Amy Walker

Geheime Begierde | Erotischer Roman


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mich hinunter. Nachgiebig geleitet er zwischen meine geöffneten Schenkel und legt sich schwer auf mich. Ich keuche erregt. Ich liebe es, Sven über die Länge meines ganzen Körpers an mir zu spüren. »Zieh das aus«, fordere ich heiser und zerre an seinen Shorts. Den Rock, den ich mir zur Feier des Tages angezogen habe, schiebe ich einfach nach oben. Svens Augen verdunkeln sich, wie ein Raubtier fixiert er mich.

      »Verdammt!« Ich lege meine Hand auf seine Brust und halte ihn zurück, lausche noch mal nach. Doch ich habe mich nicht verhört. Leonie weint. »Du solltest wohl eine kalte Dusche nehmen«, feixe ich und greife Sven in den Schritt. Er ist bereits steinhart.

      Stöhnend rollt er sich von mir herunter und lässt sich auf den Rücken fallen. »Das ist echt nicht fair …« Seine gequälte Miene bringt mich zum Lachen.

      ***

      Bis wir bei meiner Mutter ankommen, sind Sven und ich uns einig, dass wir ins Einkaufszentrum gehen. Dort bieten sich uns die vielfältigsten Möglichkeiten. Obwohl ich mich darauf freue, shoppen zu gehen, schön Mittag zu essen und am Nachmittag vielleicht noch irgendwo einen Kaffeestopp einzulegen, bringe ich es fast nicht über mich, meine Kleine zu verlassen.

      »Hast du auch gut aufgepasst, Mama? Der Brei hier wird mit heißem Wasser und Obstmus angerührt. Leonie bekommt ihn aber erst nach dem Mittagsschlaf, hörst du? Wenn du ihn ihr schon davor fütterst, will sie um vier das Abendessen.« Ich wühle nervös in den Babyutensilien, die ich auf dem Esstisch meiner Mutter ausgebreitet habe. »Ich hatte alles aufgeschrieben. Wo ist nur dieser Zettel?«

      »Ich hab mir alles gemerkt, Schatz.« Besänftigend legt sie mir die Hand auf den Arm und ich halte ertappt inne. Sven packt mich kurzerhand an der Hand und zieht mich mit sich in den Flur. »Los jetzt, Mami, zieh dir die Schuhe an und dann: Ab geht’s. Sonst wirst du dich nie von Leonie trennen.«

      Ich seufze schwer und schlüpfe in meine Sneakers. »Verabschieden darf ich mich aber schon noch, oder?«

      »Natürlich«, antwortet meine Mutter an Svens Stelle und betritt mit meiner Kleinen auf dem Arm den Flur. Jetzt heißt es tief durchatmen. Spätestens heute Abend habe ich sie ja wieder. In sieben oder acht Stunden. Ein fieser Stich durchzuckt mich. Dass das so verdammt hart wird, habe ich nicht geahnt. Tatsächlich brennen meine Augen, als ich Leonie an mich drücke und ihr einen zärtlichen Kuss gebe. »Mami und Papi sind bald wieder da, Schatz. Und du bist lieb bei der Oma, ja?« Leonie greift nach meinen Haaren und quietscht fröhlich. Sie ahnt ja noch nicht mal, dass ich sie gleich im Stich lassen werde.

      »Keine Sorge, sollten wir nicht klarkommen, rufe ich dich sofort an. Und vergiss bitte nicht – du warst auch mal ein Baby und ich habe dich allein großgezogen. Und ich finde, dass mir das ziemlich gut gelungen ist.«

      »Danke …« Ich schenke meiner Mutter ein entschuldigendes Lächeln, drücke Leonie noch einen letzten Kuss auf die Wange und ergreife dann aufgewühlt Svens ausgestreckte Hand. Ich will nicht. »Von mir aus können wir los.«

      Im Auto muss ich tatsächlich ein paar heimliche Tränen vergießen und sofort mein Handy auf Empfang überprüfen. Aber als Sven und ich dann das Einkaufszentrum betreten, bin ich so überwältigt von den vielen Eindrücken und Reizen, dass der Trennungsschmerz ein wenig in den Hintergrund tritt. Ich komme mir vor, als hätte ich die letzten Monate auf dem Mond verbracht und nicht vorwiegend zu Hause, und weiß kaum, wohin ich schauen soll.

      »Sollen wir zuerst nach Hemden fürs Büro für dich suchen? Mir ist beim Bügeln aufgefallen, dass ein paar längst aussortiert gehören.«

      Sven wirft mir einen missbilligenden Blick zu. »Ganz bestimmt nicht. Die kann ich mir auch bestellen und außerdem ist das unser Tag, nicht meiner, und ganz sicher nicht der meiner Arbeit. Wie wäre es, wenn wir mit dir anfangen?«

      »Eigentlich brauche ich nichts, wir können also ruhig erst nach Kleidung für dich schauen.« Ich zucke unwohl mit den Schultern. Mit meiner Figur bin ich nach der Schwangerschaft immer noch nicht zufrieden, und der Gedanke, ein Teil nach dem anderen anzuprobieren und mich hässlich darin zu finden, behagt mir nicht besonders.

