geben;
Ich habe noch in der Puppenstube.
Der ißt keinen Zucker, ich glaube es kaum;
Die Maikäfer sitzen oben im Baum,
Die essen Kastanien.
Ja, das kann sein.
Wie kam der bloß hier in die Stube herein?
Vielleicht hat er sich auf dem Weg verirrt
Und ist aus Versehen hereingeschwirrt
Und fürchtet sich nun, so ganz allein,
Ohne seine Frau und seine Kinderlein.
Aber, Anneliese, ein Maikäferpapa,
Der bangt sich doch nicht nach der Maikäfermama;
Der fliegt nur so des Abends spazieren
Und guckt in die Fenster und in die Türen,
Ob’s da für ihn was zu holen gibt.
Dann ist er jetzt ganz gewiß betrübt;
Er hat doch bei uns nichts gefunden, und
Minna hat ihn doch eingespunnt.
Nun, man könnte ihn ja befrei’n;
Aber, wo mag er jetzt nur sein?
Ich glaube, er sitzt an dem Vorhang da …
Husch, husch! – Wo bist du, Maikäferpapa?
Aber, Peterchen, sieh mal an! –
Mutti, da sitzt ein Maikäfer dran,
Ein ganz dicker, den lassen wir fliegen …
Unsinn! – Ihr sollt jetzt im Bettchen liegen
Und schlafen und an gar nichts denken.
Wer schläft, dem will ich was Schönes schenken;
Fünf Äpfelchen für jedes Kind,
Wenn beide hübsch ausgeschlafen sind.
Ei, Mutti, Mutti, ich danke schön!
Erst schlafen, morgen früh besehen!
Anneliese, Äpfel, zwei Körbchen voll!
Danke schön, Muttchen!
Mein kleiner Troll!
So, es ist schon furchtbar spät. –
Nun sprecht noch schnell euer Nachtgebet!
Ich bin noch klein, mein Herz ist rein,
Soll niemand drin wohnen, als Jesus allein. – Amen.
Lieber Herr Jesus, mach mich fromm,
Daß ich in den Himmel komm’. – Amen.
Mutti, meinen Hampelmann!
Und meine Puppe, bitte, bitte!
So, hier zwischen euch in die Mitte.
Mutti, nun sing noch, eh’ wir schlafen!
Was denn? vom Prinzen, vom Schäfchen, vom Grafen?
Nein, vom Maikäfer muß es sein!
Also, das Lied vom Maikäferlein:
War einst ein kleines Käferlein,
Summ – Summ – Summ,
Hatte zwei braune Flügelein,
Summ – Summ – Summ,
Und sechs Beinchen hatte es auch
Unter seinem schwarzweißen Bauch,
Summ – Summ – Summ.
Saß auf einem grünen Baum,
Summ – Summ – Summ,
Träumte einen schönen Traum,
Summ – Summ – Summ,
Träumte von Sonne, Mond und Sternen
Und von fremden Länderfernen,
Summ – Summ – Summ.
Als der dunkle Abend kam,
Summ – Summ – Summ,
Käferlein sein Ränzel nahm,
Summ – Summ – Summ,
Wollt’ auf die weite Reise gehn
Und die große Welt beseh’n,
Summ – Summ – Summ.
Flog über einen breiten Bach,
Summ – Summ – Summ,
Verlor ein kleines Beinchen, ach –
Summ – Summ – Summ,
Reiste nur noch mit fünf Beinen,
Tat so bitterlich drum weinen,
Summ – Summ – Summ.
Flog es nach dem Mond geschwind,
Summ – Summ – Summ,
Kam ein großer Wirbelwind,
Summ – Summ – Summ,
Brach ein Flügelchen entzwei,
Ach, das gab ein groß’ Geschrei –
Summ – Summ – Summ.
Fiel in einen tiefen Wald,
Summ – Summ – Summ,
Starb an seinem Kummer bald,
Summ – Summ – Summ,
Muß die Reis’ ein Ende haben,
Sandmännchen hat’s eingegraben,
Summ – Summ – Summ.
(Refr.) Muß die Reis’ ein Ende haben,
Sandmännchen hat’s eingegraben,
Summ – Summ – Summ.
(Während des Gesanges der Mutter ist es allmählich dunkel im Zimmer geworden. Sie wiederholt die letzten Zeilen leise, während schon die Melodie von einer Geige aufgenommen wird. – Die Mutter schweigt, und die Geige spielt weiter. Es