abhalten.
Der vornehmere Stand kann durchgehends als das veredelte Bild des gemeinen Standes angesehen werden. Die genaue, wörtliche Vergleichung des Originals und der Bearbeitung ist sehr interessant und bietet Stoff zu artigen Bemerkungen. Neulich z.B. wie ich die Lucinde des Herrn Schlegels las, entdeckte ich einen unterhaltenden Zug: der Bauer bearbeitet den Mist mit der Mistgabel – der Gelehrte mit der Feder; die zwei Zinken der Gabel zeigen sich noch im gespaltenen Schnabel der Feder zierlich versteckt, und leiten den Etymologen der Feder.
Es gibt drei Hauptmenschenmassen: Wilde, zivilisierte Barbaren, Europäer. Der Europäer ist so hoch über den Deutschen, als dieser über den Sachsen, der Sachse über den Leipziger. Über ihn ist der Weltbürger. Alles Nationale, Temporelle, Lokale, Individuelle läßt sich universalisieren und so kanonisieren und allgemein machen. Christus ist ein so veredelter Landsmann. Dieses individuelle Kolorit des Universellen ist sein romantisierendes Element. So ist jeder National und selbst der persönliche Gott ein romantisiertes Universum. Die Persönlichkeit ist das romantische Element des Ichs.
Grundverschiedenheit des alten und neuen Testaments. Warum Palästina und die Juden zur Gründung der christlichen Religion erwählt wurden. Wie die Juden zu Grunde darüber gingen, so die Franzosen bei der jetzigen Revolution. (Medizinische Ansicht der französischen Revolution. Wie mußten sie kuriert werden – Ihr Heilungsplan – Wie werden wir indirekt durch sie kuriert?)
Asthenie der Chinesen – Einmischung der Tataren. Medizinische Behandlung der Geschichte der Menschheit.
Es fehlt uns nicht an Gelegenheit Menschen außer der Welt, und zwar vor und nach der Welt zu betrachten, – zu Menschen und nicht zu Menschen bestimmte Stamina. Jenes Kinder; dieses Alte.
Sollte nicht für die Superiorität der Frauen der Umstand sprechen, daß die Extreme ihrer Bildung viel frappanter sind als die Unsrigen? Der verworfenste Kerl ist vom trefflichsten Mann nicht so verschieden, als das elende Weibsstück von einer edlen Frau. Nicht auch der, daß man sehr viel Gutes über die Männer, aber noch nichts Gutes über die Weiber gesagt findet? Haben sie nicht die Ähnlichkeit mit dem Unendlichen, daß sie sich nicht quadrieren, sondern nur durch Annäherung finden lassen? Und mit dem Höchsten, daß sie uns absolut nah sind und doch immer gesucht, daß sie absolut verständlich sind und doch nicht verstanden, daß sie absolut unentbehrlich, und doch meistens entbehrt werden. Und mit höheren Wesen, daß sie so kindlich, so gewöhnlich, so müßig und so spielend erscheinen? –
Auch ihre größere Hilflosigkeit erhebt sie über uns, so wie ihre größere Selbstbehilflichkeit, ihr größeres Sklaven- und ihr größeres Despotentalent; und so sind sie durchaus über uns und unter uns und dabei doch zusammenhängender und unteilbarer, als wir.
Würden wir sie auch lieben, wenn dies nicht so wäre? Mit den Frauen ist die Liebe, und mit der Liebe die Frauen entstanden, und darum versteht man keins ohne das Andre. Wer die Frauen ohne Liebe, und die Liebe ohne Frauen finden will, dem gehts, wie den Philosophen, die den Trieb ohne das Objekt, und das Objekt ohne den Trieb betrachteten und nicht beide im Begriff der Aktion zugleich sahen.
(Materialien.) Was noch nicht a leur portée ist, ist noch nicht reif. Ihre Beschäftigungen. Was sie jedem Alter sind. Ihre Erziehung.
Ihr Zirkel. Sie sind wie die vornehmen Römer, nicht zum Verfertigen, sondern zum Genuß der Resultate da – zum Ausüben, nicht zum Versuchen.
Chevalerie. Ihr Bau – ihre Schönheit.
Sie sind ein liebliches Geheimnis – nur verhüllt, nicht verschlossen. Auf ähnliche Weise reizen die philosophischen Mysterien. Hetärie. Ihre Seelenkräfte. Blicke auf die Zukunft. Der Akt der Umarmung – die griechischen Göttinnen. Madonna. Jedes Volk, jede Zeit hat ihren Lieblingsfrauencharakter. Die Frauen in der Poesie. Geliebt zu sein ist ihnen urwesentlich. Über die weiblichen Jahrszeiten. Frauen und Liebe trennt nur der Verstand.
