Juri Jaworski

Die Wissenschaft des Gewinnens. Für angehende Unternehmer


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issenschaft des Gewinnens

      Für angehende Unternehmer

      Juri Jaworski

      Projektleiter Alexey Perevedentsev

      Übersetzer Luda Putina

      Illustrator Witali Blokhin

      © Juri Jaworski, 2024

      ISBN 978-5-0064-5334-0

      Erstellt mithilfe des Intelligenten Verlagssystems Ridero

      Dieses Buch wurde erstmals 2017 veröffentlicht.

      Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil der elektronischen Version dieses Buches darf in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln, einschließlich der Veröffentlichung im Internet und in Unternehmensnetzwerken, für den privaten oder öffentlichen Gebrauch ohne die schriftliche Genehmigung des Urheberrechtsinhabers vervielfältigt werden.

      AN MEINE SÖHNE

      Wenn man in der Richtung, die man erforscht, nicht mindestens eine Sackgasse erreicht, wird diese Richtung immer wie ein Tunnel wirken!

      Y&Y

      Für angehende Unternehmer

      Es gibt unzählige Erfolgsrezepte. Meine Erkenntnisse und Überlegungen beruhen auf persönlichen Erfahrungen. Diese gehören zu den wenigen Dingen, die man nicht kaufen kann und die deshalb besonders wertvoll sind. Dass sie in jeder Situation funktionieren werden, kann und will ich den Lesern freilich nicht versichern.

      Ich weiß nur, dass es das Schwierigste ist, ehrlich zu sich selbst zu sein. Deshalb sollte jede Person, die über eine unternehmerische Tätigkeit nachdenkt, nicht zuerst in ihre Geldbörse schauen, sondern in sich selbst.

      Geld ist nicht das Wichtigste für den Anfang im Geschäft

      Gehör, Rhythmusgefühl, innere Musikalität sind nicht allen von Natur aus gegeben. Trotzdem gehen jedes Jahr sehr viele Kinder in die Musikschulen, weil ihre Eltern sich wünschen, dass sie einst Musiker werden.

      Und danach beginnt die Selektion: Zuerst gehen diejenigen weg, die nicht stillsitzen können oder nicht fleißig genug sind. Einige versäumen die Unterrichte, andere rasten aus und werden rausgeschmissen. Danach gehen diejenigen, denen musikalische Begabung fehlt, und schließlich die, die den internen Wettbewerb nicht aushalten. Über die Ziellinie schaffen nur wenige: Die Talentiertesten, die Interessiertesten, die Hartnäckigsten. Genauso ist es im Geschäftsleben.

      Für mich war die schwierigste Frage: Will ich Unternehmer sein oder will ich eine Karriere als Topmanager machen?

      Fragen Sie sich: Warum wollen Sie Unternehmer werden? Was motiviert Sie? Der Wunsch, viel Geld zu verdienen oder jemandem etwas zu beweisen? Solche Ziele wären nicht nur ein Fehler, sondern auch ein großes Risiko. Der Wunsch, so schnell wie möglich Geld zu verdienen, ist gefährlicher als Roulette. Die Ersetzung des Wunsches nach Selbstverwirklichung durch die banale Absicht, reich zu werden, kann mit dem Menschen einen bösen Streich spielen. In diesem Fall riskiert ein angehender Unternehmer, alles zu verlieren, und vor allem Zeit und Vertrauen in die eigenen Kräfte.

      Im Idealfall sollte der finanzielle Anreiz sekundär sein. Er sollte erst dann entstehen und sich entwickeln, wenn echte Ergebnisse der unternehmerischen Tätigkeit vorliegen: Frisuren, mit denen Kunden in Ihrem privaten Friseursalon zufrieden sind; Brötchen in der Familienbäckerei, für die sich morgens eine lange Schlange bildet; die Einrichtung der Wohnung, die Sie mit Ihren eigenen Händen gestaltet haben und für die Sie sich sogar vor dem wählerischsten Auftraggeber nicht schämen müssen.

      Erst wenn der Markt anfängt, Sie anzuerkennen und zu bezahlen, beginnt der finanzielle Anreiz als Motivation für die Unternehmensentwicklung zu funktionieren. Gewinn und Umsatz sind nur zukünftige Kriterien für den Erfolg. Sobald Sie Ihr erstes Ergebnis erzielen, Ihr erstes Geschäft abschließen, Ihren ersten Technologie- oder Produktionsprozess in Gang bringen, Ihr erstes Produkt verkaufen, werden Sie diesen Prozess in ein dauerhaft profitables Geschäft verwandeln.

