Luca Farnese

Der Computer bestimmt die Sexualität


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gut?“, flüsterte Stella. Sie verbarg mühsam, dass ihr jeden Moment die Tränen kommen konnten.

      „Ihr wart sogar sehr gut - so gut wie hunderttausend andere Mädchen, die gut gebaut sind und im Fach „Sex“ gute Abschlussnoten bekommen haben.“

      „So ist das also“, sagte Stella tonlos. „Und ich dachte, dass wir heute den wichtigsten Tag in unserem Leben hinter uns gebracht hätten. Der Anfang einer steilen Karriere und so…“

      „Komm, wir gehen!“, rief Gloria. „Dieser Schlaumeier ist doch nicht der einzige, der in diesem Geschäft etwas zu sagen hat. Der wird sich noch wundern!“

      „Okay!“, meinte er mit einem halben Lächeln. „Scheiden wir in Frieden. Versucht es mal bei einem anderen, vielleicht habt ihr da mehr Glück. Es tut mir leid, dass ihr die Sache in die falsche Kehle bekommen habt.“

      „Mir tut es leid, dass ich Ihren verehrten Penis in meine Kehle bekommen habe“, zischte Gloria giftig.

      „Oh, die Dame bekommt allmählich Witz“, bemerkte Samuele lobend. „Wenn ihr eure Hörner abgestoßen habt, könnt ihr ruhig wieder mal bei mir vorbeischauen, aber jetzt bin müde. Ihr müsst verschwinden - leider!“

      Da ertönte das sonore Türsignal. Samuele schaltete den Monitor an, und Aurelia erschien in all ihrer dunkelhäutigen Pracht. Sie stand eine Sekunde lang mit gesenktem Kopf vor der Haustüre, dann sah sie auf und zwinkerte.

      „Mach schon auf, du Angsthase, oder willst du meinen Striptease durch den Monitor betrachten?“

      Stella und Gloria sahen erst sich an, dann warfen sie Samuele einen Blick zu, der ihn zu einem Eisbarren erstarren lassen sollte.

      Der Monitor zeigte, dass sich das farbige Mädchen draußen vor der Tür auszuziehen begann. Aurelia knöpfte ihre Bluse auf und griff hinein. Sie schob den Stoff zur Seite und holte ihre linke Titte heraus.

      „Hey, Mann!“, rief sie kehlig. „Hast du keine Augen im Kopf? Wenn du nicht aufmachst, bevor ich die andere hervorgeholt habe, kannst du mir gestohlen bleiben.“

      Samuele betätigte den Türöffner, und Aurelia betrat die Diele. Ihre linke Brust pendelte nackt im Freien. Als sie die beiden jungen Mädchen entdeckte, zog sie die Augenbrauen hoch.

      „Du hast dich mit jungem Gemüse verausgabt, wie ich sehe“, erklärte sie rau. „Ich hoffe, dein Tank steht noch nicht auf Reserve.“

      „Der fährt nicht mit Normalstoff“, richtete sich Stella an Aurelia, „der hat ein Düsentriebwerk in seinem Schwanz.“

      Damit drehte sie sich um und zog Gloria hinter sich her. Die beiden verschwanden im Lift.

      Samuele trat dicht an Aurelia heran, er beugte seinen Kopf und drückte einen sanften feuchten Kuss auf ihren erigierten Nippel.

      „Was ist mit einer Rolle in meinem Bett?“, murmelte er heiser.

      Aurelia stemmte die Hände in ihre Hüften. Sie warf den Kopf nach hinten und lachte aus vollem Hals. Ihre dunkelbraune Titte zitterte und bebte, und Samuele nahm sie liebevoll in die Hand und fühlte das weiche Fleisch. Aurelia wehrte sich nicht.

      „Ich bin seit zehn Jahren im Geschäft“, lachte sie. „Ich weiß schon lange, wie der Laden läuft. Wo ist dein Bett?“

      Sie griff nach seinem halbsteifen Schwanz und führte ihn daran in den Raum, in dem sein zerwühltes Bett bereitstand. Gemeinsam rollten sie über die sperma- und mösensaftbenetzte Matratze...

      4

      Samuele Collalto war ein gutgebauter, breitschultriger Mann von der Sorte, die ziemlich jeder Frau die Knie weich werden ließ. Seine aschblonden Haare waren modern frisiert und fielen ihm locker in das hübsche Gesicht, an dem an sich nichts ungewöhnlich war, außer einer kleinen Narbe am rechten Mundwinkel. Diese Narbe gab Samuele einen herben, männlichen Ausdruck, und vielleicht spielte auch sie eine kleine Rolle dabei, dass die hartgesottensten Mädchen unwillkürlich die Schenkel zusammenpressten, wenn sie ihn sahen, dass die kühlsten und treuesten Frauen wieder einmal auf die Idee kamen, dass ihr Bett breit genug für einen neuen Liebhaber war.

