Уильям Шекспир

Sämtliche Werke von William Shakespeare


Скачать книгу

die Botschaft zu einem zweiten Stelldichein von ihr; zwischen acht und neun ist die Stunde, Herr Bach.

      Fluth.

       Es ist schon acht vorbei, Sir.

      Falstaff.

       Wirklich? Nun so geh ich auf meinen Posten. Kommt zu mir, sobald's Euch eben gelegen ist, und Ihr werdet von meinen Siegen hören, und die Krone von allem soll sein, daß sie Euer wird. Lebt wohl. Ihr sollt sie besitzen, Herr Bach; Herr Bach, Ihr sollt dem Fluth Hörner aufsetzen. (Geht ab.)

      Fluth.

       Hm! – ha! Ist das eine Erscheinung? Ist's ein Traum? Schlaf ich? Freund Fluth, wach auf, wach auf, Freund Fluth; es ist ein Loch in deinem besten Rock, Freund Fluth. Das kommt vom Heiraten! Das kommt davon, Linnen und Waschkörbe zu haben! Nun, die Welt soll erfahren, wie's mit mir steht; ich will den lockern Finken jetzt schon fassen; er ist in meinem Hause, er kann mir nicht entgehn, es ist nicht möglich, daß er's könnte; er kann doch nicht in eine Pfennigbüchse kriechen oder in eine Pfefferdose; aber damit der Teufel, der ihn schützt, ihm nicht durchhilft, will ich auch die unmöglichen Plätze durchsuchen. Ich kann zwar nicht dem entgehn, was ich einmal bin; aber daß ich bin, was ich nicht sein möchte, soll mich nicht zahm machen. Wenn ich Hörner habe, die einen toll machen können, so will ich dem Sprichwort Ehre machen und horntoll sein. (Ab.)

      VIERTER AUFZUG

       Inhaltsverzeichnis

       Inhaltsverzeichnis

      Zimmer der Frau Page

      Frau Page, Frau Hurtig und Wilhelm treten auf

      Frau Page.

       Ist er schon in Fluths Hause, was meinst du?

      Frau Hurtig.

       Ganz gewiß ist er jetzt dort, oder er kommt gleich hin; aber wahrhaftig, er ist ganz separat toll, daß man ihn ins Wasser geschmissen hat. Frau Fluth läßt Euch bitten, gleich zu ihr zu kommen.

      Frau Page.

       Gleich will ich bei ihr sein, ich will nur meinen kleinen Mann hier in die Schule bringen. – Sieh, da kommt sein Schulmeister; 's ist ein Spieltag, wie ich sehe. –

       Sir Hugh Evans kommt.

       Nun, Sir Hugh? – kein Schultag heut? –

      Evans.

       Nein; Herr Schmächtig hat Kintern zum Spiel Permissionen kekepen.

      Frau Hurtig.

       Ach, das rechtschaffne Herz!

      Frau Page.

       Sir Hugh, mein Mann sagt, mein Sohn lernt nicht das Geringste aus seinem Buch; tut ihm doch ein paar Fragen aus seinem Donat.

      Evans.

       Komm her, Wilhelme; halt Kopf krate, komm her!

      Frau Page.

       Lustig, Junge; halt den Kopf grade; antworte deinem Lehrer; fürchte dich nicht.

      Evans.

       Wilhelme! Wieviel kann man numeri im nomen hape? –

      Wilhelm.

       Zwei.

      Frau Hurtig.

       Dummheit! Zwei Kannen im Ohm? Achtzig wenigstens.

      Evans.

       Still ta Euer Keplapper. – Was heißt Tugend, Wilhelme?

      Wilhelm.

       Virtus.

      Frau Hurtig.

       Wirtshaus? da pflegt's doch nicht immer sehr tugendhaft herzugehn.

      Evans.

       Ihr seit kanze Einfältigkeiten, ich pitt Euch, still. Was ischt lapis, Wilhelme?

      Wilhelm.

       Ein Stein.

      Evans.

       Und was ischt also ein Stein, Wilhelme?

      Wilhelm.

       Ein Kiesel.

      Evans.

       Nein, 's ischt lapis; erinnere tas in teinem Hirnkasten, Wilhelme, ich pitte dich.

      Wilhelm.

       Lapis.

      Evans.

       Tas ischt kut, Wilhelme. Was ischt tas, Wilhelme, wovon man articulos porkt? –

      Wilhelm.

       Articuli werden geborgt vom Pronomen, und folgendermaßen dekliniert: singulariter, nominativo: hic, haec, hoc.

      Evans.

       Nominativus : hic, haec, hoc; pitt tich, kiep acht! Kenitivo: hujus; nun, wie ischt nun casus accusativus?

      Wilhelm.

       Accusativo : hinc.

      Evans.

       Ich pitt tich, hap teine Pewußthaftigkeiten pei einanter, Kint; accusativo : hinc, hanc, hoc.

      Frau Hurtig.

       Hing, häng, hang? I, das ist ja eine Sprache für Spitzbuben und Galgen.

      Evans.

       Ihr seit wahrhaftike Plautertaschen, Frau. – Was ischt casus focatifus, Wilhelme?

      Wilhelm.

       Oh! vocativus, oh.

      Evans.

       Pesinne tich, Wilhelme, fotatifus caret.

      Frau Hurtig.

       Natürlich, wenn er nicht am Galgen hängt, karrt so'n vocativus.

      Evans.

       Frau, hepe tich wek! –

      Frau Page.

       Still! –

      Evans.

       Was ist tann Teklination des kenitivus im plurali, Wilhelme?

      Wilhelm.

       Des zweiten Falls?

      Evans.

       Ja, tes zweiten Falls, oter tes kenitif.

      Wilhelm.

       Genitiv : horum, harum, horum.

      Frau Hurtig.

       Schlimm genug mit der Geschichte vom ersten Fall; muß der Junge auch noch von einem zweiten hören? Und was heißt das, wenn Ihr sprecht, so'n Fall geh nit tief? – Und erzählt ihm da von Huren und von ihren Haaren und Ohren?

      Evans.

       Schäm tir toch, Frau! –

      Frau Hurtig.

       Ihr tut übel, daß Ihr dem Kinde solche Sachen beibringt; lehrt ihn da zu hocken und zu hecken, als wenn er das nicht zeitig genug von selbst tun würde; und nach Huren zu schrein, schämt Euch!

      Evans.

       Weib, pischt tu nicht mondsuchten? Hast tu wirklich kein Mitwissen von der Tekkelnation und ihren Fellen? Tu pischt so aperwitziges Keschöpf unter alle Chrischtenmensche, als man nur wünsche kann.

      Frau Page.

       Schweigt doch still, Frau Hurtig.

      Evans.

       Sake mir nun noch etwas, Wilhelme, von ter Piekunk der praenominum.

      Wilhelm.