Michael Feldmann

Der Pakt


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Die Fahrertür des kleinen Fahrzeugs knarrte, als sie geöffnet wurde. Dann war Mara zu sehen. Sie ging auf das Trio zu und schien wie immer. Nein, etwas war ganz anders als in der Beauty-Oase. Die hübsche junge Frau war blass geschminkt und trug eine schwarze Lackhose, die ihre makellose Figur betonte. Na, Anwalt. Der große Moment steht bevor. Ich freue mich auf eure Tätowierung. Eine einzigartige Idee. Sie küsste Ben auf den Mund. Dann drehte sie sich Mark zu. Sehr erfreut, Herr Winter! Ich finde es toll, dass ihr beide zusammen seid. Ben quatscht ununterbrochen von dir. Du scheinst in ihm ziemlich was ausgelöst zu haben. Bevor Mark antworten konnte, küsste sie auch ihn auf den Mund. Die Blockade war gelöst, die Angst mit einem Mal verflogen. So Jungs, nun mal ran ans Eingemachte. Ich kümmere mich um meine Freundin. Ihr könnt die Koffer aus dem Wagen tragen. Ist nicht gerade leicht. Sie öffnete die Kofferraumklappe. Es war schon bemerkenswert, was in so einen kleinen Smart alles reinpasste. Ben drückte ihr den Haustürschlüssel in die Hand. Eine faire Rollenverteilung, Mara. Dann öffne du bitte die Tür. Du tätowierst oben im Gewölbe. Zielstrebig ging sie ins Haus und die Treppe nach oben. Vor dem Zugang zum Spielzimmer blieb sie stehen und wartete darauf, dass der Anwalt die Kombination eingab. Die kleine Mopsdame gähnte, so dass sich jeder nach ihr umdrehte. Dann krabbelte sie in ihr flauschiges Bettchen im Ankleidetrakt vor dem Gewölbe und rollte sich gemütlich zusammen. Kaum lag sie, war auch schon ein ohrenbetäubendes Schnarchen zu vernehmen. Beneidenswert. Mara musste lachen. Ich wünschte, ich könnte so schnell einschlafen. Die Tür des Gewölbes schob sich langsam zur Seite und der bekannte Geruch nach Latex füllte die Luft. Mara inhalierte tief. Das haut mich jedes Mal um, Anwalt. Ein geiles Parfum ist nichts dagegen. Ich liebe diesen Geruch. Ben knipste einen Schalter an und schaute sich kurz um. Mark hatte wirklich gute Arbeit geleistet. Nichts deutete mehr auf das Spiel von gestern hin. Die kleinsten Spuren waren beseitigt. Stolz schaute er ihn an und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Danke, Kleiner! Ich merke, du bist sehr gewissenhaft. Wo tätowieren wir, Ben? Mara schaute ihn an. Ich dachte, auf dem Gyn-Stuhl ist es am besten. Immerhin kommst du dann besser an den Bereich zwischen den Schenkeln und hast freien Zugang an Eier und Schwanz. Mark zuckte bei dem Gedanken zusammen. Als wenn sie spürte, dass sie ein wenig Aufklärung leisten musste, drehte sich Mara den beiden Männern zu. Ich werde die Eier und den Schwanz örtlich mit Spray betäuben. Ihr werdet beim Stechen nicht viel merken. Allerdings wird es danach ein wenig anschwellen. Ihr bekommt nachher noch ein Aufklärungsblatt von mir mit einigen Instruktionen für die kommenden Tage. Wer möchte zuerst? Mark schaute den Anwalt fragend an, aber der schob ihn ohne Worte nach vorne. Mara grinste. Da haben wir den Hauptgewinner. Mach dich unten herum frei. Rasiert seid ihr ja wohl beide? Auch mal interessant, dass eine Frau bei einem Mann auf einem Gyn-Stuhl hantiert. Ben, gibst du mir bitte meine Latexhandschuhe? Sie zog sie sich genussvoll