аким, каков он есть, роман «Три товарища», как и другие антивоенные романы Эриха Марии Ремарка, будет актуален.
Люди не перестают воевать, и жертвой становится молодое поколение, которое посылают на войну под всевозможными патриотическими лозунгами.
Те, кто не погибает на фронте, возвращаются домой морально опустошенными, утратившими былые идеалы и надежды на будущее, – становятся «потерянным поколением» (“die verlorene Generation”). Так было после двух мировых войн, так происходит и в наши дни.
Возвратившись домой, бывшие солдаты не могут осуществить довоенные планы и мечты, часто не находят своего места в мирной жизни. Главное и, пожалуй, единственное, во что они верят и что у них остается – это фронтовое товарищество, фронтовые друзья – Kameraden, которые всегда поймут, придут на помощь, не предадут.[1]
Роман «Три товарища» рассказывает о послевоенной жизни людей, прошедших в юности мировую войну, об их попытках найти свое место в мирной жизни, об их взаимовыручке и любви одного из них, Роберта Локампа, к девушке по имени Патриция (Пат). Можно сказать, что это, в первую очередь, роман о любви, которая для молодого человека, прошедшего войну и душевно покалеченного, значит так много.
Роман написан от первого лица (Ich – Erzähler); по способу развития сюжета, охвату и оценке событий – это роман от первого лица множественного числа, потому что каждый из трех товарищей ощущает себя частью единого «мы».
Язык романа не сложен, важное место в нем занимает диалог.
Роман издается с сокращениями, не затрагивающими основную сюжетную линию.
Постраничный комментарий содержит пояснение иноязычной лексики, реалий, ряда фразеологических единиц, отступлений от литературной нормы и авторских сложных слов.
I
Der Himmel war gelb wie Messing und noch nicht verqualmt vom Rauch der Schornsteine. Hinter den Dächern der Fabrik leuchtete er sehr stark. Die Sonne musste gleich aufgehen. Ich sah nach der Uhr. Es war noch vor acht. Eine Viertelstunde zu früh.
Ich schloss das Tor auf und machte die Benzinpumpe fertig. Um diese Zeit kamen immer schon ein paar Wagen vorbei, die tanken wollten.
Merkwürdiges Gefühl, so ein Geburtstag, auch wenn man sich nichts draus machte. Dreißig Jahre – es hatte eine Zeit gegeben, da glaubte ich, nie zwanzig werden zu können, so weit weg erschien mir das.
Und dann —
Ich zog einen Briefbogen aus dem Fach und fing an zu rechnen. Die Kinderzeit, die Schule, – das war ein Komplex, fern, irgendwo, schon nicht mehr wahr; Das richtige Leben begann erst 1916. Da war ich gerade Rekrut geworden, dünn, hochgeschossen, achtzehn Jahre alt, und übte nach dem Kommando eines schnauzbärtigen Unteroffiziers auf den Sturzäckern[2] hinter der Kaserne Hinlegen und Aufstehen.
1917. Flandern. Middendorf und ich hatten in der Kantine eine Flasche Rotwein gekauft. Damit wollten wir feiern. Aber wir kamen nicht dazu. Frühmorgens fing das schwere Feuer der Engländer an. Köster wurde mittags verwundet, Meyer und Deters fielen nachmittags. Und abends, als wir schon glaubten Ruhe zu haben und die Flasche aufmachten, kam Gas und quoll in die Unterstände. Wir hatten zwar rechtzeitig die Masken auf, aber die von Middendorf war kaputt. Als er es merkte, war es zu spät. Bis sie abgerissen und eine neue gefunden war, hatte er schon zu viel Gas geschluckt und brach bereits Blut. Er starb am nächsten Morgen, grün und schwarz im Gesicht. Sein Hals war ganz zerrissen, – so hatte er mit den Nägeln versucht ihn aufzukratzen um Luft zu kriegen.
