R. S. Volant

Der Tänzer


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vorsichtiger sein sollen und dich nicht gleich in mich verlieben dürfen! Da hast du dir wohl den falschen Fisch, an Land gezogen!“ „Fisch?“, sagte Viktor spöttisch, „du bist ein Hai! Und was für einer! Der weiße Hai, ist ein Scheißdreck, gegen dich! Du hast mir nicht die geringste Chance gegeben und mich gleich im Ganzen geschluckt! Mit Haut und Haar! Wie sollte ich da noch vorsichtiger sein können? Du hast mich einfach überrollt, wie eine riesige Flutwelle! Und alles, was mich vorher ausmachte, einfach fortgespült!“ „Tja, wow!“, sagte Chris nur und sah ihn nun doch ein wenig betreten an. „Ich weiß jetzt echt nicht, was ich darauf sagen soll, klingt aber nicht gerade gut und wenig schmeichelhaft.“ Viktor schnaubte laut. „Es ist aber so! Chris!“, er sah ihn eindringlich an, „so jemand wie du, ist mir noch nie begegnet und ich weiß nur noch eines: Das ich dich liebe, wie ich noch nie jemanden zuvor geliebt habe und dass ich für immer mit dir zusammen sein möchte! Koste es, was es wolle!“ Chris schluckte erst einmal. „Wow! Wie kannst du dir da so sicher sein? Ich meine, wir kennen uns doch erst seit zwei Wochen?“ „Ich weiß es einfach, wir beide, gehören zusammen! Spürst du denn gar nichts? Empfindest du denn gar nichts, für mich?“, erwiderte Viktor hoffnungsvoll und sah ihm tief in die Augen. „Doch“, antwortete Chris etwas verlegen, „ich glaube schon. Ich weiß nicht recht, wie und was ich für dich empfinde, aber ich mag dich auch sehr, wenn du auch manchmal ein Arsch bist“, fügte er dann hinzu und musste grinsen. Er ging sofort in Deckung und Viktor stürzte sich auf ihn. „Du!“, rief er dabei und kitzelte und zwickte ihn, wo er ihn gerade erwischte und sie tollten miteinander herum, bis sie völlig außer Atem waren. Viktor hatte immer wieder versucht, ihn über sein Knie zu legen und Chris hatte sich siegreich dagegen gewehrt. Schließlich lagen sie enganeinander geschmiegt auf dem kuschelweichen Teppich und Viktor streichelte Chris zärtlich. „Diesmal hast du gewonnen“, meinte er erschöpft, „aber das nächste Mal, kriegst du`s richtig zu spüren, das verspreche ich dir!“ „Ach ja, alter Mann? Was denn?“, erwiderte Chris keck. „Etwa deine Rute?“, fragte er frech und richtete sich halb auf. Er hatte sich längst erholt und wirkte frisch und munter, wie immer. „Die auch! Aber erst einmal, spreche ich von meiner Hand! Ich würde dir so gerne einmal, so richtig den Arsch aushauen!“, brummte Viktor zurück. „Nur einmal, möchte ich dir auf den nackten Hintern schlagen! Du hast den geilsten Arsch der Welt und ich darf nicht ein einziges Mal, draufhauen!“ „Tja, versuch`s doch mal mit `nem Fitnessstudio, vielleicht bekommst du dann ein paar mehr Muckis! Bis dahin, werde wohl eher ich dir, den Arsch versohlen, wenn du so weitermachst! Der Stärkere gewinnt eben!“, sagte Chris und tätschelte ihm den Bauch. „Ph! Das ich nicht lache“, erwiderte Viktor spöttisch, „mit dir Fliegengewicht, nehme ich es allemal

