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Aus dem Tagebuch der Anne Frank
Anne Frank
Aus dem Tagebuch
Bearbeitet von:
Angelika Lundquist-Mog
Deutsch – leichter lesen
1. Auflage 1 Version 1 | 2020
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlags.
© Anne Frank Tagebuch. Einzig autorisierte und ergänzte Fassung
Otto H. Frank und Mirjam Pressler.
© 1991 by ANNE FRANK-Fonds, Basel.
Gekürzte Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung der
S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.
© Ernst Klett Sprachen GmbH, Rothebühlstraße 77, 70178 Stuttgart 2020.
Alle Rechte vorbehalten.
Internetadresse: www.klett-sprachen.de
Diese Ausgabe wurde entwickelt in Zusammenarbeit mit dem
ANNE FRANK FONDS Basel.
Textbearbeitung und Didaktisierung: Angelika Lundquist-Mog
Redaktion: Barbara Stenzel, München
Reihenkonzept: Sebastian Weber
Layoutkonzeption: Sabine Kaufmann
Satz: Satzkasten, Stuttgart
Umschlaggestaltung: Sabine Kaufmann
Titelbild: © Copyright ANNE FRANK FONDS Basel
eISBN 978-3-12-909063-3
Einführung
Anne Frank und ihr Tagebuch
Anne Franks Tagebuch ist eines der berühmtesten Dokumente des Holocausts. Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 als Tochter einer jüdischen Familie in Frankfurt geboren. Nachdem Hitler 1933 an die Macht kam, wurden Juden in Deutschland viele Rechte weggenommen und sie wurden immer mehr diskriminiert. Deshalb und aus wirtschaftlichen Gründen ging Familie Frank 1933 in die Niederlande. Anne lebte mit ihrem Vater, ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester Margot in Amsterdam. 1940 besetzten die Nazis auch die Niederlande und nun wurde es für Juden auch dort gefährlich. Es gab viele antijüdische Gesetze.
Anne wünschte sich zum 13. Geburtstag, also zum 12. Juni 1942, ein Tagebuch und bekam es auch. Sie fing sofort an zu schreiben. In ihrem Tagebuch schrieb Anne Briefe an „Kitty“ – die Freundin, die sie sich wünschte, aber nicht hatte. Zuerst schrieb sie über Themen wie Schule, Freunde und Freundinnen und das schwierige Alltagsleben von Juden. Am 5. Juli 1942 kam dann mit der Post ein „Aufruf“ für Margot. Die Schwester sollte nach Deutschland geschickt werden. Deshalb versteckte sich Familie Frank im Hinterhaus der Firma des Vaters. Dort schrieb Anne Frank ihr Tagebuch zwei Jahre lang weiter, bis die Nazis die Versteckten fanden und am 4. August 1944 verhafteten. Vermutlich wurden sie verraten. Den letzten Tagebucheintrag schrieb Anne am 1. August 1944. Dann wurde die Familie mit den anderen Hinterhausbewohnern deportiert.
Anne Franks Schicksal berührt die Menschen bis heute. Das Tagebuch verrät ihre geheimen, intimen Gedanken, Wünsche, Träume und Ängste. Es zeigt Anne einerseits als eine ganz normale Jugendliche. Sie beschäftigt sich mit Themen wie Freundschaft, Liebe, Berufswünschen und dem Konflikt mit der Mutter. Andererseits ist ihre Lebenssituation keineswegs normal. Sie ist in ihrem Versteck mit anderen Menschen auf engstem Raum gefangen. Sie kann nicht nach draußen, hat keine Intimsphäre und keine Freunde. Und es gibt immer die Angst und die Gefahr, dass die Nazis sie entdecken könnten. Diese Situation führt vielleicht dazu, dass sie ihre enge Welt und die politischen Ereignisse so genau beschreibt und reflektiert.
Anne Frank konnte gut beobachten und schreiben; sie war begabt, ehrgeizig und hatte Humor. Sie wollte Journalistin oder Schriftstellerin werden.
Dass dieses junge Mädchen, das wir so intensiv durch ihr Tagebuch kennenlernen, Opfer der Nazis wurde, zeigt die unmenschliche Grausamkeit der Nazizeit.
Das Versteck
Im Hinterhaus von Otto Franks Firma Opekta in der Prinsengracht 263 versteckten sich acht Personen. Anne veränderte die Namen in ihrem Tagebuch. Familie van Daan hieß in Wirklichkeit van Pels und Albert Dussel hieß Fritz Pfeffer. Das Überleben in dem Versteck war nur möglich, weil Mitarbeiter von Otto Frank in allen möglichen Situationen halfen. Auch für die Helfer war das gefährlich. Die Versteckten mussten im Hinterhaus vorsichtig und leise sein, denn in der Firma arbeiteten noch Angestellte, die nichts von ihnen wussten.
Otto Frank
Edith Frank
Margot Frank
Anne Frank
Fritz Pfeffer (alias Albert Dussel)
Familie van Pels (alias van Daan)
Peter
Johannes Kleiman
Victor Kugler
Miep Gies
Jan Gies
Bep Voskuijl
Was passierte nach dem letzten Tagebucheintrag?
Am 4. August 1944 verhafteten die Nazis alle acht Versteckten. Am 8. August brachten sie sie nach Westerborg (Niederlande). Von da aus wurden sie am 3. September 1944 nach Auschwitz (Polen) deportiert, wo Hermann van Pels und Annes Mutter ermordet wurden. Die anderen wurden in unterschiedliche Konzentrationslager deportiert, wo sie starben oder getötet wurden. Anne Frank und ihre Schwester Margot starben in Bergen-Belsen (Norddeutschland) kurz vor Kriegsende 1945 an Typhus.
Nur Annes Vater Otto Frank überlebte.
Die Veröffentlichung
Miep Gies, eine Helferin, übergab Otto Frank nach dem Krieg das Tagebuch. Otto Frank veröffentlichte 1947 die niederländische Ausgabe Het Achterhuis (Das Hinterhaus). Bekannt wurde das Tagebuch vor allem durch das Theaterstück (1955) und die Verfilmung der Geschichte (1959). Das Tagebuch wurde bisher in mehr als 70 Sprachen übersetzt.
Otto Frank engagierte sich für den Dialog, die Menschenrechte und Versöhnung. 1963 gründete er den Anne Frank Fonds in Basel und setzte ihn als Universalerben ein. Er ist Inhaber und Herausgeber des Tagebuchs seiner Tochter. Am 19. August 1980 starb Otto Frank.
Zu dieser Textausgabe
Diese sprachlich vereinfachte und bearbeitete Ausgabe Anne Frank: Aus dem Tagebuch auf dem Sprachniveau A2/B1 richtet sich vor allem an Leserinnen und Leser, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Sprachliche Vereinfachung bedeutet: Diese Ausgabe gibt den Tagebuchtext nicht Wort für Wort wieder. Trotzdem bleibt diese Version so