1918. Das war im Lazarett. Neben mir lag Josef Stoll. Er hatte keine Beine mehr, aber er wusste es noch nicht. Er hätte es auch nicht geglaubt, denn er spürte Schmerzen in den Füßen.
1919. Wieder zu Hause. Revolution. Hunger. Draußen immerfort Maschinengewehrgeknatter. Soldaten gegen Soldaten. Kameraden gegen Kameraden.
1920. Putsch[3]. Karl Bröger erschossen. Köster und Lenz verhaftet. Meine Mutter im Krankenhaus. Krebs im letzten Stadium.
1921 —
Ich dachte nach. Ich wusste es nicht mehr. Das Jahr fehlte einfach. 1922 war ich Bahnarbeiter in Thüringen gewesen, 1923 Reklamechef einer Gummifabrik. Das war in der Inflation. Zweihundert Billionen Mark hatte ich monatlich verdient. Zweimal am Tage gab es Geld und hinterher jedesmal eine halbe Stunde Urlaub, damit man in die Läden rasen und etwas kaufen konnte, bevor der nächste Dollarkurs rauskam; – dann war das Geld nur noch die Hälfte wert. Und dann? Die Jahre darauf? Ich legte den Bleistift hin. Hatte keinen Zweck, das alles nachzurechnen. Meinen letzten Geburtstag hatte ich im Cafe International gefeiert. Da war ich ein Jahr lang Stimmungspianist[4] gewesen. Dann hatte ich Köster und Lenz wieder getroffen. Und jetzt saß ich hier in der Aurewe[5]: – AutoReparatur-Werkstatt Köster und Co. Der Co. waren Lenz und ich, aber die Werkstatt gehörte eigentlich Köster allein. Er war früher unser Schulkamerad und unser Kompagnieführer gewesen; dann Flugzeugführer, später eine Zeitlang Student, dann Rennfahrer, – und schließlich hatte er die Bude hier gekauft. Erst war Lenz, der sich einige Jahre in Südamerika herumgetrieben hatte, dazugekommen; – dann ich.
Ich nahm eine Zigarette aus der Tasche. Eigentlich konnte ich ganz zufrieden sein. Es ging mir nicht schlecht, ich hatte Arbeit, ich war kräftig, ich wurde nicht leicht müde, ich war heil, wie man das so nennt; – aber es war doch besser, nicht allzuviel darüber nachzudenken.
Draußen quietschte das Tor. Ich zerriss den Zettel mit den Daten meines Lebens und warf ihn in den Papierkorb. Die Tür flog auf. Gottfried Lenz stand im Rahmen, lang, mager, mit strohblonder Mähne und einer Nase, die für einen ganz andern Mann gepasst hätte. „Robby”, brüllte er, „alter Speckjäger, steh auf und nimm die Knochen zusammen[6]! Deine Vorgesetzten wollen mit dir reden!”
„Herrgott!” Ich stand auf. „Ich habe gehofft, ihr hättet nicht dran gedacht! Macht’s gnädig, Kinder[7]!”
„Das könnte dir so passen!” Gottfried legte ein Paket auf den Tisch, in dem es mächtig klirrte. Köster kam hinter ihm drein. Lenz baute sich vor mir auf. „Robby, was ist dir heute morgen zuerst begegnet?”
Ich dachte nach. „Ein tanzendes, altes Weib.”
„Heiliger Moses! Ein schlechtes Vorzeichen! Passt aber zu deinem Horoskop. Habe es gestern gestellt[8]. Du bist ein Kind des Schützen[9], unzuverlässig, schwankend, ein Rohr im Winde, mit verdächtigen Saturntrigonen[10] und einem lädierten Jupiter[11] in diesem Jahr. Da Otto und ich Vater und Mutterstelle an dir vertreten, überreiche ich dir deshalb als erster etwas zum Schutz. Nimm dieses Amulett! Eine Nachkommin der Inkas[12] hat es mir dereinst überlassen.
Er