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      auf! Ich wollte dir nur nicht wehtun und außerdem, habe ich wohl zu viel gegessen! Das macht einen eben träge und faul!“ Chris legte sich zurück und lachte. „Hihi, klar doch! Du hättest nicht die kleinste Chance, gegen mich! Erstens, bin ich viel stärker und zweitens, viel schneller als du, alter Mann!“ „Ich gib` dir gleich einen alten Mann! Frechheit!“, meinte Viktor und setzte sich auf. „Ich bin dreiunddreißig! Und damit, in den besten Jahren, eines Mannes! Hast du verstanden? Ich sagte: Mannes! Und nicht Grischperl!“ „Bitte was?“ Chris sah ihn verdutzt an. „`Ne halbe Portion halt, so wie du! Wenn einer recht schmächtig gebaut ist, dann nennt man den so, in Bayern!“, antwortete Viktor gedehnt. „Ph, von wegen!“, erwiderte Chris schnippisch. „Du bist echt schon dreiunddreißig?! Wow! Hätte ich echt nicht gedacht! Voll alt!“ „Jetzt reicht`s mir langsam! Würdest du bitte nicht immer darauf herumreiten“, maulte Viktor beleidigt. „Du wusstest es doch!“ „Naja, nicht wirklich! Ich habe es ja nur geschätzt und da sagte ich dreißig!“, gab Chris zurück. „Na und? Drei Jahre mehr, machen da auch nicht mehr viel aus, oder?“, fragte Viktor. „Nee, nicht wirklich, aber boah, eh! Das sind fünfzehn Jahre Unterschied! Ist schon irgendwie krass!“, meinte Chris nachdenklich. „Muss ich mir echt noch überlegen, mit dem für immer zusammen sein, nicht dass ich dich dann noch mit `nem Rollstuhl herumfahren muss!“ Viktor nahm empört den Kopf zurück und sah ihn warnend an. „Du, es reicht jetzt wirklich! Sonst überlege ich es mir am Ende noch und suche mir wieder eine Sub! Die würde es dann sicher liebend gerne machen!“ Chris legte seinen Kopf schräg und grinste ihn an. „Oooh, schon wieder beleidigt? Ich bin ja schon brav“, sagte er und schmiegte sich an ihn. „Wieder gut?“ „Frechdachs!“, antwortete Viktor und küsste ihn auf die Stirn. „Und nun?“, fragte Chris nach einer Weile, „was machen wir jetzt noch?“ „Du hast echt Wespen im Hintern, was?!“, meinte Viktor kopfschüttelnd. „Naja, jetzt musst du dich doch langsam erholt haben, oder? Was machen wir jetzt?“ Chris setzte sich auf und sah ihn erwartungsvoll an. „Ich meine, die ganze Zeit hier herum liegen, ist doch voll langweilig!“ Viktor seufzte erst einmal nur und sah ihn entnervt an. „Und, was möchtest du machen?“ „Weiß nicht?“ Chris sah ihn spitzbübisch grinsend an und Viktor konnte nur mit dem Kopf schütteln. „Du bist ein richtiges, kleines Energiebündel, was? Leicht hyperaktiv, hm?“ „Nur ein ganz kleines bisschen, vielleicht“, scherzte Chris zurück und hielt ihm Zeigefinger und Daumen hin und zeigte damit einen minimalen Abstand dazwischen. Viktor griff danach und biss leicht hinein. „Mein kleiner Frechdachs“, sagte er liebevoll. „Nun, wie wäre es, wenn wir zuerst einmal den Tisch abräumen? Und dann, könnten wir einen kleinen Spaziergang machen! Ich zeige dir die Umgebung und hier ganz in der Nähe ist auch ein schöner Park, da gehe ich sonntags immer joggen!“ Chris schien nicht gerade begeistert. „Oje, aufräumen und spazieren gehen, wie langweilig!“ „Hallo? Geht`s jetzt etwa schon los, mit der Schlamperei? Hm? Muss ich Mamilein anrufen? Und außerdem haben wir ziemlich viel gegessen und da wäre ein kleiner Verdauungsspaziergang gerade gut! Und jetzt am Abend, ist es auch nicht mehr so warm, draußen“, sagte Viktor und Chris sah ihn schief an. „Schon gut!“, antwortete er abwinkend, „ich habe schon verstanden! Chrissy-Herrchen muss mit Viktor gassigehen! Ist Viktor artig oder muss ich ihn anleinen? Dann hol doch schon mal das Halsband und die Leine, hopp“, sagte Chris und machte eine auffordernde Handbewegung. Viktor stand auf und sah auf ihn herab. „Mein lieber Schatz, ich warne dich!“, sagte er streng.

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      „Pfui, aus! Böser Viktor! Gleich hole ich die Leine und dann darfst du nicht herumtollen“, antwortete Chris ebenso streng und erhob sich. Er stemmte seine Hände in seine Taille und blickte ihn herausfordernd an. „Holst du jetzt das Halsband, aber schnell!“ Viktor musste tatsächlich schmunzeln. „Du spielst schon wieder ein gefährliches Spiel, mein Schatz, ist dir das klar?!“ „Wieso? Hast du etwa noch nie ein Halsband getragen?“, fragte er übertrieben überrascht, „dann weißt du doch gar nicht, wie das ist! Vielleicht gefällt es dir ja sogar?“ Viktor kniff einen Moment lang seine Augen zusammen. „Gut“, sagte er, „ich hole es und ich werde es sogar tragen, aber nur, wenn du es später auch trägst und zwar im Bett!“ Chris lachte kurz spöttisch auf. „Vergiss es! Oder denkst du, ich durchschaue dich nicht? Ich werde es gewiss niemals tragen“, sagte er und ging lachend in die Küche. „Miststück“, raunte Viktor und folgte ihm nach. „Hast du mal wieder die Hosen voll, mein Kleiner?“ „Ph! Wovon denn?“, fragte Chris zurück und begann den Tisch abzuräumen. „Ich lasse mich nur nicht von dir reinlegen! Vergiss es endlich!“ „Du hast doch damit angefangen“, meinte Viktor und half ihm. „Irgendwie, reizt es dich doch, nicht wahr? Sei doch mal ehrlich, es macht dir spaß, mich herauszufordern!“ „Ja, schon!“, gab Chris schulterzuckend zurück. „Macht mir halt Spaß, dich zu ärgern!“ „Du bist und bleibst, ein kleiner Teufel, weißt du das?! Du solltest wirklich deinen Nachnamen ändern lassen!“, konterte Viktor und Chris lachte empört auf. „Also wirklich! Dabei bin ich echt, ein wahrer Engel“, sagte er unschuldig. Viktor schüttelte nur mit dem Kopf und zog ihn in seine Arme. „Auch Engel sind nicht immer gut! Manche von ihnen, kommen aus der Hölle! Schon mal was von einem gefallenen Engel gehört? Auch der Teufel, war mal einer und nun siehst du, was aus ihm geworden ist!“ „Naja, immerhin ist er der King, in der Hölle, ist doch schon was“, antwortete Chris flappsig. „Du gibst wirklich nie auf!“, seufzte Viktor geschlagen, „gehen wir nun spazieren?“ „Ja, klar, hol nur noch meine Zigaretten“, erwiderte Chris und war verschwunden.

      Nach dem Spaziergang saßen sie noch eine Weile auf der Terrasse, tranken den restlichen