Than von Cawdor, begann den grausen Kampf,
Bis ihm Bellonas Bräutigam, kampfgefeit,
Entgegenstürmt mit gleicher Überkraft,
Schwert gegen Schwert, Arm gegen drohnden Arm,
Und beugt den wilden Trotz: mit einem Wort,
Der Sieg blieb unser —
Großes Glück!
– so daß
Nun Sweno, Norwegs König, Frieden fleht;
Doch wir gestatteten ihm nicht Begräbnis
Der Seinen, bis er auf Sankt Columban
Zehntausend Taler in den Schatz gezahlt.
Nicht frevle länger dieser Than von Cawdor
An unsrer Krone Heil. – Port, künde Tod ihm an;
Mit seiner Würde grüße Macbeth dann.
Ich eile, Herr, von hinnen.
Held Macbeth soll, was der verliert, gewinnen.
DRITTE SZENE
Wo warst du, Schwester?
Schweine gewürgt.
Schwester, wo du?
Ein Schifferweib, Kastanien hatt's im Schoß,
Und schmatzt', und schmatzt', und schmatzt' – Gib mir, sagt ich;
Pack dich, du Hexe! schreit das fette Weibsstück.
Ihr Mann ist nach Aleppo, führt den "Tiger";
Doch segl ich nach im Sieb, ich kanns,
Wie eine Ratte ohne Schwanz;
Ich tu's, ich tu's, und ich tu's.
Schön von dir!
Von mir 'nen andern.
Ich hab selber all die andern.
In alle Häfen blasen die,
Jede Ecke kennen sie
Auf des Seemanns Karte.
Dörr wie Heu ihm jedes Glied!
Nie komm auf sein Augenlid
Schlaf bei Tage oder Nacht!
Leben soll er fluchbedacht!
Schwere Wochen, neunmal neun,
Siech er, schwind er, schrumpf er ein!
Wird auch nicht sein Schiff zerschmettert,
Solls doch bleiben sturmumwettert! —
Schau, was ich hab!
Zeig her, zeig her!
Trommeln – Ha,
Macbeth ist da!
Unheilsschwestern, Hand in Hand
Schwärmend über Meer und Land,
Ziehen so rundum, rundum.
Dreimal dein und dreimal mein,
Und dreimal noch, so macht es neun!
Still! – Der Zauber ist geknüpft.
So wüst und schön sah ich noch keinen Tag.
Wie weit ists noch nach Fores? – Wer sind diese?
So eingeschrumpft, so wild in ihrer Tracht?
Die nicht Bewohnern unsrer Erde gleichen,
Und doch drauf stehn? Lebt ihr? Wie? Seid ihr was,
Das man darf fragen? Ihr scheint mich zu verstehn,
Denn jede legt zugleich den rissigen Finger
Auf ihren faltgen Mund – ihr solltet Weiber sein,
Und doch verbieten eure Bärte mir,
Euch so zu deuten.
Sprecht, wenn ihr könnt: Wer seid ihr?
Heil dir, Macbeth, Heil! Heil dir, Than von Glamis!
Heil dir, Macbeth, Heil! Heil dir, Than von Cawdor!
Heil dir, Macbeth, dir, künftgem König, Heil!
Was schreckst du, Mann? Erregt dir Furcht, was doch
So lieblich lautet? – In der Wahrheit Namen,
Seid ihr Wahnbilder oder wirklich das,
Was körperlich ihr scheint? Den edeln Kampffreund
Grüßt ihr mit neuem Erb und Prophezeiung
Von hoher Würd und königlicher Hoffnung,
Daß er verzückt da steht; mir sagt ihr nichts!
Wenn ihr durchschauen könnt die Saat der Zeit
Und sagen: dies Korn sproßt und jenes nicht,
So sprecht zu mir, der nicht erfleht noch fürchtet
Gunst oder Haß von euch.
Heil!
Heil!
Heil!
Kleiner als Macbeth, und größer.
Nicht so beglückt, und doch weit glücklicher.
Könge erzeugst du, bist du selbst auch keiner.
So, Heil, Macbeth und Banquo!
Banquo und Macbeth Heil!
Bleibt, ihr einsilbgen Sprecher, sagt mir mehr:
Mich macht, so hör ich, Sinels Tod zum Glamis;
Doch wie zum Cawdor? Der Than von Cawdor lebt
Als ein gesunder Mann; und König sein,
Das steht so wenig im Bereich des Glaubens, Als
Than von Cawdor. Sagt, von wannen euch
Die wunderbare Kund ward? Weshalb
Auf dürrer Heid ihr unsre Schritte hemmt
Mit so prophetschem Gruß? – Sprecht, ich beschwör euch.
Die Erd hat Blasen, wie das Wasser hat,
So waren diese – wohin schwanden sie?
In