Anina Toskani

Braco - kleiner Bruder, großer Engel


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das versucht, sich am Energiefeld nahestehender Personen aufzuladen. Ist dieses Energiefeld mit negativen Emotionen aufgeladen, braucht es immer neue negative Energie als Nachschub, um zu überleben. Solche Persönlichkeitsanteile verhalten sich wie Schmarotzer: sie schlagen sich an den Gefühlen nahestehender Personen regelrecht den Bauch voll. Sobald man dann selbst nicht total positiv geladen ist, um der Satansbrut an negativen Kräften zu widerstehen, ist man ihnen ausgeliefert. Sie überwältigen ihre Opfer in jedem schwachen Moment. Durch meinen zunehmenden Burnout wurde ich, ohne es zu merken, immer anfälliger für Deli’s Alzheimer Dämonen und ihre Attacken.

      In Stuttgart hatte ich die Gelegenheit genutzt, Bücher über Braco und seinen Lehrer, Ivica Prokic, zu kaufen und schon, in den Pausen, begann ich, fasziniert, zu lesen. Braco’s und Ivica’s Biografien verschlang ich noch an diesem Wochenende und gab dann Deli meine Bücher weiter. Da sie stets gern viel las, denn Lesen war fast ihre einzige Abwechslung, war das eine gute Gelegenheit, sie mit der positiven Kraft in Berührung zu bringen. Begeistert berichtete ich ihr am nächsten Morgen schon beim Frühstück, von meinen Erlebnissen in Stuttgart mit dem heilenden Blick von Braco Deli wurde sehr neugierig, besonders, nachdem sie das Buch über Braco’s und Ivica’s Geschichte gelesen hatte. Ich wunderte mich darüber, dass ich mich von Ivica Prokic auf den Bildern im Buch fast noch mehr angezogen fühlte als von Braco.

      Mir kam dieser quicklebendige, leidenschaftlich für Menschen und ihr Wohlergehen selbstlos eintretende Mann wie ein Apostel aus dem Umfeld von Jesus Christus vor. Er hatte sich von Jugend an für die Wahrheit eingesetzt und Menschen in seinem Umfeld stets geholfen. Alle, die zu ihm kamen, bekamen Unterstützung, sei es, zu Beginn seiner Tätigkeit in Zagreb auf dem Fischmarkt, wo er nach seiner Flucht aus Serbien, Fische verkaufte, sei es, danach, in der wunderschönen Villa, am Srebrnjak 1, wo Braco noch heute seine Gruppen empfängt. Ivica’s Aufrichtigkeit, seine Fähigkeit, Vergangenheit und Zukunft zu lesen und seine Hellsichtigkeit, erinnern mich sehr an den Apostel Paulus aus dem neuen Testament, der von einem erbitterten Gegner des Herrn Jesus Christus zu sei-nem ehrerbietigsten Verfechter und Diener wurde und dabei nie ein Blatt vor den Mund nahm.

      Zwei Tage nach diesem intensiven Wochenende am 8.7.2013 in Stuttgart, sah ich plötzlich morgens in meiner Meditation, die ich regelmäßig noch im Bett mache, Ivica Prokic persönlich auftauchen. Ich sah ihn richtig körperlich in der Kleidung, die er auf Fotos im Buch trug und wunderte mich sehr, da ich ihm niemals persönlich begegnet bin. Es war eine angenehme Erfahrung. Ich hatte das Gefühl, als wolle er mir mitteilen, dass er mir zur Seite stehe. Nachdem ich dann die anderen Bücher über Braco gelesen hatte, wandte ich mich oft innerlich um Hilfe an Ivica. Deli war vom Wirken Bracos und Ivicas, wie in den Büchern und auf DVDs beschrieben, tief beeindruckt und saß nach der Lektüre der Bücher noch oft mit mir vor Videos auf youtube. Sie begleitete mich dann sogar beim Livestreaming Ende Juli. Dabei passierten mancherlei Dinge. Einmal, so erinnere ich mich, ging ich, durch Bracos Blick, in eine so tiefe Trance und Entspannung, dass mein Körper zur Seite glitt und ich fast vom Stuhl gerutscht wäre. Plötzlich hörte ich Deli’s tiefe Stimme neben mir: „Pass‘ auf, sonst fällst Du gleich vom Stuhl!“ Das weckte mich sofort aus meiner Lethargie. Durch Braco’s Blick erlebte ich oft Gedankenstille und schien manchmal bis an den Rand des Schlafes zu gehen. Als wir beide auf einer DVD die Geschichte eines amerikanischen Ehepaars erfuhren, die über eine spontane Heilung von Prostatakrebs berichten, sagte ich zu Deli, dass ich es so bedauerte, dass wir nicht vor 1995 auf Ivica gestoßen seien, denn dann würde Vati noch leben. Ich war sofort überzeugt, Ivica hätte Vati helfen können und hätte damals auch Deli in eine bessere Verfassung gebracht. Leider starben Ivica und mein Vater beide 1995, kurz nacheinander. Deli nickte ganz betroffen. Ich glaube, das war genau der Moment, als ich innerlich beschloss, dass Deli und ich gemeinsam zu Braco in sein Haus am Srebrnjak 1 in Zagreb fahren und auch Ivicas Grab besuchen würden. Ich sagte ihr das aber nicht, da ich sie nicht mit meinen Plänen überfallen wollte. Ich wusste ja, wieviel Angst sie vor neuen Erfahrungen hatte.

