ne/>
Clairé Beauvais
Unter falscher Flagge
Clairé Beauvais
Unter falscher Flagge
Erotic – Crime - Fiction
Samantha Prentiss
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar
1. Auflage
Covergestaltung:
© 2020 Susann Smith & Thomas Riedel
Coverfoto:
© 2020 pixabay.com
Dieses Werk enthält sexuell explizite Texte und erotisch eindeutige Darstellungen mit entsprechender Wortwahl. Es ist nicht für Minderjährige geeignet und darf nicht in deren Hände gegeben werden. Alle Figuren sind volljährig, nicht miteinander verwandt und fiktiv. Alle Handlungen sind einvernehmlich. Die in diesem Text beschriebenen Personen und Szenen sind rein fiktiv und geben nicht die Realität wieder. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen oder Orten sind rein zufällig. Das Titelbild wurde legal für den Zweck der Covergestaltung erworben und steht in keinem Zusammenhang mit den Inhalten des Werkes. Die Autorin ist eine ausdrückliche Befürworterin von ›Safer Sex‹, sowie von ausführlichen klärenden Gesprächen im Vorfeld von sexuellen Handlungen, gerade im Zusammenhang mit BDSM. Da die hier beschriebenen Szenen jedoch reine Fiktion darstellen, entfallen solche Beschreibungen (wie z.B. das Verwenden von Verhütungsmitteln) unter Umständen. Das stellt keine Empfehlung für das echte Leben dar. Tipps und Ratschläge für den Aufbau von erfüllenden BDSM-Szenen gibt es anderswo. Das vorliegende Buch ist nur als erotische Fantasie gedacht. Viel Vergnügen!
Impressum
© 2020 Samantha Prentiss
Verlag: Kinkylicious Books, Bissenkamp 1, 45731 Waltrop
Druck: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
ISBN siehe letzte Seite des Buchblocks
»Man findet Diamanten
nur im Dunkel der Erde
und Wahrheiten nur in den
Tiefen des Denkens.«
Victor Hugo (1802-1885)
Kapitel 1
Das Heulen der Sirenen traf jeden ins Mark und die rotierenden Warnlichter sorgten für Aufmerksamkeit. Je zwei Motorräder und Fahrzeuge der belgischen ›Police Fédérale‹ fuhren dem kleinen Tross voraus. Ihnen folgte ein Panzerwagen, und hinter diesen sicherten zwei weitere Kradfahrer und Streifenwagen die Straße.
Der in einem dunklen Graublau lackierte ›Iveco‹-Panzerwagen, ohne jede Beschriftung, sah aus wie eine Sardinenbüchse auf Rädern. Lediglich die extrem schmale Windschutzscheibe und die kleinen seitlichen Fenster aus kugelsicherem Glas ließen einen ungenauen Blick ins Innere des Führerhauses zu. Am oberen Ende der Scheibenrahmen waren die Enden der Rollläden zu erkennen, die der Fahrer mittels eines einfachen Knopfdrucks in Sekundenbruchteilen herablassen konnte und die infolge ihrer Speziallegierung, jedem herkömmlichen Schweißgerät die kalte Schulter zeigten.
Es schien unmöglich, dieses Ungetüm zu knacken. Zumindest war es bisher noch niemandem gelungen. Aber natürlich stellte dieses gepanzerte Monster auf Rädern eine ständige, unübersehbare Herausforderung für alle Gangster dar, die sich mit ›einschlägigen Aufgaben‹ befassten.
Kaum hatte die kleine Eskorte den Stadtkern von Brüssel verlassen, schalteten die Fahrer der Polizeifahrzeuge die schrillenden Sirenen ab und beschleunigten das Tempo. Die rollende Sardinenbüchse folgte dichtauf, während die begleitenden Motorradfahrer den Zwischenraum etwas größer werden ließen. Sie fuhren aber so nah an der Straßenmitte, dass sie jeden Versuch, sie von dem Panzerwagen abzuschneiden, sofort vereiteln konnten.
