Александр Дюма

La San Felice Band 8


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Villa's, welche alle den heldenmüthigsten Widerstand geleistet, nur eine nach der andern mit dem Bajonnet nehmen können.

      Die Cavallerie, welche seine Hauptstärke ausmacht, ist ihm unter dieser Menge Hügel, welche das Terrain bedecken, von keinem Nutzen gewesen.

      Von seinem Bivouac aus sieht er die lange mit Lazzaroni bedeckte Straße von Foria sich hinziehen. Das umfangreiche Gebäude des Armenhospitals schützt sie. An jedem Fenster desselben sieht man ein Licht. Den nächstfolgenden Tag werden alle diese Fenster Kugeln speien.

      Auf der Strada Giovanella ist eine Batterie aufgepflanzt, auf dem Largo delle Pigne liegt ein Bivouac, der großentheils aus Soldaten von der königlichen Armee besteht. Zwei Geschütze vertheidigen den Aufgang des Museo Borbonico, welches auf die große Toledostraße geht.

      Mit Hilfe eines Fernrohrs sieht Kellermann die Anführer, welche die Straßen durchreiten und ihre Leute ermuthigen. Einer dieser Anführer trägt die Kapuzinerkutte und reitet auf einem Esel.

      Matthieu Maurice und der Brigadechef Broussier haben sich der Moräste bemächtigt.

      Freilich haben diese, von einem Netz von Gräben durchschnittenen Moräste nur mit bedeutenden Verlusten genommen werden können, weil die Lazzaroni durch die Unebenheiten des Terrains geschützt werden und die Republikaner ohne Deckung angreifen müssen.

      Sie sind bis Granili gedrungen, welches man zu bewachen vergessen, und haben die Straße von Portici abgeschnitten.

      Broussier lagert an der Marinella, Matthieu Maurice, der am linken Arm leicht verwundet ist, an der Mühle dell' Inferno.

      Den nächstfolgenden Tag werden sie bereit sein, die Magdalenenbrücke anzugreifen, welche von dem Glanz der vor der Bildsäule des heiligen Januarius brennenden Kerzen strahlt.

      Von den Fenstern der Granili aus sieht man ganz Neapel von der Marinella bis zur Höhe des Molo. Die Stadt wimmelt von Lazzaroni, die sich zur Vertheidigung rüsten.

      Championnet hörte diesen letzten Rapport, als plötzlich sich hinter ihm lautes Geschrei erhebt und in einem ungeheuren Halbkreise, von welchem das eine Ende die Straße von Capma und das andere die Arenaccia berührt, eine Salve kracht.

      Die Kugeln jagen die Asche des Feuers empor, an welchem der Obergeneral sich wärmt.

      In einem Augenblicke sind Championnet und Duhesme, Monnier und Thiébaut auf den Füßen.

      Die dreitausend Mann, aus welchen das Armeekorps des Obergenerals besteht, bilden ein Quarré und erwidern das Feuer der Angreifer, die sie noch nicht kennen.

      Es sind dies die Insurgenten sämtlicher Dörfer, welche die Franzosen während des Tages durchzogen haben.

      Sie haben sich gesammelt, und greifen ihrerseits an. Sie haben die Dunkelheit benützt, und ihre erste Salve beinahe aus nächster Nähe abgefeuert.

      Die Menge der Flintenschüsse verräth, daß man es mit einem Corps von wenigstens vier- bis fünftausend Mann zu thun hat.

      Mitten unter dem Knattern des Kleingewehrfeuers aber und über das Geschrei und Geheul der Lazzaroni hinweg hört man jenseits der drohenden Linie Trommelwirbel und Trompetengeschmetter, und dann ein bewunderungswürdig unterhaltenes Pelotonfeuer, welches das Anrücken einer regulären Truppe verräth.

      Die Lazzaroni, welche zu überrumpeln glaubten, wurden selbst überrumpelt.

      Woher kommt dieser Beistand, der eben so unerwartet ist als der Angriff?

      Championnet und Duhesme sehen einander an, und fragen sich vergebens.

      Der Trommelwirbel und die Fanfaren kommen näher und der Ruf: »Es lebe die Republik!« wird durch denselben Ruf beanwortet.

      Der Obergeneral ruft:

      »Soldaten! Es ist Salvato und Villeneuve, welche von Benevento kommen. Werfen wir uns auf dieses ganze Gesindel, welches – ich stehe Euch dafür – nicht wagen wird, uns zu erwarten.«

      Duhesme und Monnier formieren ihre Quarrés in Angriffskolonnen, die Chasseurs steigen zu Pferde, Alles setzt sich in unaufhaltsame Bewegung.

