hatte.

      "Hat dir eine Lektion nicht gereicht du enorm hässliches Einhorn" spottete Christoph weiter und schaute nur lässig über die Schulter. Dann erstarrte er, denn er sah das Welsh auf Kira zu stampfte und sie mit einer Hand um ihren Kopf empor zog. Kira kreischte und schrie laut. Sie versuchte sich mit Tritten und Schlägen zu befreien, all ihre Versuche fruchteten nicht. Dann schaute sie flehend zu Christoph welcher sich bereits zu sie umgewandt hatte.

      "Lass sie runter" gab dieser nun in einer tiefen bedrohlichen Stimme von sich. Sein gelbes Auge leuchtete warnend auf und unterstrich seine Aufforderung.

      "Und was passiert, wenn ich es nicht mache?" fragte Welsh mit falscher Freundlichkeit "Was passiert, wenn ich sie hier oben lass und etwas drücke" erhob Kira an und erhöhte den Druck auf ihren Kopf. Man hörte bereits ein grausiges Knacken. Kira schrie panisch wie am Spieß. Wieder blickte Welsh zu Christoph um seinen vermeintlichen Triumph auszukosten.

      Doch zu seiner Überraschung hatte sich Chris auf seine Hände stützen niedergelassen und schaute ihn zornig an. Die Intensität seines gelben Auges nahm zu und sprang sogar über auf sein anderes Auge. Danach wuchs ihm ein schwarzes Fell, sein Körperbau wurde muskulöser seine Hände und Füßen wurden zu Pfoten. Ein andauerndes Knochen knacken ging von Christoph aus, am Ende stand ein Wolf vor Welsh mit einer Schulterhöhe von über zwei Metern.

      "Ihr seid ausgestorben" stotterte Welsh und schleuderte Kira auf den Boden des Strandes, wo man das Brechen ihrer Knochen hören konnte, gefolgt von ihrem herzerweichenden Schluchzen, "die zwölf haben euch gejagt und ausgerottet". Langsam fing sich Welsh wieder indessen schaute der Wolf an ihm vorbei auf Kira "Sag schon wie ist dies möglich?"

      Der Wolf fixierte nun den Minotaurus an und gab ein tiefes Grollen von sich, danach lösten sich dunkle Schwaden von ihn und tauchten seine Umgebung augenblicklich in tiefste Finsternis. Der Minotaurus konnte nichts mehr sehen und begab sich in eine Abwehrhaltung, in dem er seine Hände, zu Fäusten geballt, vor sich hielt.

      "Lächerlich" dröhnte es nun in seinem Schädel "Und sowas will Wölfe ausgerottet haben." ein Ohren betäubendes Geheul erschallte daraufhin. Welsh ging aufgrund der Lautstärke in die Knie und hielt sich seine Ohren zu. Dies machte nur keinen Unterschied wie er feststellte. Verzweifelt wollte er sich umdrehen und flüchten. "Wo willst du denn hin? Flüchten, jetzt schon? Du wolltest doch so viel wissen und jetzt?" Direkt vor ihm glommen zwei gelbe Augen auf und ließen ihn zurücktaumeln "Ich bin die erwachte Dunkelheit" schrie die Stimme wieder in seinem Schädel und Welsh riss wieder die Hände vor seine Ohren. Furcht überkam ihm, so einen Feind hatten seine Vorfahren bekämpft. Die wussten um die schwächen dieser Bestien, aber er hatte keine Ahnung was er machen sollte. Kopflos rappelte er sich auf und wollte loslaufen, als er spürte, dass sich spitze Zähne in seinen Hals bohrten und im nächsten Moment einen großen Teil seiner Kehle herausrissen. Schlagartig verschwand die Dunkelheit und er sah den Wolf vor sich, dieser ließ gerade einen großen Klumpen Fleisch