Уильям Шекспир

König Heinrich V. / King Henry V - Zweisprachige Ausgabe


Скачать книгу

Antwort nun sagt unser Herr, der Prinz,

      Daß Ihr zu sehr nach Eurer Jugend schmeckt,

      Und heißt Euch wohl bedenken, daß in Frankreich

      Mit muntern Tänzen nichts gewonnen wird;

      Ihr könnt Euch nicht in Herzogtümer schwärmen.

      Drum schickt er, angemeßner Eurem Geist,

      Euch dieser Tonne Schatz, begehrt dafür,

      Ihr wollet fernerhin die Herzogtümer

      Nicht von Euch hören lassen. So der Dauphin.

      König Heinrich.

      Der Schatz, mein Oheim?

      Exeter.

      Federbälle, Herr.

      König Heinrich.

      Wir freun uns, daß der Dauphin mit uns scherzt;

      Habt Dank für eure Müh und sein Geschenk.

      Wenn wir zu diesen Bällen die Rakette

      Erst ausgesucht, so wollen wir in Frankreich

      Mit Gottes Gnad in einer Spielpartie

      Des Vaters Kron ihm in die Schanze schlagen;

      Sagt ihm, er ließ sich ein mit solchem Streiter,

      Daß alle Höfe Frankreichs ängsten wird

      Der Bälle Sprung. Und – wir verstehn ihn wohl,

      Wie er uns vorhält unsre wildern Tage

      Und nicht ermißt, wozu wir sie benutzt.

      Wir schätzten niemals diesen armen Sitz

      Von England hoch; drum in der Ferne lebend,

      Ergaben wir uns wilder Ausschweifung,

      Wie Menschen immer es zu halten pflegen,

      Daß sie am lustigsten vom Hause sind.

      Doch sagt dem Dauphin, daß ich meinen Rang

      Behaupten will, gleich einem König sein,

      Und meiner Größe Segel will entfalten,

      Erheb ich mich auf meinen fränkschen Thron.

      Ich legte meine Majestät beiseit

      Und plagte mich gleich einem Werktagsmann;

      Doch dort steh ich in voller Glorie auf,

      Die alle Augen Frankreichs blenden soll,

      Ja auch den Dauphin selbst mit Blindheit schlagen.

      Und sagt dem muntern Prinzen, dies Gespött

      Verwandle seine Bäll' in Büchsensteine,

      Und seine Seele lade schwer auf sich

      Die Schuld verheerungsvoller Rache, die

      Mit ihnen ausfliegt: denn vieltausend Witwen

      Wird dies Gespött um werte Gatten spotten,

      Um Söhne Mütter, Burgen niederspotten,

      Und mancher jetzt noch ungeborne Sohn

      Wird künftig fluchen auf des Dauphins Hohn.

      Doch dies beruht in Gottes Willen alles,

      Auf den ich mich beruf, und in des Namen

      Sagt ihr dem Dauphin, daß ich komme, mich

      Zu rächen, wie ich kann, und auszustrecken

      In heilger Sache den gerechten Arm.

      So zieht in Frieden hin und sagt dem Dauphin,

      Sein Spaß wird nur wie schaler Witz erscheinen,

      Wenn tausend mehr, als lachten, drüber weinen.

      Gebt ihnen sicheres Geleit! – Lebt wohl!

      (Gesandte ab.)

      Exeter.

      Gar eine lustge Botschaft.

      König Heinrich.

      Wir hoffen, ihren Sender rot zu machen.

      (Er steigt vom Thron.)

      Drum, Lords, versäumt keine günstge Stunde,

      Die unser Unternehmen fordern mag.

      Denn mein Gedank ist einzig Frankreich nun,

      Nur der an Gott geht dem Geschäfte vor.

      Laßt denn zu diesem Krieg bald unsre Mittel

      Versammelt sein, und alles wohl bedacht,

      Was Federn unsern Schwingen leihen kann

      Zu weiser Schnelligkeit: denn, Gott voraus,

      Straf ich den Dauphin in des Vaters Haus.

      Drum strenge jeder seinen Geist nun an,

      Dem edlen Werk zu schaffen freie Bahn! (Alle ab.)

      Englisch

      ZWEITER AUFZUG

      Inhaltsverzeichnis

      PROLOG

      Inhaltsverzeichnis

      Chorus tritt auf

      Chorus.

      Nun ist die Jugend Englands ganz in Glut,

      Und seidne Buhlschaft liegt im Kleiderschrank;

      Die Waffenschmiede nun gedeihn, der Ehre

      Gedanke herrscht allein in aller Brust.

      Sie geben um das Pferd die Weide feil,

      Dem Spiegel aller Christenkön'ge folgend,

      Beschwingten Tritts, wie englische Merkure.

      Denn jetzo sitzt Erwartung in der Luft

      Und birgt ein Schwert, vom Griff bis an die Spitze

      Mit Kaiserkronen, Herrn- und Grafenkronen,

      Heinrich und seinen Treuen zugesagt.

      Die Franken, welche gute Kundschaft warnt

      Vor dieser Schreckensrüstung, schütteln sich

      In ihrer Furcht, und bleiche Politik

      Bemüht sich, Englands Zwecke abzulenken.

      O England! Vorbild deiner innern Größe,

      Gleich einem kleinen Leib mit mächtgem Herzen,

      Was könntest du nicht tun, was Ehre will,

      Wär jedes deiner Kinder gut und echt!

      Doch sieh nur! Frankreich fand in dir ein Nest

      Von hohlen Busen, und das füllt es an

      Mit falschen Kronen. Drei verderbte Männer:

      Der eine, Richard, Graf von Cambridge, dann

      Heinrich, Lord Scroop von Masham, und der dritte,

      Sir Thomas Grey, northumberlandscher Ritter,

      Sie