Cleo Edwards

Vater und Geliebter


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Lauren was miteinander hatten, aber das sich ihr kleines Tamm-Tamm auf die Firma auswirkte war definitiv zu viel und da kannte Chris, trotz bester Freundschaft, kein Mitleid.

      “Pack deine Sachen und verschwinde hier”, sagte Chris dann in Laurens Ohr. Lauren schaute ihn eingeschüchtert an. Die zwar gerade eben nur vermuten konnte, nicht jedoch genau wusste was los war.

      “Chris, aber…”, sprach sie doch er zeigte mit seinem Daumen wütend auf den Ausgang.

      Lauren nickte kurz und ging dann hinter, sich umziehen. Nicht nur, dass er ein paar Posten über ihr stand, der Mann hatte eh schon in seiner Ausstrahlung eine Dominanz, bei der einem schwindelig wurde.

      Eilig und diskret ging sie dann weg, hin zu Daniels Auto. Die Klimaanlage hielt das Auto kühl und Lauren beschloss, erstmal kurz sitzen zubleiben. Die Scheiben waren abgedunkelt und so konnte glücklicherweise niemand reinschauen.

      Sie fing zu weinen an, sie fühlte sich gerade so unendlich fern von ihrem Daniel. Noch dazu hatte sie sich beiden jetzt Schwierigkeiten bereitet.

      Sie suchte irgendwann nach einem Kaugummi vorne im Handschuhfach, doch stattdessen kam ihr ein Zettel entgegen. Neugierig schaute sie sich den Zettel an und staunte erst mal nicht schlecht. Auf dem Zettel stand neben einer Telefonnummer:

      

       Hoffe du meldest dich bald

       Wir hatten doch mal viel Spaß

       xxxx-xxxxxx

       Susan

      Ihr anfängliches Staunen wechselte zu Panik, Angst, Wut.

      Das Schlimme war, dass Lauren davon ausgehen musste, dass der Zettel wohl neu war, denn Daniel war sehr um ein sauberes Auto bemüht und er putzte es öfter sehr intensiv durch.

      Sie dachte nach, ob es vielleicht nur…

      Ja was war es denn? Eine Telefonnummer von einer Susan, die ihn aufforderte sich bald zu melden, weil sie sehr viel Spaß gehabt hätten. Was heißt Spaß? Lauren kannte keine Susan. Das heißt, sie kannte schon ein paar Susans, aber woher sollte sie wissen, welche Susan gemeint waren?

      Betrog ihr Vater Daniel sie? Ja, er war ein Betrüger, aber sie dachte nicht, dass er SIE betrügen würde. Ihre Beziehung war doch sowieso schon so besonders, dass man doch nicht extra zweigleisig fahren musste. Lauren versuchte sich zusammenzureißen. Sie musste warten bis er zurück kam, auch wenn das noch dauern würde, aber sie musste warten. Sie konnte doch jetzt nicht zu ihm hinrennen, eine Szene machen… Nein, sie musste sich jetzt ganz stark zusammenreißen, denn eigentlich war sie sich sicher, dass er sie nie betrügen würde, aber selbst wenn er sie nicht betrügen würde, WARUM hatte er eine Nummer von einer anderen? Einer anderen die Spaß mit ihm wollte? Verdammt noch mal, er hat nicht einfach eine Telefonnummer von einer anderen zu haben, die Spaß mit ihm wollte.

      Lauren weinte verzweifelt. Irgendwann, als sie in ihrer Wutphase war, schrieb sie ihm eine Nachricht auf sein Handy mit der Mitteilung:

      “Du Arschloch!!!”

      Daniel, der noch am Fest war, schaute nach zehn Minuten, diskret in sein Handy und war über die Nachricht von Lauren leicht irritiert.

      Daniel konnte jetzt nicht weg. Er zerbrach sich jedoch innerlich den Kopf, was Lauren meinen könnte. Wieso schrieb sie, aus ihm unerklärlichen Gründen, “Du Arschloch!!!”?

      Er dachte ja schon, die Nachricht würde nicht ihm gelten. In einer ruhigen Minute schrieb er ihr dann: “Meinst du mich?”

      Ein paar Sekunden später bekam er dann ein deutliches “Mistkerl…” zurück.

      Daniel war nun jedenfalls klar, das Lauren IHN meinte, doch was um Himmelswillen meinte sie jetzt nur damit?

      “Wo bist du?”, fragte er sie schriftlich und es folgte nur:

      “Im Auto.”