      – Geschäftspraxis —

      …1994 lernte ich eine Geschäftsfrau kennen, die ein Unternehmen zur Verpackung von Butter gegründet hatte. Während ihrer Arbeit in einer Fabrik, die Butter in riesengroßen Stücken herstellte, wurde sie Zeugin eines abrupten und unangenehmen Gesprächs zwischen einem ihrer Vorgesetzten und einem Kunden. Der Kunde wollte nur ein kleineres Stück Butter kaufen als angeboten und war sogar bereit, den Preis für das große Stück zu zahlen, aber der Vorgesetzte lehnte dieses Ansinnen strikt ab mit der Begründung, es gäbe in der Fabrik keine Möglichkeit, das große Stück zu teilen. Also rief die künftige Geschäftsfrau ihren Mann an, und gemeinsam mit dem Kunden schnitten sie von Hand ein großes Stück Butter, das bereits von dem Käufer erworben worden war, in zwei Teile. Am nächsten Tag entstand in der Stadt N ein Butterverpackungsunternehmen. Ein auf dem ersten Blick einfaches Geschäft, das Verpacken von Butter, begann sich damals fast schneller zu entwickeln als das Internet.

      Zuerst wurde von Hand verpackt, danach wurde spezielle Technik angeschafft. Nach einer Weile fingen sie an, Butter nicht nur für Geschäfte, Restaurants und Camping-Sets zu verpacken, sondern auch für den Export.

      Später konnte ich mehrmals beobachten, wie sich Unternehmen für die Verpackung von Kaffee und Tee, Nudeln und Pelmeni, Zucker und Pfeffer in verschiedenen russischen Städten entwickelten. Bekanntlich wird Obst und Gemüse immer lieber verpackt als unverpackt gekauft, auch wenn das teurer ist. Warum also nicht anfangen, Nüsse und Rosinen zu verpacken, und zwar auf Art und Weise, wie es bisher noch niemand gemacht hat? In der Türkei, in Jordanien, in China und in anderen Ländern verdienen Unternehmer gutes Geld mit der Verpackung. Und Platz für neue Marken wird es immer geben.

      – Geschäftspraxis —

      …Einem russischen ehemaligen Leichtathleten bot ein englischer Geschäftsmann eine alte Kaffeeverpackungsanlage und eine fünfzigprozentige Beteiligung an dem Unternehmen an. Der Engländer handelte bereits seit vielen Jahren mit großen Mengen Kaffee, aber für die Expansion des russischen Markts brauchte er einen Partner. Unser Protagonist nahm das Angebot an: Er musste kein Geld investieren, benötigt wurden nur ein guter Name, Ehrlichkeit und Leistungsbereitschaft. Den ersten Kaffee, den der englische Partner zum Verkauf schickte, verpackte der angehende Unternehmer vorsichtig und langsam; er arbeitete sich gründlich in das Thema und den Herstellungsprozess ein. Danach besuchte er ähnliche Unternehmen im Ausland und machte sich mit den Technologien vertraut. Fünfzehn Jahre Arbeit, das Studium der Grundlagen des Geschäfts, die Perfektionierung der Produktionsprozesse – und heute ist das Unternehmen dieses erfolgreichen Geschäftsmannes eines der größten in Russland und beschäftigt über 300 Mitarbeiter.

      Leider gibt es auch viele Beispiele, wo Unternehmensgründungen in einem Fiasko endeten. Ein neues Unternehmen zu gründen versuchen auch Geschäftsleute, die bereits in einem anderen Bereich etabliert sind, Topmanager und einfache Menschen, die nichts von den Grundlagen des Geschäfts verstehen. Der Grund ist oft derselbe: der Wunsch, Geld zu verdienen. Aber das Geld, das möchte ich wiederholen, ist sekundär!

      Starten Sie ein Unternehmen in einem Bereich, den Sie verstehen und in dem Sie Ihre Kompetenz nur zusätzlich auf dem aufbauen müssen, was Sie bereits wissen, und nicht von null auf.

      Merken Sie sich, dass Sie sich nicht nur gut damit auskennen müssen, was Sie machen wollen, sondern es auch mit Leidenschaft tun. Wenn Sie sich entschlossen haben, ein Restaurant zu eröffnen, aber keine Dutzend Varianten der Zubereitung von Rührei kennen, und wenn Sie Ihren Freunden nicht begeistert davon erzählen, dann fangen Sie lieber gar nicht erst damit an.

      Ihr erstes Restaurant, ein kleines Internetcafe, ein Massagesalon oder eine Bäckerei müssen Sie wirklich lieben.