Dieter Kremp

Christliche Pflanzennamen


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Salz, Paprika, Thymian, Bärlauch.

      Zubereitung: Den Quark mit der Milch sämig rühren. Die ausgelesenen Blätter klein hacken und mit den Kräutern unter den Quark mischen. Den Quark würzen und noch etwas durchziehen lassen.

      Kräuteressig mit Gänseblümchen

      Zutaten: 200 Gramm Gänseblümchenknospen, 0,3 Liter Essig, Estragon, Ysop, Bohnenkraut, Thymian, Zwiebel.

      Zubereitung: Die geputzten Gänseblümchenknospen und Kräuter mit Essig übergießen. Die eingelegten Gänseblümchenknospen können anstelle von Kapern verwendet werden.

      Gänseblümchen mit Sauerampfer

      Zutaten: 30 Gramm Gänseblümchenblätter, 30 Gramm Sauerampfer, 30 Gramm Borretsch, 30 Gramm Kräuter wie Kerbel, Petersilie, Dill und Estragon, 50 Gramm saure Sahne, Pfeffer, Salz, Zitrone, Zucker.

      Zubereitung: Die Kräuter feinhacken, würzen und mit saurer Sahne vermischen. Dazu Pellkartoffeln mit Leinöl servieren.

      Die Engelwurz (Angelica archangelica), im Volksmund auch Marienbote, Gottesbote, Mariengruß, Marienengel, Mariensüß, Brustwurz, Himmelsengel, Waldengel, Waldbrustwurz, Engelgeist, Heiligensüß, Himmelfahrtswurz, Michaelwurz, Zahnwurzel, Magenwurz, Engelsgabe und Klosterengel genannt, hat viele Anwendungsformen in der Volksheilkunde, was ihre Volksnamen besagen.

      Die Engelwurz ist eine der ältesten Symbolpflanzen innerhalb des Christentums. In der Kunst ist sie Symbol der Dreifaltigkeit und des Heiligen Geistes, weil der Stängel zwischen zwei sich gegenseitig umschließenden Häuten hervorwächst. Sie galt früher als Hauptheilmittel gegen die Pest. Der Legende nach brachte ein Engel einem Mönch die Heilpflanze. Im Mittelalter war der Glaube verbreitet, dass die Engelwurz engelhafte Kräfte gegen Zauberei und böse Verwünschungen besitze. In hohen, schon toxischen Dosen war sie jedenfalls früher ein Abortivum.

      Nach altem Volksglauben blüht der Marienbote am Festtag des Erzengels Michael. So ist es kein Wunder, dass der „Heilige Engel“, wie die Mönche die Engelwurz nannten, schon in der Klostermedizin im Mittelalter eine große Rolle spielte. Und in jedem Klostergarten hatte der „Heilige Engel“ seinen Stammplatz, worauf wohl auch die „Mariennamen“ der Engelwurz zurückzuführen sind. Und so durfte die Engelwurz auch in keinem Kräuterwisch fehlen.

      Angelica hat ihre ursprüngliche Heimat in ganz Nordeuropa, Russland und Mittelasien. Im 12. Jahrhundert haben sie die Mönche in Deutschland eingeführt und bauten sie in ihren Klostergärten an. Inzwischen ist die Engelwurz in ganz Europa verbreitet, wildwachsend in feuchten Wäldern und Wiesenauen und als Zierpflanze in Gärten angebaut.

      Der „Engel auf Erden“ schützte bei Pest, vor Unholden und Gnomen. So wurde seine süß riechende Wurzel an der Haustür aufgehängt, um alle bösen Geister vom Haus und seinen Bewohnern abzuhalten. Angelica hat wirklich einen engelhaften süßen Duft, so dass die Wurzel beim Trocknen viele Insekten anzieht. Ein engmaschiges Netz darüber gebreitet, verhindert beim Trocknen den Fliegenbefall. Der süße Duft der Wurzel mag auch zur Namensgebung „Mariensüß“ beigetragen haben.

      Der auffallend große Doldenblütler hat zahlreiche kleine Döldchen, die zu großen Dolden zusammenstehen. Der Stängel ist hohl, etwas gerillt, im oberen Bereich purpurrot angelaufen. An den Blattansätzen sind große, bauchige Blattscheiden, ein untrügliches Kennzeichender Pflanze. Die Blätter riechen beim Zerreiben angenehm würzhaft. Der dicke verzweigte Wurzelstock reicht wie eine Pfahlwurzel tief in den Boden hinein. Samen und Wurzeln liefern ein ätherisches Öl, das in der Parfüm-, Kosmetik- und Alkoholindustrie sehr geschätzt wird.

      Der Marienbote enthält in allen Teilen ein stark riechendes, ätherisches Öl, Bitter- und Gerbstoffe. Hinzu kommen Angelika- und Baldriansäure, die besonders stark in der Wurzel gespeichert sind. Die aromatischen Blätter finden als Gewürz Verwendung, frisch auch als Salat und gekocht als Gemüse. Sie werden vor der Blüte geschnitten und getrocknet. Sie wirken bei stressbedingten Magenbeschwerden. Zur Verdauungsförderung kommt eine starke Schweißtreibung und Entwässerung hinzu, so das der Teeaufguss auch bei Erkältungskrankheiten eingesetzt werden kann.

