Caroline Powell

La façon - Das Elixier der Begierde | Erotischer SM-Roman


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dieses seltsame Band zwischen mir und der Fremden wirkt ihr langes, bläulich schimmerndes Haar plötzlich wie Tentakel, die nach mir greifen. Oder ist es ihr Näherkommen, das mir plötzlich die Luft zum Atmen nimmt, während ihr seidiger Kimono bei jeder Bewegung leise knistert, als würde sie elektrische Blitze aussenden? Sie kommt mir vor wie eine surreale Figur, die einem Bild entstiegen ist und in die der Maler all seine Magie gesteckt hat. Das ist es, schießt es mir polternd in den Sinn, als hätte ich mich gerade selbst gekniffen. Sie und ihr Begleiter sind auf dem Porträt neben der Eingangstür zu sehen. Ich wollte Adrian bereits danach fragen, doch ich wurde von der sanften Sklavin mit den Champagnergläsern abgelenkt.

      »Das sind Akito und Anzu, unsere Gastgeber«, flüstert Luca zu mir herüber, nachdem er scheinbar meinen Blicken gefolgt ist.

      »Ihr wisst, wir sind keine Freunde langer Reden«, beginnt sich Anzu plötzlich mit fester Stimme an ihre Gäste zu wenden, die mit ihrer Ausstrahlung und Dominanz ein ungeahntes Wohlgefühl in mir entfacht.

      »Darum möchten wir das Buffet eröffnen und euch allen, und uns, eine kulinarisch lustvolle Nacht wünschen!«

      Selbst nachdem sie schweigt, hallen ihre Worte noch in mir nach, obwohl sie sich längst mit einer katzenhaften Bewegung von mir abgewendet hat, um in Richtung Buffet zu gehen. Dennoch scheint auch sie meine Anwesenheit zu spüren, denn sie hebt ihren Blick in die Kamera, der mich über den Monitor mitten in mein Innerstes trifft. Den Dildo in mir vergessend, zucke ich ertappt zurück und stoße durch das Kippen von meinem Becken hart gegen meinen G-Punkt, sodass ich laut aufstöhne. Als wäre dies sein Stichwort, steht Luca plötzlich hinter mir und legt seine Hände um meinen Hals. Ein Gefühl von aufkommender Ohnmacht erwacht in mir, und doch wage ich es nicht, mich zu wehren. Im Gegenteil, dieses Gefühl der Hilflosigkeit lässt meinen Pulsschlag vor Lust und Neugier rasen, während meine Augen wie gebannt auf den Monitor starren, wo Anzu ihre schmale Hand, die so weiß ist wie die Sahne selbst, in das rosarote, feuchte Fleisch der geöffneten Schamlippen der Fremden taucht, bis nur noch ihre Handwurzel zu sehen ist. Erregt von diesem Schauspiel ringe ich weiterhin um Luft, und doch fühle ich das Blut lebendig in meinen Adern pochen, um meinen Verstand zu nähren. Anzu hat die Macht, flüstert es in mir, während ihre Hand zu stoßen beginnt. Die Fremde hat keine Chance, ihr zu entkommen, scheint ein Fieber in mir zu schreien, denn längst wurde sie mit starken Lederbändern an den Tischbeinen fixiert. Selbst ihre Augen sind verbunden, sodass sie nicht einmal weiß, wer sie so gnadenlos zum Höhepunkt foltert. Zitternd flieht mein Körper in einen Strudel wachsender Geilheit, der mich ebenso packt wie Lucas Hände um meinen Hals. Ich lasse es geschehen, willenlos, und ergebe mich dem Spiel meiner Sinne. Ich kann nicht mehr sagen, wie oft ich um Luft gerungen habe, und wie viele Male Anzu ihre Hand in die Möse gestoßen hat, doch dann blickt sie erneut in die Kamera. Es ist wie ein Peitschenhieb, der mich zwingt, meine Augen zu schließen, um die heftige Wollust, die ihr Ausdruck hervorbringt, mit dem kommenden Atemzug stöhnend hinauszuschreien. Ich kann spüren, wie eine meterhohe Welle der Befriedigung in mir aufsteigt, während Luca plötzlich von mir ablässt, um mich meiner eigenen Atmung zu überlassen. Entsetzt, oder enttäuscht, ich kann den Unterschied nicht erkennen, reiße ich meine Augen auf und sehe Luca vor mir sitzen. Habe ich das alles nur geträumt?

      »Das kann nicht sein«, höre ich meine rasselnde Stimme stattdessen als Antwort, während Anzu noch immer die Vulva der Fremden malträtiert. Zitternd blicke ich mich um und erkenne eine Frau, die verkehrt herum auf ihrem Stuhl sitzt. Ihre Rosette ist stark geweitet, von dem Dildo, der ihre hintere Pforte geöffnet hat. Jemand hat ihr Kleid zerrissen und ihre riesigen Brüste durch die Stuhlstreben gezwängt, sodass sie fixiert und mit kleinen Gewichten an den Nippeln baumelnd nach unten gezogen werden. Ihr Kopf, oder besser gesagt ihr Kinn, ruht sanft auf dem obersten Büßerbrett, während ihre Zunge, mit einem Gewicht bestückt, heraushängt. Leise aufstöhnend betrachte ich dieses bizarre Bild vor meinen Augen. In mir tobt ein Kampf mit dem Dildo, während in meinen Schläfen das Blut ebenso pocht wie in meinem Unterleib. Eine süße Qual, eine Folter, hervorgerufen durch mich selbst! Doch mein Verstand rüttelt mich wach, und ich höre mich leise wimmern.