      Sven mustert mich knapp und grinst mich breit an. »Sag mal, ist das das Oberteil, das du bereits während der Schwangerschaft getragen hast?«

      Ich beiße mir ertappt auf die Unterlippe. Das weite Shirt passt überhaupt nicht zu dem engen Jeansrock, den ich heute trage. »Meine Oberteile sind fast alle zu eng geworden. Du weißt schon …« Ich schiele verlegen nach unten. »Ich hoffe immer noch, dass die Dinger wieder kleiner werden und ich dann keine neuen Klamotten kaufen muss.« Ich dachte, dass meine Brüste nach dem Abstillen wieder auf ihre ursprüngliche Größe schrumpfen würden, doch bisher haben sie das leider nicht getan.

      Sven grinst anzüglich. »Ich finde sie gut, du solltest dich vielleicht an den Gedanken gewöhnen, dass wir mit ihnen leben müssen.« Er zieht eine übertrieben verzweifelte Grimasse und ich muss unwillkürlich lachen. »Na gut …« Wie auf Kommando ergreift Sven meine Hand und zieht mich gleich in den ersten Laden. So enthusiastisch habe ich ihn schon lange nicht mehr erlebt.

      »Wie wäre das da?« Keine zwei Minuten später hält er eine hellgrüne Hose in die Höhe. Ich schüttle entsetzt den Kopf. »Nie im Leben, viel zu bunt. Außerdem brauche ich wohl eher T-Shirts.« Ich krame an dem Klamottenständer herum, der mir am nächsten steht, und ziehe ein khakifarbenes Shirt mit Rüschensaum hervor. »Ich dachte eher an sowas.«

      Sven rümpft angewidert die Nase. »Du gehst schon mal zur Umkleide und ich such dir was aus.«

      »Kennst du überhaupt meine Größe?«, frage ich, doch Sven scheint mich nicht mehr zu hören oder hören zu wollen, denn er hat mir bereits den Rücken zugewandt und kramt begeistert an den Kleiderständern herum. Etwas misstrauisch nehme ich in der Nähe der Umkleidekabinen Aufstellung, damit er mich findet, und warte gespannt ab. Mal sehen, was er mir Ausgefallenes mitbringt.

      »Rein mit dir«, befiehlt Sven mir, als er mit einem ganzen Berg Klamotten auf dem Arm auf mich zukommt – einem knallbunten Berg. Ich atme tief durch und schlüpfe in die hinterste Kabine. Ein Teil nach dem anderen probiere ich an und ich muss sagen, dass mir so manches gar nicht schlecht steht. Während ich den ersten Schwung aussortiere und zwei T-Shirts der engeren Wahl beiseitelege, zieht Sven wieder los. So geht das mehrere Male. Während er mir am Anfang Kleidungsstücke bringt, die vielleicht nicht ganz meinem Geschmack entsprechen, aber durchaus tageslichttauglich sind, wird seine Auswahl mit der Zeit immer alberner.

      »Zu welcher Gelegenheit soll ich bitteschön diese Leggins tragen?«, frage ich fassungslos, als ich wieder mal vor die Kabine trete, um Sven die pinkfarbenen Leopardenleggins vorzuführen, die er mir mit dem letzten Schwung gebracht hat.

      Er presst seine Lippen aufeinander und versucht erfolglos, sich ein Grinsen zu verkneifen. »Zum Einkaufen?« Ein klischeehaftes Bild einer billigen Möchtegerntussi drängt sich mir auf. Ich muss lachen. »Genau, dann lasse ich mir am besten gleich noch die Haare platinblond färben und mache unanständige Zungenspiele mit einem pinkfarbenen Kaugummi.«

      »Du darfst die roten Fingernägel nicht vergessen. Vielleicht sollten wir auch noch Ausschau nach schwarzen Lack-High-Heels halten«, entgegnet Sven ernst und schaut mir in die Augen. Unsere Blicke verhaken sich ineinander, beide prusten wir plötzlich los. »Das ist so albern«, kichere ich. Über Svens heitere Miene huscht ganz kurz ein bedrückter Ausdruck. »Es ist schön, dich mal wieder richtig lachen zu sehen.«

      Das ausgelassene Gefühl in mir verstummt. Ich nicke verstehend. Keine Ahnung, wann wir das letzte Mal so zusammen gelacht haben. Nicht über was Komisches, das Leonie getan hat, oder über eine witzige Szene in einem Film. Wir … »Wir sollten das vielleicht öfter machen – den Alltag mal Alltag sein lassen und uns richtig Zeit für uns nehmen.«

      Sven lächelt mir erfreut zu. Es fühlt sich schön an, wieder mal einfach nur Paar zu sein.

      »Was hältst du davon, wenn ich diese ganzen komischen Teile jetzt wegräume und ernsthaft nach was Schönem für dich suche, etwas, das dir ganz bestimmt auch gefällt?« Ich nicke Sven nachdenklich zu und schließe den Vorhang der Umkleidekabine wieder, um auf ihn zu warten. Ich fühle mich leichter als noch vor