Christian Keferstein

Mineralogia Polyglotta


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Farben, von denen Roth und Blau die häufigsten sind, am meisten geschätzt werden.

      Im Oriente begriff man seit alter Zeit alle diese verschieden gefärbten Steine in einer grossen Gattung mit dem Namen Jakut, dem Hyacinthos der Griechen; daher stammt unser Name Hyacinth, den wir auf eine ganz andere Mineralgattung übertragen haben (auf den gelbrothen Zirkon), und wohl wäre es zu wünschen, dass wissenschaftlich der Name Hyacinth seine alte richtige Bedeutung wieder erhielte, diejenige Gattung bezeichnete, die wir jetzo Korund nennen. Als Hauptkennzeichen des Jakut führt der arabische Mineralog Taifasachi (der zwar im 13. Jahrh. lebte, sich aber auf ältere Mineralogien gestützt haben wird) an: dass er, mit Ausnahme des Diamantes, alle andern Steine ritze, nur von Diamanten geritzt werde und specifisch schwerer als die andern Gemmen sey.

      Jakut im Malaiischen; Jakut und Joacht im Türkischen; man unterscheidet: a) kyzyl, den rothen; b) giök, den blauen; c) ak, den weissen; d) sary, den gelben.—Joachet im Tartarischen;—Jakut im Arabischen, auch elhum-muri [or: elhummuri], el giohar (der Edelstein), el asgiad genannt; hier unterschied man: a) achmaru und kyrmyzy, den rothen; b) azfaru, den gelben; c) samandschunijj oder esmanagiuni, auch sary und asrak genannt, den schwarzblauen; d) den blauen; e) abjadu, den weissen oder wasserhellen;—Jakent im Abessinischen, wo man unterscheidet: kajeh, den rothen, tzalin, den blauen;—Jakudno, aikantum im Syrischen;—Dijakint im Chaldäischen (der jarukt, jarok, jarket wird wohl fälschlich mit topazius übersetzt, dürfte hierher oder zum gelben Korund gehören);—najude im Amharischen könnte hieher gehören;—Jakut, Yaachet, Yankot im Persischen; hier unterscheidet man: a) den rothen (Rubin); b) den gelben (Topas unserer Juweliere); c) den dunklen (Luchssapphir); d) den weissen (Wassersapphir), e) den grünen (Smaragd unserer Juweliere), f) den blauen und rauchfarbigen (Sapphir); ferner den Adschemi natürlich krystallisirten und den mensu oder geschnittenen;—Jakut im Kurdischen, mit: keli dem rothen und schin dem blauen.

      Jakinth im Armenischen; Hiatzinthos im Magyarischen;—

      Yachante, Jachont im Russischen;—Jacinth im Illyrischen.

      ὑακινθος im Neugriechischen.

      Jachant, Jacint im Alt-Hochteutschen.

      In Indien sind die hierher gehörigen Edelsteine am bekanntesten, gleichwohl finde ich keinen dessfalsigen allgemeinen Gattungsnamen. Im Sanscrit ist der garud ein kostbarer Edelstein von theils blauer, theils grüner Farbe; der Name hat Aehnlichkeit mit Jakut, aber auch mit zmerud (Smaragd), und Wilson übersetzt ihn mit Smaragd; opala im Sanscrit bedeutet eigentlich Edelstein im Allgemeinen, aber man kann den Namen auch vorzugsweise für unsern Korund gebraucht haben, denn man unterschied: conitopola, den rothen, patalopala, den blassen, nilopala, den blauen.

      Im Tibetanischen finde ich auch keinen besondern Namen für die Gattung im Allgemeinen; es wäre möglich, dass mya hierher gehörte, inya mea der rothe, mya raena phyina der blaue Korund wäre.

      b. Unser Rubin.

      Unser Rubin der Juweliere, d.i. unser edler, rother Korund oder Sapphir der Mineralogen, ist der rothe Jakut der Orientalen. An Abänderungen kann man unterscheiden: rosen-karmesin-koschenille-karminrothe, ferner dunkelgefärbte und blasse, welche letztere auch als Balais, Rubinbalais, Rubicell, Rubacel, Rubasse bezeichnet werden; die koschenille oder morgenrothe Abänderung nennen die Juweliere auch wohl hyacinthe oder vermeille orientale, die bläuliche aber amethyste orientale; der halb rothe, halb blaue heisst sapphir rubis.

