auf Sturm, oder Himmels Cherubim
Auf unsichtbaren, luftigen Rennern blasen
Die Schreckenstat in jedes Aug, bis Tränen
Den Wind ertränken. Keinen Sporn hab ich,
Die Flanken meines Plans zu stacheln, nur den
Kunstreiter Ehrgeiz, der sich überspringt
Und auf den andern fällt.
Nun, was denn gibts?
Er hat fast abgespeist.
Warum hast du den Saal verlassen?
Hat er
Nach mir gefragt?
Weißt du nicht, daß ers tat?
Wir wolln nicht weiter gehn in dieser Sache;
Er hat mich jüngst belohnt, und goldne Achtung
Hab ich von Leuten aller Art gekauft,
Die will getragen sein im neusten Glanz,
Und nicht so plötzlich weggeworfen.
War
Die Hoffnung trunken, worin du dich hülltest?
Schlief sie seitdem, und ist sie nun erwacht,
So bleich und krank das anzuschaun, was sie
So fröhlich tat? Von jetzt an denke ich
Von deiner Liebe so. Bist du zu feige,
Derselbe Mann zu sein in Tat und Mut,
Der du in Wünschen bist? Möchtst du erlangen,
Was du den Schmuck des Lebens schätzen mußt,
Und Memme sein in deiner eignen Schätzung?
Muß dir "Ich fürchte" folgen dem "Ich möchte",
Der armen Katz im Sprichwort gleich?
Sei ruhig!
Ich wage alles, was dem Menschen ziemt;
Wer mehr wagt, der ist keiner.
Welch ein Tier
Hieß dich von deinem Vorsatz mit mir reden?
Als du es wagtest, da warst du ein Mann;
Und mehr sein, als du warst, das machte dich
Nur um so mehr zum Mann. Nicht Zeit, nicht Ort
Traf damals zu, du wolltest beide machen;
Sie machen selbst sich, und ihr hurtger Dienst
Macht dich zu nichts. Ich hab gesäugt und weiß,
Süß ists, das Kind zu lieben, das ich tränke;
Ich hätt, indem es mir entgegenlächelt',
Die Brust gerissen aus den weichen Kiefern
Und ihm den Kopf geschmettert an die Wand,
Hätt ichs geschworen, wie du dieses schwurst.
Wenns uns mißlänge —
Uns mißlingen! —
Schraub deinen Mut nur bis zum höchsten Grad,
Und es mißlingt uns nicht. Wenn Duncan schläft,
Wozu so mehr des Tages starke Reise
Ihn einlädt – seine beiden Kämmerlinge
Will ich mit würzgem Weine so betäuben,
Daß des Gehirnes Wächter, das Gedächtnis,
Ein Dunst sein wird, und der Vernunft Behältnis
Ein Dampfhelm nur – wenn nun im viehischen Schlaf
Ertränkt ihr Dasein liegt, so wie im Tode,
Was können du und ich dann nicht vollbringen
Am unbewachten Duncan? Was nicht schieben
Auf die berauschten Diener, die die Schuld trifft
Des großen Mords?
Gebär mir Söhne nur!
Aus deinem unbezwungenen Stoffe können
Nur Männer sprossen. Wird man es nicht glauben,
Wenn wir mit Blut die zwei Schlaftrunknen färben,
Die Kämmerling, und ihre Dolche brauchen,
Daß sie's getan?
Wer darf was anders glauben,
Wenn unsers Grames lauter Schrei ertönt
Bei seinem Tode?
Ich bin fest; gespannt
Zu dieser Schreckenstat ist jeder Nerv.
Komm, täuschen wir mit heiterm Blick die Stunde:
Birg, falscher Schein, des falschen Herzens Kunde!
ZWEITER AKT
ERSTE SZENE
Wie spät, mein Sohn?
Der Mond ging unter, schlagen hört ichs nicht.
Um zwölf Uhr geht er unter.
Da, nimm mein Schwert! – 's ist Sparsamkeit im Himmel,
Aus taten sie die Kerzen. – Nimm das auch!
Ein schwerer Schlaftrieb liegt wie Blei auf mir,
Und doch möcht ich nicht schlafen. Gnädge Mächte!
Hemmt in mir böses Denken, dem Natur
Im Schlummer Raum gibt. – Gib mein Schwert!
Wer da?
Ein Freund.
Wie, Herr, noch auf? Der König ist zu Bett.
Er war ausnehmend froh und sandte noch
All Euren Hausbedienten reiche Gaben;
Doch Eure Frau soll dieser Demant grüßen
Als seine gütge Wirtin. Höchst zufrieden
Begab er sich zur Ruh.
Unvorbereitet,
Ward nur des Mangels Diener unser Wille,
Der sonst sich frei enthüllt'.
Alles war gut. —
Mir träumte jüngst von den drei
Zauberschwestern:
Euch haben sie was Wahres doch gesagt.
Ich denke nicht an sie;
Doch ließe sich gelegne Stunde finden,
So sprächen wir wohl einiges in der Sache,
Gewährtet