Ästen: „Denk nicht nur an dich, sondern auch an den Igel, Basti. Du musst zugeben, dass das Tier weder verletzt noch abgemagert aussieht. Mensch, jetzt fällt mir was ein!“
Gespannt sehen die Kinder sie an.
„Papa hat heute früh den großen Laubhaufen am Gartenrand abgetragen. Gewiss hat der Igel dort gewohnt! Ach, Igelchen! Haben wir dir dein Haus kaputt gemacht?“
„Was macht er denn jetzt bloß?“, sorgt sich Merle.
Frau Engelhard steht auf und sagt: „Ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir Essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir Trinken gegeben. Ich bin Gast gewesen und ihr habt mir eine Unterkunft gegeben.“
„Ich habe dir nichts zu essen gegeben“, erinnert sich Toni.
„Das hat Jesus mal gesagt. Wir sollen nicht einfach nur wegsehen und weitergehen, wenn jemand Hilfe braucht. Wir sollen helfen“, erklärt Frau Engelhard. „Wenn einer Durst hat, geben wir ihm zu trinken. Wenn einer Hunger hat, geben wir ihm zu essen und wenn einer kein Dach über dem Kopf hat, darf er unser Gast sein.“
„Wäre ja auch blöd, wenn einer Durst hat und von uns nur Essen bekommt“, murmelt Toni.
„Das können wir heute am Igel üben. Und wenn uns mal ein Mensch begegnet, der Hilfe braucht, werden wir versuchen, ihm ebenso zu helfen. Los, kommt!“ Frau Engelhard winkt den Kindern, ihr zu folgen. Auf dem Weg zur Garage sagt sie: „Soweit ich weiß, haben wir noch ein Holzhäuschen. Das hat Papa vor einigen Jahren mal gebaut. Es würde mich sehr wundern, wenn unser Igel das nicht hübsch findet.“
Frau Engelhard entdeckt tatsächlich rasch das Holzhäuschen und gibt es Toni in den Arm. „Wenn wir jetzt noch Futter besorgen, könnte heute Abend der Igel sagen: Ich hatte Hunger und Durst und ihr habt mir zu essen und zu trinken gegeben. Ich hatte kein Dach über dem Kopf, ihr habt mir ein Haus gegeben.“ Sie kratzt sich am Kopf: „Am besten stellen wir ihm ein Schüsselchen mit einem Klecks Katzenfutter aus der Dose hin. Das mögen Igel. Und natürlich etwas Wasser.“
„Darf ich das machen?“, rufen alle durcheinander.
„Du hast ja schon das Holzhaus, Toni“, sortiert Frau Engelhard. „Marie und Merle bereiten das Katzenfutter für den Igel vor und Basti holt ein Schälchen mit Wasser.“
Als alle fertig sind, laufen sie zurück zum Gartenbeet. Vorsichtig bewegt Frau Engelhard die Äste. Dann die Äste daneben und die daneben, aber der Igel ist fort.
„Stellt alles hierhin, wo es ein bisschen geschützt ist“, schlägt Frau Engelhard vor. „Der Igel wird schon finden, was er braucht.“
„Aber Mama“, fragt Marie, „macht der Igel dann auch , miau‘, wenn er Katzenfutter gefressen hat?“
„So ein Quatsch!“, lacht Basti laut los. „Oder glaubst du, wenn du nachher Wasser trinkst, wirst du stumm wie ein Fisch? Blubb, blubb!“
7
Verwirrung im Gemüsegarten
„Ich glaube, ich sehe nicht richtig! Wo sind denn …?“ Frau Engelhard steht in ihrem Garten und blickt über ihre Beete. „Und mein Kohl? Mein Weißkohl? Was ist denn mit dem passiert?“, wundert sie sich. Sie hockt sich hin, um die komische Veränderung an ihrem Kohl genauer anzuschauen. „Das sieht doch nicht normal aus! – Kinder! Könnt ihr bitte mal kommen?“, ruft sie, als sie Merle, Toni, Basti und Marie bemerkt, die auf der Nachbarwiese mit dem Mini-Kochgeschirr spielen.
Schnell kommen alle vier Kinder angeflitzt. Marie hält einen roten Rührlöffel in der Hand.
„Was ist denn?“, will Basti sofort wissen.
„Gibt es Kekse oder Bonbons?“, erkundigt sich Toni.
„Ich wollte euch fragen, ob ihr mir vielleicht erklären könnt, was hier passiert ist?“, meint Frau Engelhard und zeigt erst auf die Kohlköpfe und dann zu ihrem Blumenbeet.
„Vielleicht“, sagt Toni, als sich alle Kinder zur genaueren Betrachtung vor den Kohl hocken. Stumm wie die Fische beäugen sie das Gewächs.
Frau Engelhard wird ungeduldig: „Ja, seht ihr denn nicht, dass die äußeren Blätter abgerupft wurden? Und in den Restkohl sind Löcher gerissen!“
„Hmm“, nickt Marie.
„Tatsächlich“, sagt Merle.
„Ja, und hier …“, stöhnt Frau Engelhard und dreht sich zu ihrem Blumenbeet um. „Kommt mal mit.“ In einer langen Reihe marschieren Frau Engelhard und die Kinder den schmalen Gartenpfad entlang zum Blumenbeet. Als Frau Engelhard stoppt, kann Merle noch hinter ihr stehen bleiben, aber Marie bremst nicht rechtzeitig. Sie stößt gegen Merles Rücken und verliert das Gleichgewicht. Dabei fällt sie zu Toni, der gar nicht damit gerechnet hat. Mit Marie in den Armen kippt er grunzend um.
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