      So sehr sich Daniel auch den Kopf zerbrach, er kam nicht drauf was sie für ein Problem hatte. Der Zettel von Susan, kam ihm allerdings nicht mehr in den Sinn, warum auch?

      Was war Daniel froh, als er um neun Uhr endlich gehen konnte. Eilend rannte er zum Auto hin, dachte aber eigentlich schon, dass sie weg sei. Nein, war sie nicht. Lauren saß grimmig dreinblickend im Auto, verschränkte wütend die Arme. Vorsichtig machte er die Tür auf, setzte sich hin und fragte nach, was das denn zu bedeuten hätte.

      Lauren schmiss ihm wütend den Zettel auf seine Schultern. Er schaute ihn sich kurz an und blickte dann fragend zu ihr hin.

      “Und?”, fragte er nüchtern.

      Lauren wurde von wütend zu fuchsteufelswild und griff ihm im Auto an.

      “Ich glaub das nicht. Ich dachte du würdest mich lieben und glücklich mit mir sein und du bräuchtest keine anderen Weiber zum Spaß haben. Reiche ich dir etwa nicht? Reicht dir prinzipiell keine einzelne Frau oder wie soll ich das verstehen?”

      Daniel hielt ihre wild umher fuchtelnden Hände fest, näherte sich mit seinem Gesicht ihren.

      “Lauren Moment mal. Du weißt doch, dass ich dich liebe oder meinst du ich würde den ganzen Scheiß sonst mitmachen? Ich weiß gar nicht was das soll. Die einzige Frau mit der ich Spaß habe und zusammen bin bist du…”

      Er wollte sie küssen, er hatte abseits geparkt, doch sie blockte wütend ab.

      “Warum hast du dann die Nummer von einer anderen mit der du ach so viel Spaß hattest? Ich brauch ja nicht zu fragen welchen Spaß.” Sie funkelte ihn wütend und böse an.

      “Wir haben uns zufällig gesehen und sie hat mir unaufgefordert ihre Nummer gegeben. Ich kannte sie von früher. Ich kann ja schlecht den Zettel vor ihren Augen in den Müll werfe, aber weder habe ich sie angerufen noch habe ich das vor.” Daniel konnte die Aufregung von Lauren nur schwer nachvollziehen, zumal seine ehemalige Bettgespielin auf ihn heute rein gar keine Wirkung mehr hatte bzw. gab es gar keine weitere Frau, die auf ihn noch irgendeine sexuelle Wirkung hatte. Jedenfalls machte er bisher die Erfahrung.

      “Warum hast du dann diese beschissene Nummer überhaupt noch in deinem Handschuhfach, wenn sie dich nicht interessiert?” Laurens Augen wurden feucht.

      “Warum? Weil ich einfach vergessen habe sie in den nächsten Müll zu werfen. Der Zettel hat für mich nicht mehr Bedeutung als ein unerwünschter Werbeflyer. Was soll das Theater? Lauren du kannst mir vertrauen…” Er kam mit seinem Gesicht näher, wollte sie vorsichtig Küssen, doch Lauren biss ihn vor lauter Wut und Verzweiflung in die Lippen, was ihr Augenblicklich später auch furchtbar leid tat. Daniel gab ihr im ersten Schreckmoment eine reflexartige Ohrfeige.

      Lauren erschrak daraufhin und fing zu weinen an.

      Daniel war über sich selber entsetzt, denn das wollte er niemals. Er wollte ihr ganz sicher nicht weh tun, geschweige denn sie schlagen.

      Mit verheulten und verzweifelten Augen schaute sie ihn an.

      Daniel nahm sie augenblicklich darauf ganz fest in die Arme. Er hielt sie mit all seiner Kraft in seinen Armen fest.

      “Lauren das tut mir so leid”, sagte er entschuldigend zu ihr und fing selbst zu weinen an. Seine Tränen liefen auf ihr braunes Haar. Zitternd und fest hielt er sie im Arm. Das hätte er nie tun dürfen und wollte es auch nicht.

      Lauren hatte weder ihren Vater Daniel, noch ihren Geliebten Daniel je wegen ihr weinen sehen.

      Mit Sicherheit tat er das auch noch nie. Jedenfalls nicht wegen ihr.

      “Verzeih mir bitte Lauren, das wollte ich nicht. Es tut mir so leid.” Daniel spürte, dass Lauren ihn umarmte oder es zumindest versuchen wollte, doch wirklich viel Kraft hatte sie dazu nicht mehr.

      Er ließ sie aus seinem festen Griff los, schaute ihr mit verweinten, teilweise auch verschämten Blick in die Augen. Er strich ihr zärtlich übers Gesicht,