an.
„Ich weiß, dass ihr mir sehr großes Vertrauen schenken müsst, doch anders komme ich gegen Karess nicht an. Ich brauche eure Kraft.“
„Du hast wohl 'ne Schraube locker!“, fährt Kato auf. „Erst machst du diesem Monster-Weib ein Kind. Dann schwafelst du über deine Liebe zu einem anderen Mann und dabei handelt es sich auch noch um einen Mantikor! Nicht gerade glaubwürdig, mein Freund. – Ich kenne auch die Sagen um das Lichtermeer und es war nie ein Freund der Mantikore. Unsere Fähigkeiten oder Gene waren nie gut genug, um von diesem Wesen anerkannt zu werden. Wir sind nicht so 'edel' und 'gut'. Weißt du was? Scheiß drauf! Scheiß auf deine hehren Absichten! Scheiß auf alles!! Wir kommen sehr gut ohne dich klar! Mit Karess kommt man aus, wenn man sie zu nehmen weiß und alles andere kümmert uns nicht!“ Vor Wut schnaufend wirft er seine leere Bierflasche über die Schulter ins Gebüsch.
„Wie hast du es geschafft, dich zu teilen?“, fragt Kess neugierig in Maliks Richtung.
„Er hat mich geküsst“, lacht Malik verschmitzt.
„Das war alles?“
Malik nickt. „Kurz und schmerzlos.“
Kato glaubt nicht richtig gehört zu haben. Empört starrt er Kess an.
„Das ist doch jetzt wohl scheißegal!“, insistiert er. „Wir machen bei dem Schwachsinn bestimmt nicht mit, da braucht es uns doch nicht zu interessieren, wie sich Maliks Mantikor angeblich geteilt hat.“
„Halt doch einfach mal die Klappe, Kato!“, schaltet sich nun auch Packh ein. „Kess kann seine eigene Entscheidung treffen.“
„Kann er nicht!“ Katos Stimme überschlägt sich vor Empörung. „Wir entscheiden alles gemeinsam. Wir sind Brüder!! Was der eine will, gilt auch für den anderen!“
„Ich mach's!“, stößt Kess entschlossen hervor. Yassin und Fynn klatschen sich vor Begeisterung spontan auf die Oberschenkel.
Sprachlos starrt Kato ihn an. Kess senkt den Blick, bevor er leise weiter spricht.
„Karess wird Tod und Verderben in diese Welt bringen … noch mehr als jetzt schon, Kato … und tu' bitte nicht so, als wäre dir das nicht bewusst. Hast du nicht bemerkt, dass ihr Bauch bereits leicht angeschwollen ist? Ihre Schwangerschaft verläuft nicht so wie die der Menschen. Sie kann es steuern und sie brennt darauf, ihr Kind zur Welt zu bringen. Sie hat schlimme Dinge vor, ich spüre das. Dieses Kind wird mehr Macht in sich vereinen als alle Mantikore zusammen. Wir brauchen Fynn!!“ Er greift nach der Hand seines Bruders. „Kato! Du weißt, dass ich dich liebe, doch diese Entscheidung muss ich einfach treffen. Es geht nicht anders!“
„Er hat Recht!“, fügt Fynn hinzu. „Es geht nicht anders. Wir müssen zusammen halten! Ich schwöre dir, Kato, dass ich niemals so sein werde wie sie. Ich werde niemanden unterdrücken!“
Doch Kato scheint in seinen eigenen Gedanken gefangen. „Du liebst mich?“, presst er schließlich hervor und entzieht Kess seine Hand. „Wenn du mich lieben würdest, kämst du mit mir und wir könnten unser eigenes Leben weiter führen. Ohne die Einmischung von irgendjemandem … von mir aus auch in einer anderen Dimension. Doch du entscheidest dich für … die da?“ Mit einer fahrigen Geste unterstreicht er seine Worte. „Ich kann das einfach nicht glauben, du ...“
„Er wird es tun“, knarzt die Dämonenstimme von Kess' Mantikor. „ICH werde es tun! Deine Dummheit ist mal wieder kaum zu überbieten, Kato Mantikor. Sei einmal ein Mann und kein Dummkopf! Es geht hier nicht um dich, sondern um etwas Größeres!“
Kato klappt der Mund zu. Wie ein gescholtenes Kind weiß er nicht, wie er reagieren soll. Sein Blick schweift rastlos über die schweigenden Männer und bleibt schließlich auf Kess hängen. Er ist ein Teil von dir und er liebt dich. Du kannst ihn unmöglich alleine lassen, ergänzt nun sogar sein Mantikor. Außerdem werden wir gemeinsam mit dem Lichtermeer mächtiger als Karess es jemals sein wird. Schließlich seufzt Kato tief und nickt langsam.
„Also gut“, lenkt er ein, greift nach einer weiteren Flasche Bier und öffnet sie. „Im Kerle knutschen bin ich ja sowieso bald ganz groß!“ Ein letztes Achselzucken folgt, bevor er die Flasche ansetzt und sie unter dem ausgelassenen Gegröle der anderen Männer in einem Zug leert. Sein Bruder strahlt ihn an und Kato hätte nie gedacht, dass ihm dieses Lächeln einmal so wichtig sein würde.
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