Madlen Schaffhauser

Damian - Falsche Hoffnung


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Hause weiter? Vermutlich hattest du noch eine Privatparty in deinem Bett, nicht wahr?“

      Ich öffne meinen Mund, um ihm zu antworten. Aber meine Erwiderung auf seine Anschuldigung bleibt mir im Mund stecken. Angewidert, über das was er mir vorwirft, entferne ich mich einen Schritt von ihm weg. Doch zu meinem Entsetzen folgt er mir und kommt mir sogar noch näher. Ich sehe in seine Augen, die beinahe schwarz sind und die mich von Kopf bis Fuss mustern.

      „Was geht dich das an, was ich gemacht habe?“ Ich spüre wie sich ein heftiger Zorn und gleichzeitig eine heillose Verzweiflung in mir ausbreiten. „Was ich in meiner Freizeit mache und mit wem ich meine freien Stunden verbringe, hat dich nicht zu interessieren. Schliesslich frage ich dich auch nicht, wie du deinen Tag mit der Blondine beendet hast. Wie hiess sie nochmals? Ach ja, Susanne.“ Dabei tippe ich mir mit dem Zeigefinger an die Stirn. „Susanne, die extra aus der Schweiz angereist ist.“

      „Halt deinen Mund. Sie ist nur eine Bekannte.“ Seine Stimme ist beängstigend leise. Er hält seine Hände nicht mehr in den Taschen, sondern sind nun an der Seite zu Fäusten geballt.

      „Du brauchst es mir nicht zu erklären. Es geht mich nämlich nichts an!“ schreie ich.

      „Wen hast du gestern mit nach Hause genommen?“ presst er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und macht dabei einen Schritt auf mich zu.

      „Woher weisst du, was ich letzten Abend gemacht habe?“

      „Das ist unwichtig.“ Er bewegt sich weiter auf mich zu. Soweit, bis uns nur noch wenige Zentimeter voneinander trennen. „Was wichtig ist, wer hat letzte Nacht dein Bett mit dir geteilt?“

      „Bist du mir gefolgt?“ Ich lache selbst über meine Frage. „Ach, wie kann ich nur annehmen, ich könnte dir so wichtig sein. Du hattest ja einen überaus attraktiven Gast.“ Ich sehe ihm direkt in die Augen und plötzlich beschleicht mich eine alte Angst. Mein Körper fängt an zu zittern. Panik macht mir das Atmen schwer. „Hast du mir nachspioniert? Oder mein Smartphone geortet?“ Meine Stimme ist kaum hörbar, dennoch kann er jedes Wort genauestens verstehen.

      „Ich habe einen Bodyguard damit beauftragt, dich zu beschützen.“ beschämt sieht er weg.

      „Beschützen? Vor wem?“

      „Das wüsste ich auch gern. Ich erkenne die Panikattacken, die dich immer wieder überfallen. Dann bist du nur noch ein Schatten deiner Selbst.“

      „Warum fragst du mich, ob ich letzte Nacht mit jemandem geschlafen habe, da du die Antwort schon längstens weisst?“ Meine Stimme bricht und sehe zu Boden. Mühsam dränge ich die aufkommenden Tränen zurück.

      Er legt einen Finger unter mein Kinn und hebt meinen Kopf, damit ich seinem Blick nicht ausweichen kann. „Weil ich von dir hören möchte, warum du mit keinem Mann gevögelt hast, obwohl du mindestens ein Dutzend notgeiler Typen hättest haben können, die nur darauf gewartet haben, dich zu besitzen.“ Er greift nach meinen Händen, die schlapp an meiner Seite hängen und hält sie mit grober Heftigkeit fest.

      „Soll das ein Witz sein?“ Ich versuche mich aus seinem Griff zu lösen, doch vergebens.

      „Nein. Also warum?“

      „Weil ich mich von niemandem besitzen lasse. Darum!“

      „Ich merke, dass du dich in der Gegenwart von Männer unwohl fühlst. Warum also hast du diese alkoholische Getränke in dich hineingeschüttet? Dadurch warst du ein willkommenes Ziel für diese sabbernde Kerle. Warum hast du das getan?“ Er schüttelt mich leicht, als möchte er mich zur Besinnung bringen.

      Unsere Blicke treffen sich. Ich sehe tief in seine Augen und was ich darin lese, überwältigt mich. Zweifel. Verlangen. Unsicherheit?

      Ich atme zitternd ein und winde mich aus seinem Handgriff. Dieses Mal lässt er mich ohne Widerstand los.