      Ein Anbau im Garten lohnt sich, wobei die Pflanze einen nährstoffreichen und feuchten Boden in der Nähe von Sträuchern liebt. Drei bis vier Jahre lang überlebt die Pflanze, so dass man frühzeitig für Nachschub sorgen muss. Entweder besorgt man sich Wurzelstöcke im Wald oder kauft frisches Saatgut in einem Gartencenter.

      Von besonderer Bedeutung ist die Wurzel, die im Herbst des ersten Jahres ausgegraben wird. Nach sorgfältiger Reinigung wird sie der Länge nach gespalten und zum Trocknen im Schatten aufgehängt. Als Gewürz wird die Engelwurz ähnlich wie Nelken verwandt. Bedeutsamer ist sie als Tee. Dafür werden ein bis zwei Teelöffel der Droge mit ¼ Liter kaltem Wasser übergossen, anschließend erhitzt, drei Minuten gekocht und noch zwei Minuten ziehen gelassen. Der Tee ist ein hervorragendes Mittel bei Blähungen im Magen- und Darmbereich. Er regt auch die Gallensekretion an und fördert die Wasserausscheidung. Der Name „Brustwurz“ erinnert daran, dass der Tee auch bei Husten und Bronchialverschleimung Anwendung findet. Der Marienbote ist auch die beste Anti-Stress-Pflanze bei nervösen Magenbeschwerden. Im Wechsel mit einem Schachtelhalmbad ist ein Angelika-Bad bei Hämorrhoiden zu verwenden. Es hilft auch bei Rheuma. Dazu nimmt man 100 Gramm der Wurzeldroge, übergießt mit 1 Liter Wasser, erhitzt zum Sieden, kocht noch 15 Minuten lang weiter und gibt die abgeseihte Flüssigkeit einem Vollbad zu. Man halte sich bei der Anwendung der Angelika genau an die vorgeschriebene Dosierung. Überdosierungen können zu schädlichen Nebenwirkungen führen. Die übermäßige Verwendung der Wurzeldroge führt zu echten Vergiftungen, sie führt zu Lähmungen des zentralen Nervensystems.

      In der Küche werden die jungen grünen Stängel in kandierter Form zur Verzierung von Kuchen gebraucht. Aber auch die ganze Pflanze wird in nordeuropäischen Ländern als Gemüse gegessen. Sehr gut passt ihr Aroma auch zu Rhabarber und Orangenmarmelade.

      Auch einen Likör kann man aus der Engelwurz herstellen. Man nimmt ein bis zwei Handvoll frische oder getrocknete Wurzeln und lässt sie eine Woche in einem Liter Branntwein an der Sonne stehen. Anschließend wird abfiltriert und mit einem Pfund Zucker oder Honig gesüßt. Der Likör ist ein ausgezeichnetes Magen-Darm-Mittel und steigert den Appetit.

      Rezepte mit der Engelwurz:

      Grüner Engelwurzsalat

      Zutaten: 60 g junge geschälte Engelwurztriebe, 40 g Äpfel, 40 g Sellerie, 20 g Mayonnaise, essig, Salz und Pfeffer nach Geschmack.

      Zubereitung: Die Engelwurztriebe, Äpfel und den Sellerie in feine Streifen schneiden, untereinander mengen und mit Mayonnaise und Gewürzen anrichten. Mit gehacktem Dill bestreuen.

      Gebratene Engelwurzblütenknospen

      Zutaten: 100 g noch nicht geöffnete Blütenknospen, 20 g Semmelmehl, 10 g zerlassene Butter.

      Zubereitung: Die noch nicht geöffneten Blütenknospen in Salzwasser kochen, mit Semmelmehl bestreuen und in der Butter braten. Als selbstständige Speise oder als Beilage zu Fleisch servieren.

      Apfelmarmelade mit Engelwurz

      Zutaten: 3000 g kleine Äpfel, 300 g Engelwurzwurzeln, 3 Liter Zuckersirup.

      Zubereitung: Die gewaschenen und zerkleinerten Engelwurzwurzeln 30 Minuten in Zuckersirup kochen. Danach kleine Äpfel mit den Stielen hineingeben und die Marmelade fertig kochen.

      Rosmarin, das klingt ein wenig verstaubt, ein wenig großmütterlich. Der Name erweckt vielleicht Erinnerungen an einen feien, fernen Duft, der in der Nähe des Lavendels liegt. Es könnte auch sein, dass uns der Vers unserer Kindheit „Guten Tag, Herr Gärtnersmann, haben Sie Lavendel, Rosmarin und Thymian, und rein wenig Quendel …?“ einfällt, an den wir lange nicht gedacht haben. „Tau des Meeres“ heißt die Pflanze, wenn wir ihren Namen vom lateinischen „ros marinus“