spürte. Sie stieß ihn weg, ihre vollen Brüste hoben und senkten sich erregt unter dem weißen Schwesternkittel.
„Doktor, lassen Sie das!“, fauchte sie.
Der hübsche dunkelhaarige Arzt lachte.
„Amelie, wir sind jetzt allein. Kein Grund, so dienstlich zu tun.“
„Wir sind immer noch in der Praxis! Um Himmels willen, Leon, müssen Sie jedes Mal nach mir grabschen, wenn ich vorbeikomme?“
Mit geröteten Wangen wandte sich Amelie ab und strich mit der Hand über die goldblonden Haare über ihren Schultern.
„Ich denke immer noch an gestern Abend“, sagte Leon, während seine Augen kühn über die Kurven ihres Körpers glitten. „Bei unserer nächsten Verabredung kommen Sie mir nicht so davon!“
Amelie sah ihn an, ihre blaugrünen Augen blitzten.
„Dann wird es keine nächste Verabredung geben! Ich habe Ihnen doch bereits mehrfach gesagt, dass ich keinerlei Interesse am Ficken habe!“
Wieder drehte sie sich um und ihre Hüften schaukelten, als sie schnell den Flur hinunterging und in ihr Vorzimmer zurückkehrte. Ihre Wangen waren gerötet, ihr Gesicht sah finster aus. Sie wusste, dass sie viel zu schnell ging und dass ihre Brüste zu sehr schaukelten.
Zwei Männer sahen von den Magazinen auf, die sie in den Händen hatten. Der junge Mann rutschte auf seinem Stuhl hin und her, während auf dem Gesicht des älteren Patienten ein freundliches Lächeln auftauchte.
Als Amelie hinter ihrem Schreibtisch saß, dachte sie: Ich hätte nicht „ficken“ sagen sollen! Das ist obszön! Aber ich wollte ihm zeigen, dass ich Bescheid weiß und dass es die einzige Sprache ist, die Männer verstehen. Leon ist hübscher als die meisten, aber er ist dennoch wie alle anderen, wenn er allein mit einem Mädchen ist. Er kann an nichts anderes denken, als sie auf den Rücken zu schmeißen und seinen...
„Frau Bellersheim?“ Der ältere der beiden wartenden Patienten stand vor Amelies Schreibtisch und lächelte. Er war groß, hatte schneeweiße Haare und hellblaue Augen.
„Ja, Herr Randeck?“
„Darf ich Sie einmal etwas Persönliches fragen?“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Es ist ein bisschen kühn von mir, aber – nun, würden Sie mir vielleicht die Ehre geben, irgendwann einmal mit mir essen zu gehen? Ich würde Sie sehr gerne einladen. Vielleicht heute Abend?“
Der hat aber Nerven, dachte Amelie. So ein alter Bursche! Der muss doch schon sechzig sein!
„Es tut mir leid, Herr Randeck, aber ich verabrede mich nicht mit Patienten“, antwortete sie muffig. Sie sah die Enttäuschung auf seinem Gesicht.
„Oh. Nun, dann vielleicht ein andermal. Ich werde Sie gelegentlich wieder fragen.“
Er lächelte Amelie freundlich zu und kehrte zu seinem Stuhl zurück. Sie sah aus den Augenwinkeln, dass der junge Mann, der neben ihm saß, grinste. So, er hatte es also mitgekriegt!
Amelie errötete vor Verlegenheit und wandte sich der Computer Tastatur zu, um den Brief, den sie begonnen hatte, zu beenden.
Aber sie konnte nur drei Wörter tippen, als auch schon das grüne Lämpchen ihrer Gegensprechanlage aufleuchtete und ihr mitteilte, dass der nächste Patient an der Reihe war.
„Herr Schmid, bitte“, sagte Amelie und führte den jungen Mann durch den Flur. Sie hatte seine Karteikarte in der Hand.
„So´n richtiger scharfer alter Hengst, was“, bemerkte der junge Patient, während er ihre Hinterbacken betrachtete. „Kein Wunder, dass Sie ihm Bescheid gesagt haben.“
„Warten Sie hier“, meinte Amelie und öffnete die Tür zu einem Untersuchungszimmer.
Grinsend ging der junge Mann an ihr vorbei, sein Ellenbogen streifte ihre festen Titten.