      Eine einzige nur konnte vielleicht seinen Reizen widerstehen. Das war Giulia Mocenigo. Doch sie hatte noch nicht das Vergnügen, Samuele kennenzulernen.

      An einem späten Maimorgen im Jahr 2029 fuhr Giulia Mocenigo durch die überfüllten Straßen von Turin zu ihrer Firma. Sie hatte verschlafen, und sie knirschte vor Ärger über sich selbst mit den Zähnen, denn es war das erste Mal in ihrem 28-jährigen Leben, dass ihr diese Sünde passierte.

      In Gedanken war sie bereits bei ihrer Arbeit, einem kleineren Auftrag der Busenwunder-Ladenkette, die ein neues Modell ihres Liebesroboters auf den Markt werfen wollte.

      Als Giulia einen gehetzten Blick aus dem Seitenfenster ihres Wagens warf, traute sie ihren Augen nicht. Neben ihr fuhr eine schnittige Luxus-Limousine, die noch Panoramafenster bis zum Boden besaß. Am Steuer saß eine gutgebaute, dunkelhäutige Frau, die ein tief ausgeschnittenes Kleid trug.

      Der Mann neben dem farbigen Mädchen saß von Giulia abgewandt, sodass sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Doch Giulia konnte dafür genau seine Hand sehen. Sie befand sich zwischen den Schenkeln der Fahrerin, und sie bewegte sich träge und verspielt.

      Giulia konnte den Blick nicht vom Gesicht der Frau im anderen Auto wenden. Es war verzückt verzogen, der Mund halb geöffnet, die Zungenspitze auf die obere Zahnreihe gelegt. Giulia sah, wie eine zarte Ader am Hals der Frau pochte, wie sich eine Hand hob und sich in die Schulter des Mannes krallte, während sie die andere zur Faust geballt an den Mund führte und sich in ihre Fingerknöchel biss.

      Dann warf die Frau ihren Kopf nach hinten. Ihr Körper dehnte und streckte sich zuckend. Sie kam offensichtlich zum Orgasmus.

      Giulia hörte die Signale der Autofahrer hinter sich nicht. Sie starrte und starrte. Die Farbige im Wagen neben ihr öffnete die Augen, sie bemerkte, dass sie den Verkehr behinderte und schaute nach rechts. Sie sah Giulias entsetztes Gesicht, setzte sich auf und blinzelte ihr lüstern zu.

      „Das gibt es nicht“, sagte Giulia laut, während sie losfuhr. „Was haben die Leute nur im Kopf…“

      „Samuele, cucciolotto“, seufzte das dunkelhäutige Mädchen in der Limousine. „Gerade haben wir eine unschuldige Frau zu Tode erschreckt.“

      „Das gibt es nicht!“, murmelte Samuele. „Vor zwanzig Jahren wären wir vielleicht eingesperrt worden, aber heutzutage sind die Menschen zu abgebrüht, als dass sie auch nur einen Blick auf ein Pärchen werfen, das sich harmlos vergnügt.“

      Samuele richtete sich auf. Er schaute aus dem Fenster und betrachtete die riesigen Reklamewände, auf denen die verschiedenartigsten Brüste und Hinterteile an ihm vorbeizogen.

      „Wer heutzutage Lust hat, jemand beim Bumsen zu beobachten, blickt auf seinen Fernseher, dort bekommt er es perfekter gezeigt als im wirklichen Leben.“

      „Ja, das wird es sein“, sagte Aurelia. Sie warf Samuele einen ernsten Blick zu.

      „Was wird es sein?“, fragte Samuele gähnend.

      „Zuviel Sex heutzutage und zu perfekt. Mir hängt es manchmal zum Hals heraus. Ich komme nach Hause, und was sehe ich als erstes? Einen Riesenpimmel, der in einer Möse steckt.“

      „Du willst doch damit nicht sagen, dass...“

      „Früher, als ich noch sehr klein war, hat es Filme gegeben, da gab es keine einzige Fickszene. Da gab es Fernsehsendungen, in denen alle vom ersten Augenblick bis zur letzten Minute völlig angezogen waren.“

      Samuele schüttelte den Kopf und sagte: „Schreckliche Zeiten, das musst du doch zugeben, oder? Du brauchst mir nichts zu erzählen. Um geile Filme anschauen zu können, mussten die Menschen früher heimlich im Internet surfen und etwas suchen, für das sie nichts zahlen mussten. Kannst du solchen Zuständen etwas abgewinnen?“

      „Damals