      Die Reihen der Lazzaroni werden von Salvatos Hußaren und Thiébaut's Chaffeurs durch Duhesme's und Monniers Bajonnette durchbrochen und auf einem Hügel von Todten umarmen sich die beiden Trupps unter dem Rufe: »Es lebe die Republik!«

      Championnet und Salvato wechselten einige rasche Worte. Salvato ist, wie immer, gerade im rechten Augenblicke gekommen, und hat seine Gegenwart durch einen Donnerschlag geoffenbart.

      »Er wird mit seinen sechshundert Mann nun Matthieu Maurice und Broussier verstärken.

      Wenn die Wunde des Ersteren schwerer ist, als man glaubt, oder wenn dieser General, der so häufig getroffen wird, weil er stets voran ist, eine neue Wunde empfängt, so wird Salvato das Commando übernehmen.

      Er soll dem General Matthieu Maurice den Befehl überbringen, mit Tagesanbruch die Magdalenenbrücke anzugreifen.

      Diese Brücke wird durch die mit Schießscharten versehenen Häuser der Marine und des Fleckens San Loretto vertheidigt; von hinten wird sie durch das Castell del Carmine gedeckt, welches durch sechs Stück Geschütz, durch ein Bataillon Albanesen und durch Tausende von Lazzaroni vertheidigt wird, zu welchen sich etwa tausend Mann von Livorno zurückgekehrte Soldaten gesellt haben.

      Gegen drei Uhr Morgens weckte man Championnet, der, in seinen Mantel gehüllt, schlief.

      Ein Adjutant Kellermanns hatte ihm Nachrichten von der Expedition gegen das Castell San Elmo gebracht.

      Hector Caraffa hatte sich, die Dunkelheit benutzend, durch jene Menge von Hügeln hindurchgeschlichen, welche Capodimonte mit Sam Elmo verbinden.

      Abgesehen von der Schwierigkeit des außerordentlich unebenen Terrains, hatte er während des vierstündigen Marsches einen oft ungleichen, aber stets mörderischen, ununterbrochenen Kampf auszuhalten gehabt und nicht weniger als fünf Meilen fortwährender Hinterhalte und überdies ein Quartier des insurgirten Neapels passiren müssen.

      Unter das Feuer von San Elmo angelangt, welches ihn so gut als möglich unterstützte, indem es blinde Kanonenschüsse löste, weil man fürchten mußte, daß die Kugeln ihr Ziel verfehlen und, anstatt Feinde, die Freunde treffen würden, hatte Hector Caraffa, anstatt seine Leute in zwei Schaaren zu theilen, seine ganze Streitmacht zusammengenommen, und in dem Augenblick, wo man glaubte, er werde das Castell San Elmo angreifen, sich auf das Karthäuserkloster San Martino geworfen.

      Die Lazzaroni, welche einen Angriff nicht erwarteteten, versuchten sich zu vertheidigen, aber vergebens.

      Die Patrioten, welche den Franzosen zeigen wollten, daß sie an Muth Niemandem nachstünden, eilten der Kolonne voran und drangen unter dem Ruf: »Es lebe die Republik!« zuerst ein.

      In weniger als zehn Minuten waren die Lazzaroni aus dem Kloster hinausgetrieben und die Thore hinter den Franzosen wieder geschlossen.

      Hundert Mann blieben verabredetermaßen in der Karthause. Die andern zweihundert stiegen mittelst der Rampe del Petrio nach dem Fort hinauf, dessen Thore ihnen nicht blos als Bundesgenossen, sondern auch als Befreiern geöffnet wurden.

      Nicolino ließ Championnet bitten, ihm die Ehre zu gestatten, den nächstfolgenden Tag das Signal zum Kampfe dadurch zu geben, daß er beim ersten Strahl der aufgehenden Sonne einen Kanonenschuß abfeuern ließe.

      Diese Ehre ward ihm bewilligt und der General schickte seinen Adjutanten zu allen Corpsanführern, um ihnen zu sagen, daß das Angriffssignal ein Kanonenschuß sein würde, welchen die neapolitanischen Patrioten von der Höhe des Castells San Elmo abfeuerten.

       Drittes Capitel.

      Zweiter Tag

      Schlag sechs Uhr am nächstfolgenden Morgen durchfurchte eine feurige Linie die Dämmerung über der schwarzen Masse des Castells San Elmo, ein Kanonenschuß dröhnte, das Signal war gegeben.

      Die französischen Trommeln und Trompeten antworteten und sämtliche während der Nacht von dem General Eblé mit Geschützen versehene, die Straßen von Neapel beherrschende Höhen standen mit einem Male in Feuer.

      Auf