Männer, dachte Amelie wütend, während sie die Karteikarte in Leons Privatbüro brachte. Sie lassen ein Mädchen keine Sekunde in Ruhe!
„Du meine Güte, was für ein Tag!“, ächzte Leon und lehnte sich in seinen Drehstuhl zurück. „Es ist doch hoffentlich niemand mehr draußen?“
Amelie, die vor seinem Schreibtisch stand, schüttelte den Kopf.
Er grinste und streckte einen Arm aus. „Dann komm her, Mädchen!“
„Nein!“
„Aber, Mädchen, nun mach schon! Hast du nicht ein bisschen Mitleid mit einem überarbeiteten, frustrierten Doktor?“
„Leon, ich möchte nicht betätschelt werden!“
Er zwinkerte und sagte ruhig: „Lügnerin!“
„Ich lüge nicht!“ Röte stieg in Amelies Wangen. „Ich weiß nicht, warum Sie mir nicht glauben wollen.“
Leon beugte sich vor. „Weißt du warum? Weil ich Arzt bin und viel über die Menschen weiß. Ich nehme an, du erinnerst dich an gestern Abend.“
„Ich habe versucht, das zu vergessen.“
„Nun hör aber auf“, lachte er. „He, was machen wir eigentlich heute Abend? Ich meine“, fügte er hinzu, „ehe wir in dein Apartment gehen und in dein Bettchen schlüpfen?“
„Wir gehen heute Abend nirgendwo hin“, erklärte Amelie und hob kriegerisch ihr Kinn. „Und bestimmt nicht in meine Wohnung. Ich hätte Sie gestern Abend niemals einladen sollen.“
„Meinst du das wirklich?“, grinste Leon.
„Ja. Leon, ich weiß nicht, warum Sie denken, solche Spielchen mit mir treiben zu können. Ich bin an Sex nicht interessiert, niemals!“
„Okay“, sagte er und stand auf. „Also keine Verabredung für heute Abend. Wir wollen es uns beide überlegen.“
Er blinzelte und schlug Amelie auf die Hinterbacken, als er an ihr vorbei zum Garderobenständer ging. Ihre Gesäßbacken juckten. Ihre Wangen waren immer noch gerötet, als sie sah, wie ihr gut aussehender Boss den weißen Arztkittel auszog und in seine Anzugjacke schlüpfte.
„Also bis morgen früh, Amelie“, sagte er und verließ das Büro.
Als sie sicher war, dass er die Praxis verlassen hatte, ging Amelie zur Vordertür und verschloss sie. Sie wollte in der Toilette ihr Make-up in Ordnung bringen, ehe sie die Praxis verließ.
Als sie sich auf die Klobrille setzte und pinkelte, dachte sie aus irgendeinem Grund an Philipp Randeck, den weißhaarigen Mann der sie an diesem Morgen um ein Rendezvous gebeten hatte. Ohne Zweifel war es der älteste Mann, der das je bei ihr versucht hatte. Aber offensichtlich hat er manchmal noch sehr junge Ideen, dachte sie lächelnd.
Sie trocknete mit Toilettenpapier die tropfenden Schamlippen ab, stand auf und zog ihren Slip hoch.
„Ich möchte doch mal wissen, wie alt er in Wirklichkeit ist?“
Sie wusste, dass sein Alter im Computer vermerkt war. Bei der ersten Konsultation eines Patienten wurde alles notiert, was ihn betraf.
Es war bloße Neugierde, die Amelie veranlasste, im Computer nach Randecks Krankeninformationen zu suchen. Sie war überrascht, als sie sah, dass Randeck erst 54 Jahre alt war. Sein weißes Haar hatte sie über sein Alter getäuscht. Ja, wenn sie richtig darüber nachdachte, so hatte er kaum Falten und hielt sich noch tadellos.
Wenn er auch nicht so alt war, wie sie geglaubt hatte, so war er sicherlich alt genug, um ihr Vater sein zu können. Und sogar ein paar Jahre darüber.
Amelie überflog die Kundendaten: Randeck war geschieden und lebte allein. Er war zu einer allgemeinen Untersuchung zu Leon gekommen und...
Amelie riss die Augen auf und starrte auf ein einzelnes handgeschriebenes Wort, das alle anderen zu überragen schien: Impotenz.
Philipp Randeck war impotent!
Amelie lehnte sich