      »Nein, ich will das nicht! Ich habe genug!«, sprudelt es vehement aus mir heraus, als ich versuche, meinen feuchten Hintern vom Sitz zu heben. Doch Lucas Augen haben längst den Abgrund gesehen, in den auch ich gerade ansatzweise geblickt habe. Rasch greift er über den Tisch, als hätte er damit gerechnet.

      »Steh nicht auf, lass es zu!«

      Ich kann nicht sagen, warum, doch ich schiebe mein Becken zurück und füge mich in meine alte Position.

      »Füttere deine Augen, lass sie deinen Kopf ficken. Beweg dein Becken und bring deine Vulva dazu, den Schwanz in dir zu pressen. Schwimm auf der Welle deiner Lust und lass dich treiben, bis es dir kommt. Verbrenn deine anerzogenen Fesseln in der Gier, die in dir lodert. Tu es, jetzt! Tu es für mich.«

      Seine Worte sind verführerisch, wie sanfte Küsse, die sich in meine Ohrmuschel schmiegen, um meinen Gleichgewichtssinn zu betören, sodass ich in den Fluss meiner bislang unterdrückten Instinkte falle. Folgsam, und neugierig zugleich, schließe ich meine Augen, um den gedämpften Geräuschen zu lauschen, die wellenartig in meinen Kopf dringen, als würden sie mich penetrieren. Meine Nasenlöcher wittern klebrige Luft, die, durchtränkt von den aufgewirbelten Schweißpartikeln, hinter meine geschlossenen Lider dringt, um ein Bild von zuckenden, kopulierenden Geschlechtern zu formen. Mein Kopf ist heiß und brodelt wie bei einem Dampfkessel, der die überschüssige Hitze heraus speien will, während mein Becken einen eigenen Tanz vollführt. Vor und zurück, hin und her, bis die Latexeichel endlich den Punkt erwischt, der mich wie ein Stromschlag trifft. Ein Schlag, der mich spritzend entleert und den Stuhl, auf dem ich sitze, flutet. Warm und feucht rinnt mein Saft an den Schenkeln hinunter, um meine Füße in einer Pfütze zu baden. Glücklich, und gleichzeitig peinlich berührt, presse ich meine Schenkel zusammen, als könnte ich dadurch alles vertuschen. Doch da gibt es nichts mehr zu verstecken. Meine exzessive Geilheit, mein Loslassen ist deutlich erkennbar, für jeden hier in diesem Raum. Aber es scheint niemanden zu interessieren. Es ist lediglich ein weiteres, berauschendes Aphrodisiakum. Verstört schaue ich zu Luca, um mich zu entschuldigen. Doch sein Blick signalisiert mir, zu schweigen, zu genießen, wie er selbst.

      »Komm, wir werden von Anzu erwartet«, flüstert er fast zärtlich, nachdem ich mich ein wenig erholt habe. Nur widerwillig bewege ich meine Beine, um der mittlerweile kalt gewordenen Nässe zu entgehen. Verschämt blicke ich mich um. Zurück bleibt ein glänzender Dildo, hoch aufgerichtet, wie ein leuchtendes Signal. Ich sollte ihn reinigen, schießt es mir kurz durch den Kopf, doch Luca packt mein Handgelenk und zerrt mich mit sich. Gemeinsam lassen wir das Buffet hinter uns, an dem sich nun weitere Gäste lustvoll vergnügen.

      »Anzu, was für ein Name«, wende ich mich laut an Luca.

      »Er bedeutet Aprikose, aber das kann sie dir gleich selbst erzählen, falls sie es wünscht.«

      Nachdem wir das Speisezimmer verlassen haben, folgen wir stumm dem langen Flur bis zu einer weiteren Tür. Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich womöglich gleich der Frau gegenüberstehe, die mir gerade solch ein bislang unbekanntes, ambivalentes Gefühl verschafft hat, ohne es zu ahnen.

      »Wir lernen sie kennen?«

      »DU, denn ich kenne sie bereits!«

      Noch bevor ich etwas erwidern kann, betreten wir einen abgedunkelten Raum ohne Möbel. Als sich die Tür hinter mir schließt, unterdrücke ich einen leisen Schrei. Ich habe keine Orientierung mehr und fühle mich plötzlich wie in einem Eisfach. Panisch reiße ich die Augen auf, als könnte ich somit die Dunkelheit verdrängen. Langsam geht das Schwarz in ein Grau über und lässt zwei von der Decke baumelnde Seile erkennen. Zunächst weiß mein Verstand nichts damit anzufangen, bis er begreift, dass es sich um eine Liebesschaukel handelt. Ihre Umrisse sind nun deutlich zu erkennen und ihr Material versprüht einen animalischen Geruch. Für einen Moment schließe ich die Augen, um ihn in mich hineinzusaugen. Der Duft von Leder wirkt wie ein Aphrodisiakum, das meine Sinne einwebt, um mich trunken zu machen. Doch plötzlich reißt mich ein hölzernes Geräusch aus meinen Gedanken. Vor meinen Füßen wiegt sich ein dreibeiniger Schemel hin und her, den ich scheinbar mit meinem Fuß umgestoßen habe. Eine Entschuldigung murmelnd, stelle ich ihn wieder auf. Als ich mich erneut