Amy Walker

Geheime Begierde | Erotischer Roman


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über die Lippen. Allein schon beim Gedanken daran zu stöhnen: Oh ja, fick mich, bis ich schreie oder etwas Ähnliches, fühle ich mich lächerlich.

      Ich schließe die Augen und drehe den Kopf entspannt zur Seite, um mich wieder auf Svens Tun und seinen Körper zu konzentrieren. Meine Hände lege ich auf seinen knackigen Hintern. Bei jedem Stoß spannen sich seine Muskeln an und werden unter meinen Handflächen hart. Tief und immer tiefer treibt er sich in mich. Gierig öffne ich meine Schenkel noch weiter für ihn und kralle meine Finger in sein Fleisch, um ihn anzuspornen.

      Sven packt mich am Kinn und dreht meinen Kopf zurück in seine Richtung. »Schau mich an, wenn ich es dir besorge.« Überrascht öffne ich meine Lider und blicke in sein vor Anstrengung verzerrtes Gesicht. So kenne ich ihn nicht, und das ist verdammt heiß. Mein Unterkörper glüht vor rasender Sehnsucht, ich dränge mich ihm entgegen, gleich … Sven beugt sich über mich und küsst mich roh. Abrupt hält er in seinen Bewegungen inne.

      Ich keuche frustriert. »Mach weiter, ich war fast soweit.«

      Sven schenkt mir ein spöttisches Lächeln. Auch das ist mir neu. »Du würdest gern kommen?« Irritiert lege ich die Stirn in Falten und mustere ihn verunsichert. »Natürlich, das ist doch der Sinn der Sache.« Mit einem verschlagenen Lächeln zieht er sich beinahe vollständig aus mir zurück, nur seine geschwollene Eichel bleibt ein kleines Stück in mir.

      »Was soll das?« Ich fühle mich plötzlich leer und will mich Sven entgegenheben. Gleichzeitig presse ich meine Hände auf seinen Hintern, um seinen Penis wieder in mir aufzunehmen, doch er bewegt sich keinen Millimeter. Svens Mundwinkel zucken, die Augen funkeln überlegen, er scheint die Macht zu genießen, die er in diesem Moment über mich hat. »Sag mir, was ich mit dir tun soll. Bitte mich darum«, flüstert er mir rau ins Ohr und beißt mir vorsichtig in den Nacken.

      Auf meinem ganzen Körper breitet sich eine Gänsehaut aus. Svens ungewohntes Verhalten peitscht meine Erregung in ungeahnte Höhen, ich will ihn endlich wieder in mir haben. Doch ich kann einfach nicht tun, was er von mir verlangt. Als habe er meine Gedanken gelesen, lässt er seinen Schwanz ein Stück tiefer in mich gleiten. Lockend kreist sein Becken über mir und er grinst mich herausfordernd an. Ich bin meinem Ziel so nah und doch so fern.

      »Du bist ein mieser Bastard«, zische ich ungehalten. Sven reagiert nur mit einem lässigen Schulterzucken darauf. »Nun?«

      Ich schlucke trocken. Es scheint ewig her zu sein, dass ich so scharf auf ihn war. »Fick mich«, sage ich leise und schlage die Wimpern beschämt nieder. Sofort packt mich Svens Hand wieder unter dem Kinn. Gehorsam sehe ich zu ihm auf. Er dreht seinen Kopf ein Stück und zieht seine Augenbrauen in die Höhe. »Was hast du gesagt? Ich habe es nicht verstanden.«

      Am liebsten würde ich ihm ins Gesicht spucken, dass er mich dazu zwingen will, es noch einmal und lauter zu sagen, aber ich bin so heiß, dass ich das hier zu Ende bringen will. »Fick mich«, maule ich ihn widerspenstig an und stöhne laut, als er sich mit einem Ruck seiner Hüften wieder tief in mich treibt. »Über deinen Tonfall unterhalten wir uns später«, grollt er und legt seine Hand vorsichtig um meine Kehle.

      Wer bist du und was hast du mit meinem Mann gemacht?, will ich fragen, doch dieses Spielchen reißt mich einfach mit. Svens Dominanz ist beunruhigend und reizvoll zugleich. Es ist, als würde ein Fremder seine Lust an mir stillen. Aufgeputscht sehe ich zu ihm auf. Sein Kiefer ist angespannt, die Sehnen an seinem Hals treten wie Stränge hervor. Wie besessen hämmert er seinen Schwanz in mich, treibt mich damit unaufhaltsam auf den Höhepunkt zu. Mein Puls rast, wie im Fieber winde ich mich unter ihm. Doch über ihn nachzudenken lenkt mich ab, ich schaffe es einfach nicht, den Gipfel ganz zu erklimmen.

      »Was ist los? Komm für mich, Kleines …«, keucht Sven, seine Hand löst sich von meinem Hals und gleitet zwischen unsere Körper. Die flüchtige Stimulation reicht aus, dass sich meine Scheidenmuskulatur unter den ersten erlösenden Spasmen meines Orgasmus zusammenkrampft. Mein Verlangen steigt beinahe ins Unerträgliche. Sven reibt mit dem Daumen fester über meinen Kitzler, ein Finger gleitet zusammen mit seinem Schwanz in mich hinein.

