Amy Walker

Geheime Begierde | Erotischer Roman


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mich je so mächtig und erotisch gefühlt?

      Nein, entscheide ich, als ich Sven vor dem Bett eine Armeslänge von mir entfernt halte und mir ganz langsam das Shirt über den Kopf ziehe. Sofort will Sven selbst Hand anlegen, doch ich halte inne und ziehe ermahnend die Augenbrauen nach oben. »Zieh dich aus und leg dich hin. Ich will dich reiten.«

      Ohne seinen Blick von mir zu nehmen, tut er es. Dabei sieht er so aus, als wolle er mich beleidigen, anstatt mit mir zu schlafen. Aufmüpfig schleudert er sein Hemd zu Boden und seine Hose gleich hinterher. Seine Widerspenstigkeit spornt mich weiter an. Ich verschränke die Arme vor der Brust und warte, bis er fertig ist.

      Erst als er nackt auf der Matratze liegt, ziehe ich mich ganz aus und setze mich rittlings auf ihn. Mit fiebrigen Augen beobachtet er, wie ich seinen Schwanz an meinen Eingang führe und mich ganz langsam auf ihn senke. Seine Hüften zucken mir ungeduldig entgegen, sofort ziehe ich mich wieder ein Stück zurück. Diesmal habe ich die Kontrolle, und das ist verdammt heiß. Sven überlässt sie mir offensichtlich nur ungern. Er packt mich an den Hüften und will den Takt bestimmen.

      »Wenn du das hier willst, dann lass die schön bei dir.« Ich lege seine Arme über seinen Kopf, wie er es bei mir auch schon getan hat, und genieße sein widerspenstiges Funkeln. Es kostet ihn eine Menge Disziplin, sich nicht einfach zu nehmen, was er begehrt, doch letztendlich ergibt er sich mir.

      Diesmal etwas schneller lasse ich ihn in mich eindringen und beginne damit, mich rhythmisch auf ihm zu bewegen. Sven stößt zittrig den Atem aus. Dick und lang füllt er mich aus und ich bin so aufgeputscht, dass ich nicht lange brauchen werde. Ich lehne mich nach hinten und stütze mich auf Svens kräftigen Oberschenkeln ab. Mein Körper sucht sich selbst den Rhythmus, den er braucht. Ich schließe meine Augen und lasse es geschehen, immer schneller jage ich mit wiegenden Hüften der Befriedigung entgegen. Unter meinen Handflächen spüre ich, wie sich Svens Oberschenkel anspannen, sein Keuchen wird lauter. Sofort nehme ich mich zurück, beuge mich über ihn und küsse ihn sanft auf beide Mundwinkel. »Wage es nicht zu kommen, ehe ich meinen Orgasmus hatte.« Seine Lippen öffnen sich, heben sich mir fordernd entgegen. Er will mehr von mir, doch ich genieße es zu sehr, ihn mit seiner Lust zu quälen, um ihm zu geben, was er fordert.

      Stattdessen greife ich mir zwischen die Beine und reibe hart über meinen Kitzler. Lange wird Sven nicht mehr durchhalten und ich explodiere vor aufgestauter Lust, wenn ich nicht endlich einen Orgasmus bekomme. Svens Blick fixiert mich, verfolgt lüstern jede meiner Bewegungen. »Fuck ja, mach es dir selbst«, flüstert er heiser und starrt gebannt zwischen meine Beine. Ich spreize meine Schenkel noch weiter für ihn, damit er alles sehen kann, und massiere mit fahrigen Bewegungen weiter.

      Gleich … Ich weiß, was ich brauche. Schnell baut sich die Lust in mir so weit auf, dass ich über die Klippe falle. Mein Unterkörper ruckt der Erlösung entgegen. Sven presst sich von unten gegen mich und reibt tief in mir über einen Punkt, der mich einfach alles vergessen lässt. Probleme hin oder her, in diesem Moment sind wir im Einklang, zu einem Körper verschmolzen. Das harmonische Gefühl verbindet sich mit unkontrollierbarem Verlangen. Ich explodiere und stöhne meinen Höhepunkt aus mir heraus. Wellenartig breitet sich die Befriedigung in mir aus, doch ich bearbeite meine Perle so lange, bis auch das letzte süße Erbeben in mir abebbt. »Oh mein Gott …«, keuche ich und lasse mich erschöpft auf Svens angespannten Körper fallen. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt derart leidenschaftlich die Regie über unser Liebesspiel übernommen habe. Ich bin völlig außer Puste. Unter meinen Handflächen spüre ich Svens schnellen Herzschlag. Er ist völlig verschwitzt, sein Schwanz zuckt in mir, doch die Empfindung scheint ihm nicht auszureichen, um ebenfalls zu kommen.

      Unwirsch greift Sven in mein Haar und zieht meinen Kopf in den Nacken, seine anklagenden Augen bohren sich in mich. »Hast du nicht etwas vergessen?« Ich grinse matt und schüttle langsam den Kopf. »Ich kann nicht mehr.« Vorsichtig rolle ich mich von ihm herunter und lege mich seitlich neben ihn. Meine Glieder sind bleischwer. Svens Schwanz zeigt steil in Richtung seines Bauchnabels, es sieht beinahe schmerzhaft aus, wie sich die zarte Haut über den pulsierenden Schaft spannt. Er tut mir leid. Ich muss grinsen.