Der Weg zum ›Aéroport Bruxelles-National‹ war ausgezeichnet zweisprachig beschildert. Aber weder die begleitende Polizei, noch der Fahrer des gepanzerten ›Ivecos‹ beachtete die Hinweise. Sie alle kannten die Fahrtroute im Schlaf. Es war ihnen zur Routine geworden, denn mehrere dutzend Male hatte jeder von ihnen bereits einen Transport über diese Strecke durchgeführt – und auch diese Fahrt versprach wieder generalstabsmäßig und ohne irgendwelche Komplikationen abzulaufen.
In unmittelbarer Nähe des Flughafens heulten die Sirenen erneut auf und fegten die stark befahrene Straße frei. Ohne einen einzigen Halt kamen die Fahrzeuge bis zu einer der rückwärtigen Einfahrten, die direkt aufs Rollfeld führten. Die Wächter am Tor öffneten die Schranke und winkten die Kolonne durch. Auch das war inzwischen zu einer reinen Routine geworden.
Die Betonbahn zum Abstellplatz der Maschinen des ›United Parcel Service‹, dessen Hauptsitz für Europa sich zugleich in Brüssel befand, lag etwas abseits der Hauptgebäude. Es war eine freie Fläche von fast zweihundert Metern im Umkreis, die jeden überraschenden Überfall erschwerte. In gemäßigtem Tempo und nur mit rotierenden Warnlichtern rollten die Fahrzeuge darauf zu. Auch die letzten beiden Motorräder hatten inzwischen aufgeschlossen und sich rechts und links hinter den Panzerwagen geschoben. In einem weit ausholenden Bogen fuhren sie zum wartenden ›Airbus A300-600F‹, dessen Ladeluken noch geöffnet waren und an dem sich im vorderen Bereich noch die Gangway für das Personal befand.
Unmittelbar vor der rollfähigen Treppe stoppte die Eskorte. Je drei Polizeibeamte mit Maschinenpistolen sprangen aus den vier Streifenwagen, während die vier Kradfahrer von der anderen Seite her sicherten, nicht minder bewaffnet.
Jetzt öffnete sich die hintere Tür des gepanzerten Fahrzeugs von innen und zwei Männer kletterten heraus. Sie trugen eine Stahlkassette zwischen sich und schritten zügig auf die Gangway zu. Erst als sie die Treppe hinaufstiegen, konnte man von unten erkennen, dass sie mit Handschellen an das stählerne Behältnis gekettet waren.
Sofort, als die beiden Männer das Innere der Maschine betreten hatten, wurde die Gangway zur Seite geschoben und die Luke geschlossen. Die Turbinen des Airbus dröhnten auf, und keine zwei Minuten später rollte der riesige Düsenvogel schwerfällig zu der für ihn reservierten Startposition. Knappe drei Minuten darauf donnerte die Maschine bereits über die Betonpiste, hob elegant ab und stieg steil in den Himmel empor.
Niemand hatte bemerkt, dass ein Mann mit Fernglas von der Besucherterrasse aus alles beobachtet hatte, wissend, dass gerade Edelsteine im Wert von knapp sechs Millionen Euro an Bord gebracht worden waren und nun in den Wolken am belgischen Himmel verschwanden. Er war an die eins achtzig groß, von schlanker Statur, hatte sich aber schlecht gehalten. Denn obwohl er die Fünfzig noch nicht überschritten hatte, war sein Haar bereits völlig ergraut. Sein Gesicht sah schmächtig, blass und unauffällig auf. Nur in seinen blassgrauen Augen lag ein seltsamer Ausdruck, gerade so, als lauere in der Tiefe seines unpersönlichen Blicks eine verhaltene Kraft, die man ihm nicht zu getraut hätte.
Mit hastigen Schritten verließ er seinen Platz, kaum dass der Airbus in seiner auffälligen Bemalung am Himmel verschwunden war. Er holte sein Prepaid-Smartphone aus der Jackentasche und wählte eine Nummer heraus, die er schon lange auswendig kannte. Eine Rufnummer, die mit +4020 begann – der Vorwahl von London.
***
Kapitel 2
Das Telefon vibrierte und klingelte mit einer sanften Eindringlichkeit, die Aufmerksamkeit verlangte – wie ein diskretes Flüstern, welches sich in den schmalen Spalt zwischen Schlafen und Wachen schob.
Millicent streckte sich, sie gähnte und suchte in die Wirklichkeit ihrer seidenen Laken zurückzufinden. Da war erst die parfümierte Weichheit ihres