Lisa Lamp

Wenn die Nacht stirbt und dein Herz aufhört zu schlagen


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       WENN DIE NACHT STIRBT

       Impressum

       Prolog

       Ich bin ich

       Der Mond geht auf

       Die Nacht beginnt

       Die Sterne leuchten

       Der erste Tag vom Rest deines Lebens

       Der Anfang vom Ende

       Magisches Erbe

       Die Dunkelheit in mir

       Das Grauen nimmt seinen Lauf

       Ein Schlag ins Gesicht

       Niemand kennt Verrat besser als der Verräter

       Ich sehe tote Menschen

       Selbst die Dunkelheit muss weichen

       Um den Krieg zu überleben, muss man selbst zum Krieg werden

       Epilog oder auch die Zeit heilt alle Wunden

       Danksagung

      LISA LAMP

       WENN DIE NACHT STIRBT

      UND DEIN HERZ AUFHÖRT ZU SCHLAGEN

      Romantic Fantasy

      XOXO Verlag

       Impressum

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

      Print-ISBN: 978-3-96752-044-6

      E-Book-ISBN: 978-3-96752-544-1

      Copyright (2020) XOXO Verlag Umschlaggestaltung:

      Coverbild: © Cover von Cover Up – Buchcoverdesign / Bianca Holzmann (www.cover-up-books.de) unter Verwendung der Bilder von ©Shutterstock

      Buchsatz: Alfons Th. Seeboth

      Hergestellt in Bremen, Germany (EU)

      XOXO Verlag

      ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH

      Gröpelinger Heerstr. 149

      28237 Bremen

      

       Für Mama

       und alle anderen, die aus jeder Situation das Beste machen

       Prolog

       1583 n.Chr.:

      

       Es war eisig kalt in den alten Gemäuern der Kirche, in der wir seit Tagen gefangen waren. Es roch modrig und nur die Kerzen boten etwas Licht. Die Stille hallte unheilvoll durch die großen Räume mit den weißen kunstvollen Statuen an den Wänden.

       Früher war ich oft hier gewesen und hatte den Worten des Pfarrers gelauscht, während mich meine Mutter immer wieder ermahnt hatte, ruhig sitzen zu bleiben. Der Gedanke an Mama war schmerzhaft. Ich konnte mich noch genau an das letzte Mal erinnern, als ich sie gesehen hatte. Ihr Zopf hing über ihre Schulter und Lachfalten durchzogen ihr Gesicht. Mit der Bürste fuhr sie durch meine langen Haare und summte mein Lieblingslied vor sich hin, als es plötzlich an der Tür klopfte. Ihr Blick wurde panisch und ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie legte die Bürste, an der meine dunklen Haare hingen, beiseite und trat auf die morsche Tür zu.

       »Wer ist da?«, fragte sie, bekam aber keine Antwort.

       »Öffnen Sie die Tür!«, bellte jemand von draußen und ich zuckte zusammen.

       In diesem Moment wusste ich, was uns blühte, denn gerechtfertigt oder nicht, sie würden uns mitnehmen. Zu oft hatte ich schon miterlebt wie Frauen und Kinder, in seltenen Fällen sogar Männer, mitgenommen wurden und für eine geraume Zeit verschwanden, bevor sie plötzlich am Scheiterhaufen wiederauftauchten.

       Bei diesem Gedanken musste ich lächeln, auch wenn mein Grinsen in dieser trostlosen Umgebung fehl am Platz wirkte. Ich wusste nicht, wer uns verraten hatte, in der Hoffnung, dadurch seinen eigenen Hals zu retten. Nun machte es auch keinen Unterschied mehr. Jetzt war ich hier, genau wie all die anderen.

       In der Nähe entdeckte ich ein junges Mädchen. Sie saß zusammengekauert auf dem Boden neben einem schwarzen Flügel. Das junge Ding konnte höchstens fünfzehn Jahre alt sein, doch in ihren Augen loderte ein Feuer, das sie älter aussehen ließ. Sie war schrecklich ausgehungert und ihr Kleid verfärbte sich langsam von weiß zu grau. Das junge Blut konnte nichts getan haben, womit sie das verdiente. Schlagartig wurde mir klar, wie grausam und ungerecht dieses Jahrhundert doch war. Kurz flackerte die Erinnerung an meine eigene Tochter auf und ich fühlte mich schlecht bei dem Gefühl der Freude, dass das magere Mädchen hier war, anstatt mein eigen Fleisch und Blut.

       Ein Knarren ließ mich zur schweren Eisentür sehen, die sich gerade öffnete. Zwei Männer im mittleren Alter passierten den Eingang und gingen geradewegs auf das Mädchen im weißen Kleid zu. Sie sah ängstlich auf und eine einzelne Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel. Hilfesuchend blickte sie panisch hin und her, doch niemand würde ihr helfen. Auch ich nicht, obwohl ich es zu gerne tun würde.

       Die Männer packten das Mädchen, das schreiend versuchte, sich zu wehren. Die beiden zerrten sie zum Ausgang, von dem ich nicht wusste wohin er führte. Die junge Dame strampelte mit den Füßen und drückte ihr Gewicht zu Boden, doch die Männer schleiften den Körper einfach weiter hinter sich her. Sie wehrte sich tapfer, aber sie würde keine Chance haben. Niemand von uns hatte eine Chance.

       Die Aufregung endete erst, als die schwere Eisentür hinter den Männern wieder ins Schloss fiel und die Schreie des Mädchens verstummten. Die anderen Frauen im Raum schluchzten und zitterten, aus Angst, die Nächste zu sein. Wir alle wussten was geschehen würde, wenn wir an der Reihe waren und von den Inquisitoren geholt wurden. Wir kannten die Fragen, die unabänderlich kommen würden. Name. Alter. Wohnort. Geburtsdatum. Elternhaus. Aber dann würden die Fragen kommen, die über den Rest unseres Lebens entscheiden würden. Teufelspakt. Ketzerei.