      »Nimm dir, was du brauchst«, flüstere ich und drehe mich träge auf den Bauch. Im nächsten Moment presst Sven mich mit seinem Gewicht auf die Matratze. »So nicht, meine Liebe«, flüstert er drohend und drängt seine Hand zwischen meinen Körper und die Unterlage. »Glaube ja nicht, dass du mir unbeteiligt den Rücken zudrehen kannst.« Seine Finger schieben sich fordernd zwischen meine Schenkel, mit seinen Beinen spreizt er mich weit auf und dringt in mich ein. Während er mit kurzen, abgehackten Bewegungen in mich stößt, massiert er drängend meinen Kitzler. Eine sanfte Erregung rieselt warm zwischen meine Beine, doch ich bin noch viel zu erschöpft für einen weiteren Höhepunkt.

      »Ich kann nicht, Sven. Ich bin völlig ausgepowert«, murmle ich, doch Sven gibt nicht auf, dringt tiefer und kraftvoller in mich ein. »Du kannst und du wirst«, stößt er keuchend hervor und presst sich noch enger an mich. Seine vor Schweiß feuchte Brust schmiegt sich an meine nackte Haut, seine abgehackten Atemstöße dringen rau an mein Ohr. Im Gegensatz zum Anfang hat er sich jetzt verdammt gut unter Kontrolle. Doch egal wie sehr er sich bemüht, ich komme nicht über den Punkt lauer Erregung hinweg.

      »Du hast mich den ganzen Tag lang so scharfgemacht, jetzt wirst du mir nicht das Vergnügen nehmen, mit mir zusammen zu kommen«, flüstert Sven irgendwann drohend und zieht sich aus mir zurück. Ich ziehe überrascht den Atem ein, als er sein Gesicht von hinten zwischen meinen Beinen versenkt und seine Zunge kreisend in mich eindringt. Das muss doch unangenehm für ihn sein, so feucht und verschwitzt wie ich bin. Doch Sven hält mich in einem schraubstockartigen Griff am Becken fest, sodass ich nicht ausweichen kann.

      Flatternd leckt er über meine Klitoris und fickt mich abwechselnd mit seiner Hand und seiner Zunge, bis mein Körper sich gegen die Erschöpfung aufbäumt und sich in den Zustand unzähmbaren Verlangens zurückzwingen lässt. Dabei dachte ich, erst mal nicht mehr zu einem tiefer gehenden Gefühl in der Lage zu sein. Er krümmt den Finger und reibt über diesen sensiblen Punkt in mir hinweg. Ich schreie leise auf. »Ja, genau da!«

      »So ist es gut. Schrei auch für mich, wenn ich dich ficke«, keucht Sven und legt sich wieder auf mich. Seine derben Worte und die Hand, die sich von unten zwischen meine Schenkel schiebt, peitschen die letzte Kraft in mir zu einer ungezügelten Gier nach Befriedigung auf. Verzweifelt stemme ich mich hoch auf alle viere, recke mich Sven entgegen und lasse mein Becken kreisen, bis die Wellen der Lust erneut über mir zusammenbrechen. Ich zittere am ganzen Körper, doch ich höre nicht auf, bis auch das letzte bisschen Erregung in mir verhallt und ich verausgabt auf meine Unterarme falle. Sven stößt noch zweimal abgehackt zu, dann verharrt auch er laut stöhnend in seinen Bewegungen. Ich spüre, wie sein Penis in mir pulsiert und er sich in mir ergießt.

      »Oh ja … Wahnsinn!« Sven ringt nach Atem und lässt sich schwer auf mich fallen, rollt sich aber schnell von mir herunter, als ich erstickt keuche. Schnaufend liegt er ganz dicht neben mir, sodass ich jedes Detail seines hübschen Gesichtes registrieren kann. Die hypnotisierende Farbe seiner Augen, die langen, gebogenen Wimpern, die kurzen Stoppeln seines Dreitagebartes, die unter meinen Handflächen zart kratzen würden, würde ich darüberstreichen. Plötzlich muss ich mich fragen, wann ich mir das letzte Mal die Zeit genommen habe, ihn richtig anzusehen.

      »Danke«, murmle ich erstickt. Sven dreht abgekämpft seinen Kopf in meine Richtung und grinst mich breit an. »Gern geschehen, ich stehe dir jederzeit zur Verfügung.«

      »Idiot!« Schwerfällig schlage ich nach seinem Arm und muss ebenfalls grinsen. Ich fühle mich wie in rosarote Zuckerwatte gepackt. Leicht und von innen heraus wohlig warm. Ich drehe mich auf die Seite und schiebe die Hände unter meinen Kopf. »Ich meinte, danke für diesen Tag. Es ist unheimlich schön, mal wieder richtig mit dir zusammen zu sein und das Gefühl zu haben, dass wir wieder wir sind.«

      Sven presst nachdenklich die Lippen aufeinander und streicht ganz sanft eine Haarsträhne aus meiner verschwitzten Stirn, dann sieht er mir tief in die Augen. »Finde ich auch. Aber wir müssen zusehen, dass das keine Ausnahme bleibt. Wir lieben uns, wir wollen uns, doch das geht im Alltag inzwischen völlig unter. In den letzten Monaten hat jeder nur sein Ding gemacht. Das ist nicht deine Schuld,