Das Essen ist nur akzentuiertes Leben. Essen, Trinken und Atmen entspricht der dreifachen Abteilung der Körper in feste, flüssige und luftige. Der ganze Körper atmet, nur die Lippen essen und trinken; gerade das Organ, was in mannigfachen Tönen das wieder aussondert, was der Geist bereitet und durch die übrigen Sinne empfangen hat. Die Lippen sind für die Geselligkeit so viel: wie sehr verdienen sie den Kuß. Jede sanfte, weiche Erhöhung ist ein symbolischer Wunsch der Berührung. So ladet uns alles in der Natur figürlich und bescheiden zu seinem Genuß ein, und so dürfte die ganze Natur wohl weiblich, Jungfrau und Mutter zugleich sein.
Das schöne Geheimnis der Jungfrau, was sie eben so unaussprechlich anziehend macht, ist das Vorgefühl der Mutterschaft, die Ahndung einer künftigen Welt, die in ihr schlummert, und sich aus ihr entwickeln soll. Sie ist das treffendste Ebenbild der Zukunft.
Ein Günstling des Glücks sehnte sich die unaussprechliche Natur zu umfassen. Er suchte den geheimnisvollen Aufenthalt der Isis. Sein Vaterland und seine Geliebten verließ er und achtete im Drange seiner Leidenschaft auf den Kummer seiner Braut nicht. Lange währte seine Reise. Die Mühseligkeiten waren groß. Endlich begegnete er einem Quell und Blumen, die einen Weg für eine Geisterfamilie bereiteten. Sie verrieten ihm den Weg zu dem Heiligtume. Entzückt von Freude kam er an die Türe. Er trat ein und sah – seine Braut, die ihn mit Lächeln empfing. Wie er sich umsah, fand er sich in seiner Schlafkammer, und eine liebliche Nachtmusik tönte unter seinen Fenstern zu der süßen Auflösung des Geheimnisses.
Licht ist Symbol der echten Besonnenheit. Also ist Licht der Analogie nach Aktion der Selbstrührung der Materie. Der Tag ist also das Bewußtsein des Wandelsterns, und während die Sonne, wie ein Gott, in ewiger Selbsttätigkeit die Mitte beseelt, tut ein Planet nach dem Andern auf längere oder kürzere Zeit das Eine Auge zu, und erquickt im kühlen Schlaf sich zu neuem Leben und Anschauen. Also auch hier Religion – denn ist das Leben der Planeten etwas anders, als Sonnendienst? Auch hier kommst du uns also entgegen, uralte kindliche Religion der Parsen, und wir finden in dir die Religion des Weltalls.
Je mehr Gegenstand, desto größer die Liebe zu ihm, – einem absoluten Gegenstand kommt absolute Liebe entgegen. Zu dir kehr ich zurück, edler Keppler, dessen hoher Sinn ein vergeistigtes, sittliches Weltall sich erschuf, statt daß in unsern Zeiten es für Weisheit gehalten wird – alles zu ertöten, das Hohe zu erniedrigen, statt das Niedre zu erheben und selber den Geist des Menschen unter die Gesetze des Mechanismus zu beugen.
Was ist also die Sonne? Ein durch sich erregbarer, mithin immer selbsttätiger, ewig leuchtender Körper. Und ein Planet? Ein relativ erregbarer, für fremde Anregung gestimmter Körper.
Licht ist Vehikel der Gemeinschaft des Weltalls; ist dies echte Besonnenheit in der geistigen Sphäre nicht ebenfalls?
Wie wir, schweben die Sterne in abwechselnder Erleuchtung und Verdunklung; aber uns ist, wie ihnen, im Zustand der Verfinsterung doch ein tröstender, hoffnungsvoller Schimmer, leuchtender und erleuchteter Mitstern gegönnt.
Die Kometen sind wahrhaft exzentrische Wesen, der höchsten Erleuchtung und der höchsten Verdunkelung fähig – ein wahres Ginnistan – bewohnt von mächtigen, guten und bösen Geistern, erfüllt mit organischen Körpern, die sich zu Gas ausdehnen – und zu Gold verdichten können.
Die Nacht ist zweifach: indirekte und direkte Asthenie. Jene entsteht durch Blendung, übermäßiges Licht, diese aus Mangel an hinlänglichen Licht. So gibt es auch eine Unbesonnenheit aus Mangel und Selbstreiz und eine Unbesonnenheit aus Übermaß an Selbstreiz – dort ein zu grobes, hier ein zu zartes Organ. Jene wird durch Verringerung des Lichts oder des Selbstreizes – diese durch Vermehrung derselben gehoben, oder durch Schwächung und Stärkung des Organs. Die Nacht und Unbesonnenheit aus Mangel ist die häufigste. Die Unbesonnenheit aus Übermaß nennt man Wahnsinn. Die verschiedne Direktion des übermäßigen Selbstreizes modifiziert den Wahnsinn.
Das gemeinschaftliche Essen ist eine sinnbildliche Handlung der Vereinigung. Alle Vereinigungen außer der Ehe sind bestimmt gerichtete, durch ein Objekt bestimmte, und gegenseitig dasselbe bestimmende Handlungen. Die Ehe hingegen ist eine unabhängige Totalvereinigung. Alles Genießen, Zueignen und Assimilieren ist Essen, oder Essen ist vielmehr nichts, als eine Zueignung. Alles geistige Genießen kann daher durch Essen ausgedrückt werden.