an und schaute auf ihre beiden Koffer. Also, mein Werkzeug ist steril. Ich lege höchsten Wert auf perfekte Arbeit. Bisher hat es auch noch keine Beanstandungen gegeben. Das soll auch so bleiben. Mark hatte es sich zwischenzeitig auf dem Gyn-Stuhl bequem gemacht und die Unterschenkel in die vorgelagerten Schalen gestreckt. Ihm war es ein wenig unangenehm, dass Mara ihn so sah, aber ihr schien es nichts auszumachen. Ich werde eine Skizze mit einem Spezialstift auf deinen Körper tuschen. Dann geht es an die Arbeit. Bevor ich auf deinen Eiern und den Schwanz arbeite, betäube ich die Stelle. Mark hatte bisher überhaupt keinen Schimmer gehabt, wo das Kunstwerk genau platziert werden würde. Zudem hatte er sich auch nicht ausgemalt, wie groß die Tätowierung sein würde. Mara fing an zu zeichnen. Sie hatte eine ruhige Hand. Wie lange wird die ganze Sache dauern, Mara? Er wollte wenigstens ein wenig Info haben, wenn er sich schon so einer Tortur unterziehen musste. Wenn du gleich deine Klappe hältst, werde ich mit deiner Rose in ca. 2 Stunden durch sein. Ich benötige aber wirklich Ruhe, außer... . Sie schaute zu Ben. Er verstand und kramte einen kleinen Ipod mit Lautsprecher aus einem der Koffer. Sie drehte sich wieder dem Gyn-Stuhl zu. Der Anwalt kennt meine Marotte. Musik ist schon wichtig. Kaum hatte sie es ausgesprochen, dröhnten tiefe Bässe durch den Raum. Mark schloss die Augen. Er wäre gerne in dieser Stellung eingeschlafen und wach geworden, wenn alles vorbei war, aber er wollte auch nicht in den Augen der beiden Zeugen wie eine Memme wirken. In Gedanken versunken, fühlte er plötzlich Bens kräftige Hand an seiner Wange. Es wird perfekt sein, Kleiner. Diese Tätowierung bedeutet mir so viel wie Eheringe. Mara war mit dem Zeichnen fertig. Es geht los, Jungs. Dann spürte Mark dieses Brennen auf seiner Haut, im inneren Bereich seines linken Oberschenkels. Das Gefühl war unangenehm, doch der Anwalt hielt fürsorglich seine rechte Hand, drückte sie leicht. Es war nicht die erste Tätowierung für ihn. Er wusste, dass er sich mit der Zeit an diesen schneidenden Schmerz gewöhnen würde. So war es auch. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde es kalt zwischen seinen Beinen. Ben merkte die Anspannung seines Partners und hielt ihm eine kleine Flasche, die er kurz vorher geöffnet hatte, unter die Nase. Vor Marks Augen erschienen bunte Kreise, die ineinander verschwammen. Ihm wurde leicht. Das Gefühl war so angenehm und unbeschreiblich. Dann war er weggetreten. Als er wieder zu sich kam, lag er auf der Bondageliege, die am Abend zuvor noch ihrem Sexspiel gedient hatte. Bis zum Hals war er mit einer kuscheligen Wolldecke geschützt. Neugierig strampelte er diese von sich, schaute sich irritiert um. Das Licht über dem Gyn-Stuhl brannte noch, aber es war niemand im Raum. Es war still, keine Musik mehr, keine Mara, kein Anwalt. Sein Kopf brummte ein wenig. Wie lange hatte er hier gelegen? Er schaute vorsichtig an seinem Körper runter. Sein linker Oberschenkel, die Eier und der untere Teil seines Glieds waren mit Folie umwickelt. Unter der Folie pochte es ein wenig. Vorsichtig ließ er sich wieder zurücksinken. Dann umgab ihn erneut dunkle Nacht.

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