      Ich entferne mich einen Schritt von ihm und entziehe mich seiner vertrauten Nähe. „Seit Monaten habe ich mich endlich wieder einmal amüsiert. Ich brauchte zwar ein paar Bier und ein paar Shots, aber es hat mich vergessen lassen. Wenigstens für ein paar Stunden. Ich wollte für einmal nicht an meine verkorkste Vergangenheit denken und ich...“ Ich kann seinem durchdringenden Blick nicht mehr standhalten und drehe mich weg. Selbst ich höre mich kaum, als ich weiterrede. „Ich wollte nicht über dich nachdenken. Es hat mich zu sehr aufgewühlt, wie du diese Frau angesehen und sie gehalten hast, während du mich mit einem kalten Blick gewürdigt hast.“

      „Jessica...“ Seine Stimme klingt belegt.

      „Weisst du was seltsam ist?“ unberbreche ich ihn.

      „Nein.“ Ich höre, wie er sich mir nähert und spüre plötzlich eine Hand auf meiner Schulter, die mich sanft dazu bewegt mich zu im umzudrehen. „Sag es mir.“ Er wirkt angespannt und bedrückt.

      „Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, was ich gestern Abend gesagt oder getan habe. Aber keine einzige Sekunde habe ich vergessen, von wem ich mich berühren lassen möchte. Keinen Moment wollte ich von jemand anderem geküsst werden, als von dir.“

      Damian schluckt, wobei sein Adamsapfel heftig auf und ab hüpft. „Oh, Jessica.“ Sein Mund liegt plötzlich auf meinem. Seine Lippen fühlen sich genauso weich und warm an, wie ich sie in Erinnerung hatte. Als seine Zunge fein über meine Unterlippe streicht, öffne ich ihm bereitwillig meinen Mund und stöhne leise auf, nachdem er mich fest an sich drückt. Es raubt mir beinahe den Atem, wie er mich küsst, wie er mich in Besitz nimmt und in mir den Eindruck erweckt, als wäre ich das Wichtigste in seiner Welt.

      Damian fährt mit einer Hand zart meinen Rücken auf und ab. Die andere liegt gefährlich nahe an der Rundung meiner Brust. Das Verlangen überall berührt zu werden, ist kaum auszuhalten. Ich presse mich näher an ihn, wodurch seine harte Erektion gegen meine Hüften drängen. Meine Finger verkeilen sich in seinem glänzend goldenen Haar, während unsere Zungen in einem heissen Tanz verschmelzen.

      Ich zergehe in seinen Armen, wie Butter in der Sonne. Sein Duft steigt mir in die Nase und es verlangt mir nach mehr. Seine Hände hinterlassen eine heisse Spur, wo sie meinen Körper erkunden. Ich brauche ihn, wie ich noch nie jemanden gebraucht habe. Mein Herz, mein Körper, alles von mir verzehrt sich nach ihm. Ich möchte ihn überall spüren.

      „Ich brauche dich. Ich möchte dich fühlen.“ hauche ich in sein Ohr, als sich unsere Münder voneinander lösen und er mit seinen feuchten Lippen meinen Hals entlangfährt. „Ganz tief in mir. Bitte Damian.“

      „Oh Gott. Jessica.“ stöhnt er heiser hervor, als er mit geübten Bewegungen meine cremeweisse Bluse aus dem schwarzen Etuirock löst und seine Finger meine nackte Haut hinauffahren. Sein Mund bahnt sich einen Weg mein Schlüsselbein entlang, bis zu meiner freien Haut im Ausschnitt. Ich drücke meinen Körper durch und dränge ihm meine Brust entgegen. Ein wohliger Schauer läuft mir über den Rücken, als er durch den Stoff meine Brustwarze mit seinem Mund berührt. Meine Knie werden weich und drohen unter mir nachzugeben. Ich kralle meine Nägel in seine Schultern, woraufhin ein kehliger Laut seinem Mund entweicht.

      Noch bevor ich verstehe, was geschieht, hebt er mich hoch und trägt mich auf seinen Armen zur espressofarbigen Couch die sich in der rechten Büroecke befindet. Behutsam lässt er mich darauf nieder und legt sich mit seinem ganzen Gewicht auf mich.

      Ich umschlinge ihn mit meinen Armen und Beinen. Spüre deutlich seinen prallen Penis zwischen meinen Schenkeln, was mein Herz noch schneller schlagen lässt und das laut gegen meine Rippen hämmert.

      Er legt seine Hände an mein Gesicht, versenkt seinen Blick in meinen Augen und fährt mit seinen Daumen sanft über meine Wangen, bevor seine Lippen wieder nach meinen suchen, die sofort in einem hungrigen Kuss miteinander verschmelzen.

      Damian rutscht etwas von mir runter, um an die Knöpfe meiner Bluse zu kommen. Ohne grosse Mühe öffnet er die oberen drei, zieht mein Kleidungsstück zur Seite und schiebt den BH über meine Brüste.

      „Ah, Jessica.“ knurrt er, als sich ihm meine Knospen entgegenrecken. Sanft streicht er mit seinen weichen Lippen über meinen Busen. Mein Atem geht