Emma Gold

Die Untreue der Frauen (Band 3)


Скачать книгу

Bergström bemerkte meinen nachdenklichen Blick.

      „Ich werde sehr brav sein“, flüsterte sie.

      „Einverstanden. Aber wenn sie es nicht sind, dann erinnere ich sie an ihr Versprechen.“

      „Sie sind wirklich sehr lieb zu mir“, rief sie und sprang freudestrahlend vom Bett auf. „Es tut mir leid, dass ich so unfreundlich zu ihnen war und ihnen keine Tasse Tee anbieten konnte. Können Sie mir das verzeihen?“

      „Natürlich, darf ich Sie in den Garten begleiten, Frau Bergström?“

      „Gerne, Frau Doktor. Wir sind doch Freundinnen, daher sollten unsere Spaziergänge immer gemeinsam erfolgen“, flüsterte sie sanft und gefühlvoll.

      „Ja, da haben Sie recht.“

      Gemeinsam schritten wir ins Erdgeschoss. Kaum hatte ich die Terrassentür geöffnet, die in den hinteren Garten führte, als sie hinausraste, wild, zügellos, fröhlich wie ein aus seinem Käfig befreites Tier. Sie warf ihre Schuhe weg und hetzte barfuß über das nasse Gras des Rasens. Der starke Regen hatte mittlerweile aufgehört. Es tröpfelte nur noch leicht.

      „Wunderschön ist das“, rief sie zurück. „Kommen Sie, Doktor Gold, ziehen Sie ihre Schuhe aus und probieren es selbst. Es fühlt sich herrlich an.“

      Ich schüttelte den Kopf, lächelte und sah ihr einfach nur zu. Der Gegensatz zwischen ihrer ungezügelten Schönheit und meiner mühsam aufrechterhaltenen, verkrampften Autorität empfand ich als beschämend, kindisch. Und doch war es schön, ihr zuzusehen, wie sie dahinlief und Pirouetten unter den regentriefenden Bäumen drehte, mit ihren fliegenden blauschwarzen Haaren und dem flatternden Segel ihres Rocks um die bloßen Beine, wie sie leichtfüßig über die Marmorbänke setzte und hoch in die Luft sprang, um das hängende Gezweig der Weiden zu erhaschen und Schauer vom nassen Laub niederstieben zu lassen. Sie wischte sich das Wasser aus den Augen, fegte es vom Haar, lachte vor Freude und zitterte vor Kälte, da ihre Kleidung zu dünn für die Temperatur gewählt war.

      Nach zehn Minuten kam sie gehorsam zur Terrassentür zurück, keuchend, weil sie gerannt war und stellte sich neben mich unter das Vordach.

      Der Rasen war am Vortag gemäht worden, und an ihren nackten Füßen hafteten Grashalme. Sie hockte sich nieder, um sie zu entfernen, dass Kinn auf dem Knie. Das lange Haar fiel ihr in nassen Strähnen übers Gesicht.

      „Ich werde nicht fertig damit“, sagte sie ungeduldig. „Überall sind diese Grashalme. Doktor Gold, möchten Sie mir bitte helfen?“

      Ihre Bitte schien so unschuldig und natürlich, dass man sie ihr einfach nicht abschlagen konnte, ohne unfreundlich und prüde zu erscheinen. Eine Weigerung hätte zweifellos eine ganze Serie von Gegenreaktionen hervorgerufen. Deshalb zog ich es vor, mich ihrem Wunsch zu beugen.

      Und doch, als ich mich niederkniete, mich gutwillig ihrem Wunsch zu beugen, spürte ich eine Aufwallung schlechten Gewissens. Es verwirrte mich, als ich vor dem keuchenden Mädchen kniete, sie von oben auf mich herunterlächelte, während ich die nassen grünen Halme von ihren schmalen Füßen pflückte.

      Und dann geschah es!

      Ich war nicht darauf vorbereitet gewesen. Während ich die nassen Grashalme von ihrer Fußsohle zog, spreizte sie leicht die Beine. Der Rock rutschte nach oben und entblößte ihren Unterleib.

      Sie trug keinen Slip!

      Tief strömte mein Atem in die Lunge, als mein Blick zwischen ihre Beine wanderte. Ich blickte direkt auf ihre nackte Weiblichkeit. Das schwarze Schamhaar war auf dem Venushügel zu einem Dreieck geformt. Die Ränder exakt wie mit einem Lineal rasiert, die Länge der Haare nicht mehr als ein Zentimeter. Die Spitze ihres Dreiecks begann knapp über ihrer Klitoris und verbreiterte sich nach oben. Die gesamte Zone um ihre Schamlippen war blank rasiert.