      Der beste Termin für die Reise wäre der 4. August zu Ivica’s jährlicher Geburtstagsfeier, dachte ich insgeheim bei mir und lächelte. Deli würde sicher erst einmal protestieren wie immer, aber sie hatte ja Gelegenheit, in der Zwischenzeit noch mehr positive Erfahrungen mit Braco’s Blick zu sammeln. Ich wusste auch, dass ich mit Engelsgeduld, ihren Widerstand vorsichtig und diplomatisch aufweichen konnte. Ich bat meine Schutzengel und Braco innerlich um Hilfe für dieses Reiseprojekt.

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      Blick vom Burgberg auf Zagreb

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      Kathedrale und orthodoxe Kirche

      Begegnungen mit Braco, Livestream & ein silberner Hoffnungsstreifen am Horizont

      

       Am 30. Juli 2013 erlebten Deli und ich gemeinsam die ersten Livestream Sitzungen mit Braco, denn, durch Spenden von Braco Anhängern, konnte Braco, mit einem kleinen Kamerateam, endlich, aus seiner Heimat, überall in die Welt, seinen Blick auf Computer übertragen. Angelika Whitecliff hatte dies zuerst, von Hawai aus, mit Braco ausprobiert. Dann ging es um die Welt und wurde erfolgreich zur neuen Möglichkeit, mit Braco in Blickkontakt zu treten.

      Deli und ich profitierten davon, denn 2013 gab es am 30. Juli Livestream Sitzungen mit Braco aus Zagreb. Wir saßen beide daheim, gespannt, vor dem Computer. Um Braco herum, sah ich so viel helles Licht, bei seinen Auftritten vor der Kamera, dass ich dachte, das kleine Zimmer, in dem wir vor dem Computer saßen, sei ebenfalls von Licht erfüllt. Wieder einmal kippte ich fast vom Stuhl neben Deli, die mich geistesgegenwärtig mit ihrer tiefen Stimme rechtzeitig aus dem Halbschlummer weckte und so vor dem Herabrutschen vom Stuhl und einer hypnotischen Tieftrance bewahrte. Deli blieb bei den live Übertragungen stets ungerührt vor dem Bildschirm sitzen. Sie saß da, so cool wie manch ein pubertierender Teenager, der vorgibt, dass ihn nichts beeindrucken kann. Deli wirkte oft so skeptisch, als glaube sie den ganzen Zinnober nicht, was sie auch oft, ungeniert, sagte. Sie nahm nie ein Blatt vor den Mund. Ich nahm das nur zur Kenntnis, lächelte und schwieg. Trotzdem verfolgte Deli aufmerksam die endlosen Zeugnisse der Teilnehmer über Heilungen. Ich spürte deutlich, dass sie jedes Mal von der hellen Energie etwas in sich aufnahm, denn, wenn ich sie, anschließend, nach Hause begleitete, war sie guter Dinge und lächelte glücklich, was sonst im Alltag fast nie vorkam. Dann gelang es mir auch leichter, sie am Wochenende zu einem schönen Waldspaziergang mit nach draußen zu locken oder im Sommer sogar in unser nahegelegenes Freibad zu entführen. Dass sie mit 90 Jahren noch so fit war und mit mir schwimmen gehen konnte, war wirklich eine tolle Sache. Ich war dankbar für all diese Kleinigkeiten, sie waren wie Juwelen im Alltag, wenn ich sah, wie andere Senioren gebrechlich und ängstlich, mit ihrem Rollator auf der Straße, an uns vorbeigingen.

      Als Deli schließlich zusagte, mich Ende Juli 2013 nach Stuttgart Böblingen zu begleiten, hüpfte mein Herz, denn ich wusste aus meiner ersten eigenen Erfahrung, dass die persönliche Begegnung mit Braco eine besonders tiefgreifende Wirkung auf schwerkranke Menschen haben kann. Ich freute mich so, dass meine Freude Deli einfach ansteckte. Trotzdem befahl ich mir selbst, keinerlei Erwartungen zu hegen und zu akzeptieren, wenn Deli im letzten Moment doch nein sagen sollte, falls der Satan des passiven Widerstandes ihr wieder im Nacken säße. So hatte ich es mir fest vorgenommen. Ich erklärte Deli am Abend vorher, ich würde sie telefonisch durch dreimaliges Klingeln wecken, damit sie gegen halb fünf Zeit habe, in Ruhe wach zu werden und aufzustehen. Dann würde ich gegen fünf das Auto vor dem Haus gegenüber auf dem Parkplatz parken und sie abholen, sodass wir zusammen dort einsteigen konnten. Gesagt, getan! Als ich bei Deli um kurz vor fünf ankam, war sie schon angezogen und startbereit. Das war bei ihrem sonstigen Widerstand gegen jede Unternehmung ein wahres Wunder für mich. Ich zeigte auf unseren Rotkäppchen-Korb und sagte fröhlich: „Die Hasenbrote für unterwegs mit dem Tee sind hier!“ So nennen wir seit Omas Zeiten die belegten Brote vom Vortag, die wir gern zum Picknick mitnehmen. Deli lächelte.

      Bei unserer Ankunft würden wir genug Zeit für ein gemütliches Frühstück haben. Blumen hatte ich auch schon am Abend