Stephane Rambicourt

Barbara


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      Stéphane Rambicourt

      Barbara

      Die Weise Frau von Eschviller

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       8

       9

       Epilog

       Danke

       Impressum neobooks

      Prolog

       Barbara

       Die Weise Frau Von Eschviller

      „Sage femme de Eschviller“

       historischer Roman

       Stéphane Rambicourt

      Die folgende Geschichte erzählt die Geschichte von Barbara Roth, Tochter des Müllers Nicolaus Lux und seiner Ehefrau Anna Catharina.

      Barbara war die „Weise Frau“ von Eschviller, der Sage femme de Eschviller.

      Eine Weise Frau? Ist das eine Frau mit weißem Haar oder gar eine Frau mit einem sehr großen Wissen?

      Nein, eine „weise Frau“ war eine ganz besondere Frau, die über prophetische Fähigkeiten verfügte und Ereignisse vorher sagen konnte.

      Zur Zeit der Inquisition sind viele von Ihnen als Hexen verbrannt worden, weil ihnen Zauberkräfte nachgesagt wurde.

      Manch ein Mann konnte es nicht sehen, wenn eine Frau gescheiter war, als er selbst.

      Andere hatten nur Angst, dass die Frauen etwas von ihrem Lotterleben verraten könnten und sie damit Ansehen verlieren würden.

      „Weise Frauen“ sind bereits im Volksglauben der germanischen Stämme bekannt. In nordgermanischen Quellen wird diesen Frauen nicht nur die prophetische Gabe der Weissagung, sondern auch Zauberkräfte zugesprochen.

      Von prophetischen Frauen mit der Gabe der Weissagung berichtet zum Beispiel das Nibelungenlied, wo eine „Weise Frau“ den Untergang der Burgunden verkündete.

      Bei den Norwegern und Isländern zogen Frauen mit prophetischer Gabe in der Winterszeit von Gehöft zu Gehöft und verkündeten den Menschen ihr kommendes Schicksal.

      Wegen dieser prophetischer Gabe glaubte man, dass den Frauen etwas Göttliches inne wohne, und man erbat deshalb um ihren Rat.

      Eschviller ist ein kleines Dorf, das an der lothringisch-pfälzischen Grenze liegt. Der Nachbarort Volmunster liegt, nur getrennt durch einen Wald, der zur Getreidemühle gehörte, wenige Kilometer entfernt.

      Die Müllertochter Barbara Roth aus der Getreidemühle war eine in Eschviller und in dem gesamten Wasgau bekannte und geachtete Person, die durch ihre zurückhaltende Art in der Lage war Ereignisse vorher zu sagen und sich sehr gut in der Kräuterheilkunde auskannte. Die Menschen vertrauten ihr und kamen mit ihren Verletzungen und Krankheiten zu ihr.

      Da leider nichts über diese außergewöhnliche Frau überliefert wurde, könnte sich die nachfolgende Geschichte so abgespielt haben.

      Festzuhalten ist allerdings, „jede Frau hat etwas göttliches in sich und muss beschützt werden“.

      1

      Der 9. Juni 1716, ein sonniger warmer Tag geht dem Ende zu, als plötzlich Johanna, die 16 jährige Tochter des Müllers Nicolaus Lux, in die Mühle gerannt kam und laut nach ihrem Vater rief.

      „Papa, Papa, ich glaube es ist soweit. Mutsch hat Wehen. Adam (Zwillingsbruder von Johanna) ist schon losgelaufen um die Hebammen zu holen. Anna und Margaretha haben auch schon einen Kessel für heißes Wasser aufgestellt. Kommst du bitte gleich mit? Johann und Peter können die Arbeit hier bestimmt alleine fertig machen. Komm endlich“, rief Johanna völlig außer Atem.

      Nicolaus Lux blickte von der Arbeit auf, stellte die Mühle ab und rannte schnell die wenigen Meter zum Wohnhaus und dort ins Schlafzimmer zu seiner Frau.

      „Cathi, wie geht es dir?“ fragt er atemlos, „ist alles in Ordnung?“

      „Ja, mein Nic, alles gut. Ich hab ja schon 10 Kinder zur Welt gebracht. Aber Unsere Nummer elf wird etwas ganz Besonderes, du wirst sehen“, lächelte die in Wehen liegende Frau.

      „Ja, jedes unserer Kinder ist etwas Besonderes. Ich bin froh um jedes und ich bin sehr, sehr stolz auf dich. Denk dran wir alle brauchen dich aber auch. Ohne dich wäre ich nur die Hälfte wert“, brummte der stolze Müller mit Tränen der Rührung in den Augen, „die Hebamme wird gleich hier sein und dir helfen.“

      Anna Catharina Lux, Ehefrau des Müllers, lächelte und ergriff die Hand ihres Mannes um gegen die Schmerzen der Wehen leichter ankämpfen zu können.

      Als der Schmerz nachließ, Schweißtropfen lagen auf ihrem Gesicht, rief sie ihren ältesten Sohn Johann zu sich.

      „Hans, bitte sag auch meines Eltern Bescheid. Sie sind heute Morgen nach Eschviller aufgebrochen und sollten auf dem Rückweg sein. Vater hat dort ein Geschäft abschließen wollen. Nimm das Pferd“, bat Anna Catharina ihren ältesten Sohn, der inzwischen auch im Schlafzimmer stand.

      „Ja, ich reite sofort los. Keine Angst Mutsch, Oma wird rechtzeitig hier sein“, erklärte der junge Mann und machte sich sofort auf den Weg. Er kam aber bereits nur fünf Minuten später zurück.

      „Hier sind sie, Mutter. Sie sind gerade auf den Mühlenhof gelaufen als ich aufsatteln wollte“, lächelte Johann Lux verlegen, während seine Großmutter sofort an das Bett der Tochter eilte.

      Sofort erteilte die erfahrene Großmutter Anweisungen wer von den Kindern was zu tun hatte. Johanna, die älteste Tochter, war froh, dass die Großmutter ihr die jetzt Verantwortung abnahm, und sie für ihre bisher erledigten Aufgaben sehr lobte. Sichtlich stolz ob des Lobes ihrer Großmutter, nahm sie ein Tuch und tupfte das Gesicht ihrer Mutter ab.

      „Und jetzt aber alle raus aus dem Schlafzimmer, außer dir Johanna, Anna Catharina braucht jetzt Ruhe um sich auf die Geburt einstellen zu können“, bestimmte die alte Dame resolut.

      „Ja, meine Tochter, ich wünsche