Thomas Sommer

Erotikgeschichten mit Nicole


Скачать книгу

       Sie lächelte.

       "Sehen Sie," sagte sie, "und Sie haben mich vor wenigen Minuten gefragt,

       ob ich gerne Pornofilme sehen. Die Antwort haben sie soeben selbst

       gegeben. Was soll ich da noch hinzufügen?"

       "Ich hätte da eine Idee. Vielleicht haben Sie Spaß daran und machen mit.

       Was halten Sie davon, wenn wir zwei gemeinsam eine Art Drehbuch für

       einen Pornofilm schreiben. Ein Pornofilm mit der Zielgruppe Frauen."

       Er machte eine Pause.

       "Wir erfinden eine Geschichte über eine Liebesbeziehung zwischen einer

       Frau und einem Mann. Sie verzehrt sich vor Liebe zu ihm, er will nur

       mit ihr schlafen. Wir stellen die Phantasien der Frau dar und halten

       dagegen, wie der Mann sie behandelt. Entweder gelangt der Mann zur

       Einsicht und dann führt die Sache zum Happy End. Oder der Mann ist

       uneinsichtig, dann geht die Beziehung in die Brüche. Das ist vielleicht

       die glaubwürdigere Lösung. Nämlich die Frau erkennt das Machogebaren

       ihres Mannes. Sie versucht die Liebe zu retten, was ihr aber nicht

       gelingt. Da lernt sie einen anderen Mann kennen, der auf sie eingeht.

       Aus anfänglicher Sympathie wird Liebe. Schließlich erlebt sie eine

       feurige Liebesnacht mit diesem neuen Mann."

       "Was wollen Sie da noch erfinden. Das ist doch schon die Geschichte."

       "Ist sie nicht. Das ist nur die Rahmenhandlung. Jetzt müssen wir das

       ganze füllen. Wir müssen die Phantasien der Frau erarbeiten. Und die

       Wünsche des Mannes. Wir müssen die Widersprüche aufzeigen und die

       Reaktionen glaubwürdig machen. Genau das ist es doch, was die Frau

       sehen will. Glaubwürdigkeit."

       Er sah fragend zu ihr hinüber.

       "Oder ist das alles Quatsch? Will auch die Frau nur Bumsszenen sehen, um

       erregt zu werden? Vielleicht ein bisschen zahmer, aber im Prinzip

       gleich?"

       "Nein. Aber so langsam frage ich mich, was Sie eigentlich wollen?"

       Verblüfft schaute er ihr ins Gesicht. Dann lachte er.

       "Sie haben Recht. Was will ich eigentlich?"

       "Ich kann es Ihnen sagen," antwortete sie. "Sie wollen mich geil machen

       und mich vögeln!"

       Ihm klappte der Unterkiefer hinunter.

       "Also, äh, ....." stotterte er.

       "Geben Sie es zu?"

       Er spürte, wie ihm das Blut in den Kopf schoss. Heiß war ihm und er

       fühlte sich wie ein ertappter Junge. Diese Frau schoss mit der Munition

       zurück, mit der er sie die ganze Zeit unter Feuer genommen hatte. Wie

       sollte er sich verhalten. Was musste er tun, um das Gesetz des Handelns

       wieder in seine Hand zu bringen. Einfach Ja‘ sagen? Das ging nicht.

       Damit hätte er nichts gewonnen. Die Frau war nicht dumm. Sie hatte ihn

       durchschaut. Und ganz gewiss nicht erst seit wenigen Minuten.

       "Sie werden ja rot?"

       Jetzt wurde ihm erst richtig heiß.

       "Wie ist es? Habe ich Recht?" Die Frau war gnadenlos und ließ nicht

       locker.

       "Also, äh....," begann er wieder, "so deutlich würde ich das nicht

       sagen."

       "So, wie denn dann? Sie wollen es einmal probieren. Vielleicht ist sie

       ja nicht abgeneigt. Oder sehe ich das falsch?"

       Ich muss zum Gegenangriff übergehen, um das Heft wieder in die Hand zu

       bekommen, schoss es ihm durch den Kopf.

       "Wenn Sie den Eindruck haben, warum sind Sie dann nicht längst

       gegangen?"

       "Weil ich wissen wollte, wie weit Sie gehen."

       Er spürte, wie die Hitze in seinem Gesicht nachließ. Sein rotes Gesicht

       nahm hoffentlich wieder eine normale Farbe an.

       "Und jetzt habe ich die Grenzen überschritten?"

       "Das haben Sie schon lange."

       "Dann bitte ich hiermit in aller Form um Entschuldigung. Ich wollte

       Ihnen wirklich nicht zu nahe treten. Wenn ich Sie beleidigt habe, tut

       es mir wirklich leid."

       "Geschenkt. Und jetzt setzen Sie Ihren Videorekorder in Gang, legen

       einen Porno ein und den sehen wir uns gemeinsam an. Und ich sage Ihnen,

       welche Szenen eine Frau von Mitte dreißig Jahren anmachen und welche

       sie abstoßen."

       "Ich muss gestehen, dass ich Ihren Vorschlag nicht ausführen kann. Ich

       habe nämlich keinen Pornofilm im Haus."

       "Wirklich? Also das hätte ich nicht gedacht. Ich hatte eigentlich damit

       gerechnet, dass Sie mir als nächstes vorschlagen würden, mir einen

       Pornofilm zu zeigen."

       "Und ich habe gar keinen Pornofilm im Hause. Spricht das nun für oder

       gegen mich."

       "Es spricht für Sie. Aber es ist trotzdem schade, weil mir jetzt nämlich

       gerade danach zumute ist, mir einen richtig heißen Porno anzusehen."

       "Jetzt weiß ich aber wirklich nicht mehr, was ich davon halten soll.

       Erst erklären Sie mir, dass Sie keine Pornos mögen. Und im gleichen

       Atemzug wollen Sie sich mit mir einen ansehen."

       "Was sich ja nun erledigt hat, da wir keinen haben."

       "Ich weiß nicht, woran ich mit Ihnen bin," antwortete er. "Sie spielen

       mit mir, oder?"

       "Im Grunde genommen haben wir nur die Vorzeichen vertauscht.

       Normalerweise agieren die Männer und wir Frauen müssen reagieren. Heute

       habe ich den Spieß einfach umgedreht. Ich agiere und Sie müssen

       reagieren."

       "Da ist aber ein gravierender Unterschied," warf er ein.

       "Und der wäre?"

       "Eine Frau weiß genau, worauf der Mann hinaus will. Ich weiß aber nicht,

       worauf Sie hinaus wollen. Wollen Sie mich ärgern? Wollen Sie mich

       scharf machen? Wollen Sie mich demütigen?"

       "Was glauben Sie denn, was ich will?"

       "Ich weiß es nicht."

       "Ich schlage Ihnen ein Spiel vor."

       "Da bin ich aber gespannt."