Valuta Tomas

Closing Words


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Sand, um Precious ein kleines Erfolgserlebnis geben zu können.

      Aber selbst wenn Sam das nicht tun würde, könnte der Zwerg ihr immer wieder gewandt durch die Finger flutschen. Die kleine Maus stellt sich richtig raffiniert an, ihrer Mutter zu entkommen.

      Lachend rennt Precious vor Sam weg und bringt Neve somit dazu, Tränen vor Freude in die Augen treten zu lassen. Sie fühlt sich so lebendig und vollständig, dass es eigentlich kaum noch besser werden könnte. Der Gedanke an ein weiteres Kind, beflügelt dennoch ihre Gedanken und Emotionen. Ja, ein weiterer kleiner Hosenscheißer wäre schon schön.

      Belustigt beobachtet sie die zickzackartige Verfolgungsjagd, bis Sam Precious tatsächlich zu packen kriegt. Auch wenn der kleine Lockenkopf schon einige Kilo schwerer geworden ist, scheint es für Sam kein Problem darzustellen, die Maus von den Füßen zu reißen und sie etwas in die Luft hochzuschmeißen. Precious jauchzt vor Freude, Sam strahlt sie voller Glück an. Ihre Hände fangen den Zwerg geschickt wieder auf, als die Schwerkraft an dem kleinen Kinderkörper zerrt.

      Lachend setzt sie Precious auf dem Boden ab. Sie beugt sich zu ihr hinunter und sagt ihr irgendetwas ins Ohr. Gleich darauf blicken beide zu Neve zurück. Als ihr aufgrund dessen bewusst wird, was die beiden vorhaben, bekommt sie große Augen.

      »Oh oh.« Trotz ihres fortgeschrittenen Alters, schafft es Neve blitzschnell auf ihre Füße zu kommen, als Precious und Sam kreischend auf sie losrennen. Lachend tragen Neves Füße sie durch den Sand, während sie voller Freude vor ihren Frauen wegrennt.

      »Los Precious, schnapp sie dir«, feuert Sam ihre Tochter an. Quietschend rennt Neve wie ein Wiesel über den Strand. Bewusst einen Schritt langsamer damit ihr Zwerg hinterherkommt, aber dennoch schnell genug, um nicht in Gefangenschaft zu geraten.

      Gackernd flieht Neve weiter, bis sie sich urplötzlich umdreht, die Arme ausstreckt und die ahnungslose Precious blitzschnell schnappt, die ihr ungebremst in die Arme rennt.

      »Hab dich«, kichert sie. Eine Salve von Küssen prasseln auf Precious' Wangen herab, bis Sam neben den beiden auftaucht.

      »Na das werden wir nochmal üben, nicht wahr Schatz?«, lacht sie und wuschelt Precious über die kräftigen Locken. Auch sie knutscht ihren Zwerg von oben bis unten ab, bis sie ihr Handy zückt.

      »Kommt, Familienfoto.« Sam schiebt ihre beiden Frauen eng zusammen und hält das Handy ein wenig höher. Ohne ein Sag-mal-Cheese Kommando, grinsen die drei um die Wette in die Kamera, bis Sam den Auslöser drückt. Stolz betrachtet sie das gemachte Foto. Ihre Augen beginnen zu leuchten, als sie auf das Display blickt.

      »Perfekt.« Freudig lächelt sie Neve an, haucht ihr einen Kuss auf die Lippen und lässt nebenbei eine Hand über deren Rücken wandern. Sofort prescht eine Gänsehaut über Neves Haut, die elektrisierend auf sie wirkt. So viele Jahre sind vergangen. So viele Dinge sind in ihrem gemeinsamen Leben passiert und dennoch hat nichts davon es geschafft, diese einzigartige Magie zwischen den beiden Frauen zu zerstören. Diese ist noch immer präsent. Für beide selbst spürbar, für andere sichtbar.

      ***

      Mit dem Beginn des Sonnenuntergangs, rollt der Mercedes Kombi auf die kleine Auffahrt ihres Hauses.

      Neve und Sam waren sich schon wenige Tage nach ihrer Rückkehr einig, dass Sams entworfenes und gebautes Haus einfach nicht für eine Familie geeignet war. Es war traumhaft, es war einmalig, es war ein Stück Neve und Sam. Aber für eine Familie war es einfach nicht tauglich.

      Somit verkauften sie schweren Herzens diesen kleinen Lebensabschnitt und kauften sich ein Haus, das etwas näher an Matt, Laura und Jessica lag. Sie bauten es noch nach ihren Wünschen und Vorstellungen aus und dann stand dem Einzug nichts mehr im Weg.

      Anstatt wie bei allen anderen Häuser in dieser Straße, besaß das Haus der beiden Frauen nicht ein oder zwei Garagen, sondern übertriebene sechs. Zwei für die jeweiligen Otto-Normal-Verbraucher Autos. Diese wurden normal zur Straße gebaut, während die anderen nach hinten zum Grundstück hin seitlich erbaut wurden. Zwei ausgestattet mit einer kleinen persönlichen Auto Werkstatt für Sam, eine für ihr 67´er Mustang Baby und eine für Neves silbernen Pfeil.