      Mein Oberkörper ruckt in die Höhe, ich klammere mich an seinen Schultern fest und stöhne laut seinen Namen, als der Höhepunkt mich überrollt und mich mit sich in die Tiefe reißt. Mein Unterkörper zuckt, während Sven immer noch in mich stößt, kleine Nachbeben lassen mich erschaudern. Erschöpft lasse ich mich zurück aufs Polster fallen, als es vorbei ist. Die letzten Wellen meiner abebbenden Lust umspülen mich warm.

      »Fuck, Annabell«, keucht Sven und bohrt sich mit einem letzten, besitzergreifenden Stoß tief in mich. Ich spüre, wie sein Penis zuckt und er sich in mir ergießt. Heftig atmend verharrt er und starrt mich ungläubig an. Ich zittere vor Erschöpfung und befriedigter Lust.

      »Das war …« Ich halte nachdenklich inne und schüttle den Kopf. Ich habe keinen blassen Schimmer, was in Sven gefahren ist, aber es war fantastisch. Ich muss lachen. »Keine Ahnung … Was war das eben?«

      Sven zieht sich aus mir zurück und angelt ein Päckchen Taschentücher aus der unteren Ablage des Couchtisches hervor. Ich wische mich ab, ehe das Sekret meiner Lust und Svens Sperma auf das Polster tropfen, und setze mich neben ihm auf. Er wirkt plötzlich befangen. Konzentriert verstaut er seinen Penis wieder in seinen Shorts und zieht die halb herabgelassene Hose hoch. Erst dann schaut er mich vorsichtig an. »Es war doch gut, oder? Ich meine, du warst schon erregt und ich war geil, da dachte ich, mal anders …«

      Tatsächlich scheint er sich zu sorgen, dass ich es nur zugelassen habe, weil er mich damit überrumpelt hat. Dabei habe ich es genossen, dass er meinen Widerstand bricht. Es hat mich auf eine völlig neue Ebene der Lust gehoben. Ich hätte nie gedacht, dass ich sexuelle Unterwerfung genießen könnte. Zumindest denke ich, dass es etwas in der Art war. Mit dem Thema habe ich mich eigentlich noch nie intensiver befasst.

      »Es war richtig gut«, antworte ich ihm nachdenklich und bedaure gleichzeitig, dass das wohl nicht wiederholbar ist. »Ich meine, es war spontan und überraschend. Hätte ich damit gerechnet, wäre es sicher nicht halb so erregend gewesen.«

      Auf Svens Gesicht breitet sich ein zufriedenes Grinsen aus. »Mag sein, aber es gibt auch noch ganz andere aufregende und neue Dinge, die wir ausprobieren könnten.« Mit einem angedeuteten Nicken deutet er in Richtung Fernseher.

      Wie bitte? Eine schnelle Nummer auf dem Sofa ist ja wohl was anderes als ein Besuch im Swingerclub. Schon bei dem Gedanken daran wird mir ganz flau im Magen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Gespräch wirklich fortführen will, und starre beklommen auf meine Hände. Ich meine: swingen? – Nein. Es wie Heidi und Thomas zwischen einer ganzen Menge anderer Leute zu tun, ist bestimmt nichts für mich. Hätte ich doch nur abgeschaltet, als ich aufgewacht bin. Nervös verlagere ich mein Gewicht nach vorn und greife nach der Fernbedienung, um die immer noch wild kopulierenden Paare wegzuschalten.

      »Ich weiß nicht«, murmle ich gedehnt. Zum Glück rettet mich Leonie. Das rote Lämpchen des Babyfons blinkt hektisch, ihr Weinen ist zu hören. Schnell stehe ich vom Sofa auf und schnappe mir meine Klamotten. »Lass uns ein anderes Mal darüber reden.« Ich hauche Sven einen schnellen Gutenachtkuss auf den Mund und haste zur Tür. Zwar scheint Leonie sich ein wenig zu beruhigen, denn ihr Weinen ist kurzfristig verstummt, doch ich muss erst in Ruhe nachdenken, ehe ich mich mit Sven weiter über unser Sexualleben unterhalte.

      »Annabell?« Seine Stimme stoppt mich an der Tür. Langsam drehe ich mich zu ihm herum und sehe, wie er mich verschmitzt angrinst. Er scheint zu ahnen, in welche Nöte mich seine Andeutungen bringen. Doch anstatt den Faden wieder aufzunehmen, sagt er leise: »Ich liebe dich.« Seine Augen funkeln mich liebevoll an, das Grinsen verwandelt sich in ein warmes Lächeln.

      Alles in mir wird weich. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann er es das letzte Mal mit so viel Zärtlichkeit gesagt hat.

      »Ich dich auch«, flüstere ich glücklich. Sven nickt und lehnt sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen entspannt auf dem Sofa zurück. Kaum zu glauben, was ein paar Minuten Hingabe bewirken können.

       Kapitel 2 Überraschung mit Startschwierigkeiten

      Das tut gut … An die Arbeitsplatte