      Sie lächelte mich an, und spreizte ihre Schenkel noch weiter. Die äußeren Schamlippen glänzten vor Nässe und öffneten sich. Ich konnte dazwischen die kleinen inneren Lippen und den Eingang zu ihrer Grotte erkennen.

      „Endlich habe ich Sie, Frau Doktor“, hauchte Elvira Bergström lüstern und grinste mich an.

      Ich hob meinen Kopf und blickte ihr direkt in die Augen.

      „Wie meinen Sie das, Frau Bergström?“

      „Sie haben sich gegen jeden intimen Kontakt zu mir gewehrt. Dabei haben Sie zu jeder Minute unserer Gespräche an meinen nackten Körper gedacht. Sie wollten sich immer meine Fotze ansehen, an ihr riechen, sie berühren und lecken. Nun haben Sie den Wunsch erfüllt bekommen. Sie erinnern sich noch? Ich bin die Göttin der Sexualität!“

      „Ja, ich erinnere mich an Ihre Worte.“

      „Und Sie sind von meiner Muschi fasziniert. Sie konnten kaum die Augen abwenden, die Gier springt direkt aus Ihnen. Aber tun Sie sich keinen Zwang an, Frau Doktor.“

      „Wie meinen Sie das?“

      „Sie dürfen gerne mit meiner Fotze spielen, mit den Fingern, aber natürlich auch mit dem Mund und der Zunge.“

      Ich erhob mich rasch. Diese Situation habe ich so nicht gewollt. Es war überraschend geschehen, und genau das hätte mir nicht passieren dürfen.

      Kurz darauf verabschiedete ich mich von Elvira Bergström. Während ich zurück nach Schwabing in meine Praxis fuhr, überlegte ich, ob ich den Kontakt zu dieser Patientin nicht besser abbrechen sollte. Sie war in den besten Händen. Was konnte ich ihr noch helfen?

      Aber ich beschloss, in diesem aufgewühlten Zustand, keine abschließende Entscheidung zu treffen.

      Außerdem musste ich mich beeilen. Um sechzehn Uhr hatte ich einen Termin mit einer neuen Patientin. Serafina Salis.

      2

      Die Dame war pünktlich. Eigentlich waren alle meine Patienten pünktlich, denn bei meinem Stundenhonorar von zweihundert Euro war jede Minute zu spät kommen teuer.

      Serafina Salis. Das war der Name meiner neuesten Patientin. Sie kam durch die Vermittlung und Empfehlung einer anderen Patientin, die sehr zufrieden mit mir gewesen war. Was für ein Problem Serafina Salis hatte, wusste ich nicht. Ich gehe immer völlig unbelastet an einen neuen Fall heran.

      Meine Sprechstundenhilfe, es war immer noch Sarah, begleitete die Frau in mein Zimmer. Ich spielte mit einem goldenen Kugelschreiber zwischen den Finger und betrachtete die Frau.

      Und die wenigen Sekunden, die Serafina Salis brauchte, um von der Tür bis zu meinem Schreibtisch zu schreiten, genügten mir für einen ersten Eindruck, für eine erste Meinung, für eine erste Einschätzung.

      Bei dieser Frau handelte es sich eindeutig um eine Traumfrau. Jetzt werden Sie verwundert die Stirn runzeln, oder eine Augenbraue emporziehen und sich fragen, wie kann das eine Frau über eine andere Frau behaupten.

      Da haben Sie teilweise recht, lieber Leser. Aber nur teilweise. Eine andere Frau kann das emotionslos und ohne sexuelle Hintergedanken, also nicht triebgesteuert, beurteilen.

      Als studierte Akademikerin versuche ich das analytischer anzugehen. Was macht also eine Frau so unwiderstehlich, welche Eigenschaften avancieren sie zur sagenumwobenen „Traumfrau“ und warum spielen auch hier wieder individuelle Vorstellungen, Wünsche und Erfahrungswerte eine so große Rolle? Haben Sie eine kurze Antwort darauf, lieber Leser? Nein. Gut. Ich werde es nachfolgend versuchen.

      Zum einen wäre die verführerische Haarpracht, die meist lang, wild und ungezähmt, entweder in blond oder in brünett, das weibliche Haupt schmückt. Im Fall Serafina Salis waren es naturblonde sehr lange Haare. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so prachtvolle Haare bei einer Frau gesehen zu haben; voll, glänzend, leicht gewellt.

      Zum anderen sind es ein strahlendes Lächeln, bezaubernd schöne Augen und eine sportliche, aber dennoch weibliche Figur, die Männerherzen höherschlagen lassen. Auch hier kann ich bestätigen, dass Serafina Salis