      Die Anzahl der Zimmer im Haus, lässt sich als normaler Standard einstufen. Jedenfalls für Multi-Millionäre in Amerika. Acht Zimmer an der Zahl beherbergt dieses Haus. Wohnzimmer, Gästezimmer, Esszimmer, Schlafzimmer, Preciuos' Zimmer, ein Spielzimmer für den Zwerg wo auch Damon drin schläft, wenn er das Wochenende bei seinen Tanten verbringt, ein gemeinsames Büro und ein Zimmer in dem sich Sam mit ihrem Atelier ausgebreitet hat. Drei Badezimmer und der sonstige ganz normale Wahnsinn.

      Sam brauchte einige Zeit bis sie sich an diesen normalen Standard gewöhnte, lebte aber dennoch schnell genug in ihren vier Wänden auf.

      Von außen wirkt das Haus keineswegs, als wenn dort zwei Hunde wohnen würden. Es sieht ungezwungen normal aus. Auch würde keiner erahnen, dass dort zwei Frauen leben, die Millionenschwer sind. Keine der Frauen kümmert sich sonderlich um das Vermögen, das sie umgibt. Sie nehmen es einfach hin und sind froh darüber, nie wieder in ihrem Leben Geldsorgen haben zu müssen.

      Weshalb also in einem prunkvollen Haus wohnen, was eventuell einige menschliche Probleme anlocken könnte? Nein, die beiden sind zufrieden mit ihrem Leben.

      ***

      Am nächsten Morgen schnauft Sam wie ein wild gewordener Stier, als es an der Haustür klopft. Weil Neve alle Händevoll damit zutun hat, Precious in die Kleidung der Pacific Academy Privatschule zu stopfen, stampft Sam zur Haustür. Mit einem kräftigen Schwung reißt sie diese auf und macht auf dem Absatz wieder kehrt. Sie braucht die Person nicht zu sehen die geklopft hat. Sie braucht sie weder zu begrüßen, noch herein zu bitten. Jill kennt den Weg.

      Sam wandert in die große Küche zurück, wo sie sich gleich daran macht, Precious' Brotdose in den Schulranzen zu verfrachten.

      »Guten Morgen, Jill«, begrüßt Neve ihre Kollegin lächelnd. Diese hält einen sicheren und gesunden Abstand zu Sam und bleibt im Türrahmen stehen. Sie nickt lediglich. Ihre Augen wandern unsicher zu der Südländerin herüber.

      Gekonnt ignoriert die junge Frau die Anwesenheit der Porno-Blondine. Obwohl, bei genauerem betrachten ist davon nicht mehr viel übrig geblieben. Jill trägt einen schwarzen Anzug, eine weiße Bluse und dunkle Schuhe. Ihre blonden Haare hat sie zu einem straffen Pferdeschwanz gebunden.

      Nachdem sie damals die Seelenwanderung von Neve erklärt bekam, wandelte sich ihr Leben einige Monate danach um hundertachtzig Grad. Plötzlich hatte sie keine Lust mehr sich aufzubrezeln. Sie wollte nicht mehr auf Meterhohen Schuhen laufen und ihr Gesicht jeden Tag zuspachteln. Aus ihr wurde nach einigen Wochen eine neue und völlig normale Jill.

      Auch Matt beobachtete sie einige Zeit. Er verfolgte sie. Er verfolgte sie und Neve, wenn diese als Hund in der Nacht einige Dinge laufen ließ. Er sah unheimlich viel Potential in diesem Playboy-Bunny, die ihre weiblichen Vorzüge immer im richtigen Moment einzusetzen wusste. Somit war es für ihn irgendwann keine Frage mehr. Er nahm Jill mit in das Rudel auf. Sie war nun also ebenso ein Hund, wie alle anderen auch.

      Sehr zum Leidwesen von Sam. Insgeheim wünschte sie sich, dass der Tätowierer damals versehentlich abrutschte und das Five Dog Tattoo zu einer grausamen Missgeburt verunstaltete. Aber der gute Mann war wie immer professionell und präsentierte nach einiger Zeit einen neuen Hund in Jills Nacken.

      Dass dieses Blondchen nun aber mit einem Holster ausgestattet und einer Kette um ihren Hals, an der ihre FBI Marke baumelt, bei Sam und Neve im Haus steht, hat sie Neve zu verdanken. Ebenfalls sehr zu Sams Missfallen.

      Als Neves Partner vor zweieinhalb Jahren in die Abteilung für Sexualdelikte wechselte, sah sie eine Chance Jill einen brauchbaren Job zu geben. Viel konnte sie ja nun leider nicht aufweisen. Außer einen verdammt klugen Kopf und ein gutes Gespür. Somit dauerte es nicht lange, bis Jill ihre Ausbildung bei der Polizei und danach beim FBI absolvierte und nun seit einigen Monaten als Neves Partnerin an ihrer Seite die Straßen etwas sauberer hält.

      Sam kann mit diesem ganzen Theater einfach nichts anfangen. Sie ist Jill gegenüber so kalt, dass