      Der Name Rubin kommt nicht im Alterthume und Oriente vor; erst im Mittelalter, (um das Jahr 1300) findet sich der Name rubisus, rubies, robinus; woher derselbe stammt, ist zweifelhaft, ob von dem persischen rutbi, der eine Art des benefch war (s. diesen), oder von der rothen Farbe (ruber im Lateinischen, rudhir im Sanscrit, rhudd im Keltischen und ähnlich in den meisten Sprachen). Der Name balais, Rubinbalais stammt von balaschsch der Araber (s. balchasch), der unser Spinell gewesen seyn wird.

      Po-ma-lo-kia im Chinesischen; moey heissen die rothen Edelsteine im Allgemeinen.

      manikja im Sanscrit, auch padmaraga (d.i. lotosfarbig, rosenroth), mahamulga (kostbarer Stein), patalopala (blassrother Edelstein), arunopala (dunkelrother), conitopala (rother), lohito (der rothe), conaratna, tanariratna (Sonnenwedelstein), kuruwilla, kuruwilwa, kuruwinda, lakshmipusha; alle diese—meist wohl dichterische—Namen übersetzt Wilson in seinem Wörterbuche mit Rubin, doch mögen auch hierunter andere rothe Edelsteine begriffen seyn, die mit kuru anfangenden Namen erinnern an Korund, korundun in Indien.

      Im Tibetanischen finde ich im Wörterbuche von Körös keinen Namen für Rubin angeführt, obwohl man den Stein sehr wohl kennen muss; vielleicht gehört hierher mani (Edelstein), wegen des Zusammenhanges mit manik, auch mya-mena-phyena ein rother Edelstein.

      manik, manika, auch tokes im Hindu;—manika, manikya, auch malia mülya (d.i. von hohem Werthe), padmaraga, padmaragamani im Bengalischen;—manikan, padma, padam im Malaiischen;—pata-mra im Malabarischen, auch kyaokoi (d.i. Rothstein) und elinges chogeppi;—lankaratte im Ceylonesischen.

      Jakut der rothe im Persischen, mit den Abänderungen: a) wiridi, der rosenfarbige, b) erghiwani, der purpurfarbige; c) behremani, behremen, behreman, der gelbrothe, und diess ist jetzo im Persischen der gewöhnliche Name für Rubin im gemeinen Leben;—d) lami, der fleischfarbige, e) remani, der granatapfelfarbige; f) sumaki, der porphyrrothe (als sumaki bezeichnet man jetzo im Arabischen, Persischen und Türkischen auch den Granat und ähnlich gefärbte Steine).

      Jakut kyzil (der rothe) und kyruizigi im Türkischen, auch aghdagi (zumbel wird auch mit hyacinthus orientalis übersetzt);—Jakut keli im Kurdischen;—Jakut achmara oder kyrmyzi im Arabischen, mit den Abänderungen: a) vardijj, rosenroth, b) chamrijj, purpurfarbig, c) achmaru tief roth, d) bahraman, vom schönsten Roth; Jakent kajeh im Abessinischen.

      kachale im Chaldäischen (erinnert an kajeh im Abessinischen), auch samkan, simuka, simukta hängt wohl mit sumaki im Persischen zusammen.

      aikantum, im Syrischen;—najude im Amharischen.

      Jakinth, auch gaboudai im Armenischen;—ὑακινθος ῥοσιος im Griechischen;—ὑακινθος, auch ῥουπινε im Neugriechischen;—hyacinthus roseus der Römer, auch wohl hyancinthus granatus (d.i. der körnige, wohl wegen des Vorkommens in Körnern); der lichnis, lichnitis (λιχνιταριον im Mittelalter) gehört hierher oder zu unserm Hyacinth (s. Zirkon);—Jacinth, der brennende (d.i. der hochrothe) im Altteutschen, von dem man den bleichen unterschied.

      Jachont krasnoi (von krasni roth) im Russischen, auch lal und wostotschoi roubine;—zargelgenak im Croatischen, czarlyenak im Ragusanischen;—rubin im Polnischen, Czechischen, Windischen.

      rhuddem (von rhud roth und gem Edelstein) im Wälischen;—ruiteachan im Gälischen;—rubint im Magyarischen;—rubi im Spanischen;—ruby im Englischen;—rubin im Teutschen, Dänischen, Schwedischen;—rubis im Französischen;—rubino im Italienischen;—robyn im Holländischen;—rubi, rubin im Portugiesischen;—man unterscheidet hier den blassen balais und den brennend rothen espinel.

      c. Unser Sapphir.

      Unser Sapphir oder der blaue edle Korund, bloss durch die Farbe vom Rubin verschieden, ist der blaue Jakut der Orientalen, besonders in den semitischen Sprachen. Als Abänderungen unterscheiden wir: berliner-, schmalte-,