betastete ihren Mund, fuhr die feuchten Lippen entlang. Noch immer glaubte sie, Micks himmlischen Duft zu riechen. Seine wundervollen Küsse zu schmecken. Doch die hatten nichts zu bedeuten gehabt. Das Geld in ihrer Hand sagte ihr alles über seine Küsse, was sie wissen musste. Er hatte sie geküsst, weil er gedacht hatte, dass das Teil des Arrangements gewesen wäre. Dabei hatte sie immer angenommen, dass professionelle Damen nicht küssten ...
***
Glücklicherweise fand sie von dieser Sekunde an kaum Zeit, über seine Küsse nachzudenken, denn die nächsten Tage zeigten ihr, dass Urlaub weit und breit nicht in Sicht war.
Ein neuer Auftrag führte sie nach Bel Air. Und sie ertappte sich, wie sie verstohlen in Richtung des Hauses blinzelte. Ob Mick da war? Zum Glück konnte man sein Anwesen von dort, wo sie sich befand, nicht sehen.
Dafür wurde SIE gesehen!
Von niemand anderem als von ihm selbst.
Mick Erastis.
Sie hatte Mr und Mrs Ostermeyer gerade erklärt, was dieses Haus so besonders machte, weil es eine geradezu einzigartige Geschichte zu erzählen hätte – so wie fast jedes Haus in diesem Stadtteil. Sie verschluckte sich und brach mitten im Satz ab.
Grinsend blieb Mick mit seinem Porsche stehen und ließ per Knopfdruck die Seitenscheibe herunter. »Wie schön, Sie wiederzusehen.«
Ihr Herz klopfte.
»Mr und Mrs Ostermeyer«, fügte er hinzu.
Das ältere Ehepaar grüßte erfreut zurück.
»Bei dieser Dame sind Sie in den besten Händen, Phil. Ihr Service ist ... erstklassig. Wenn Sie das ... Außergewöhnliche lieben.«
Wie war das?
»Sie werden sich in ihrer Gegenwart gleich noch viel mehr ... zuhause fühlen.« Vielsagend hob er die Augenbrauen und entkleidete sie mit seinen Blicken.
Was erlaubte er sich? Hielt er sie etwa noch immer für eine ... eine ... was auch immer sie NICHT war? Verdammt, wieso konnte sie nicht seine fünftausend Dollar mit sich führen? Am liebsten hätte sie ihm das Geld in das Innere seines verfluchten Porsches geworfen!
»Oh – davon sind wir überzeugt«, gab Mr Ostermeyer zurück.
»Sie und Agnes kommen doch zu meiner Housewarming Party Ende des Monats, oder?«, erkundigte sich Mick. Lächelnd wartete er die Zustimmung der Ostermeyers ab und fuhr los.
Für Brooke bedeutete der restliche Termin Höllenqualen.
Sie musste mit Mr Erastis – mit Mick – reden. Er hatte offenbar eine komplett falsche Vorstellung von ihr. Und er konnte sie nicht auf diese Art vor ihren Kunden bloßstellen! Kompromittieren! Und dass sie ... miteinander geschlafen hatten – sie errötete –, durfte sich nicht auf ihr berufliches Leben auswirken. Wenn die Geschichte die Runde machte, dass sie mit einem Kunden im Bett gewesen war, konnte sie sich einen neuen Job suchen.
Sie stieg in ihren Wagen und jagte die Bel Air Road hinauf zu seinem Haus.
Und hatte Glück!
Er war gerade dabei, seinen Porsche in der Einfahrt zurückzusetzen – sie parkte so, dass er nicht wegfahren konnte, lief zur Fahrerseite und riss die Autotür auf. »Jetzt will ich Ihnen mal was sagen, Sie ... Sie ... Wenn Sie noch einmal ...«
Er stieg aus und überragte sie um fast einen ganzen Kopf. Was für ein Kerl ... was für eine Ausstrahlung! Wieder hüllte sie sein anregender Duft ein und erstickte jedes Wort in ihrem Mund.
»Ich bin mir sicher, dass Sie das ganz hervorragend mit Ihren Kunden handhaben«, sagte er ruhig.
»Sie halten das alles für furchtbar komisch, oder?« Sie funkelte ihn an. Glaubte er etwa, den Sex gäbe es für jeden Geschäftsabschluss gratis dazu? Sozusagen als Bonus?
»Offen gesagt ... ja.«
»Sie verfluchter Mistkerl!«
»Vorsicht.« Er grinste erheitert. »Ich kenne eine Reihe zahlungskräftiger Kunden, Brooke.«
Er kannte ihren Namen? Natürlich kannte er den!
»Aber das gibt Ihnen nicht das Recht ... Sie aufgeblasener ...«
»Wenn Sie nicht in Zukunft Einfamilienhäuser in Tijuana verkaufen wollen, dann üben Sie sich jetzt besser in Schweigen.« Das amüsierte Funkeln seiner Augen strafte seine harschen Worte Lügen. Er nahm ihr den Autoschlüssel ab, setzte sich hinter das Steuer ihres Wagens und stellte ihn so, dass er nicht mehr im Weg stand.
Die Fäuste in die Hüften gestemmt, sah sie ihm ungläubig zu.
»Hier«, er warf ihr den Autoschlüssel zu. Reflexartig fing sie ihn auf. »Sie kommen doch auch zu meiner kleinen Feier, oder, Brooke?« Er zwinkerte. »Sie sehen sicher hinreißend in einem Cocktailkleid aus.«
Sie schluckte ihre Wut hinunter und musste hilflos mit ansehen, wie er grinsend mit seinem Porsche davonfuhr. Was für ein Mistkerl! Er sollte zur Hölle fahren!
***
»Wo warst du Freitagabend?«, meckerte Chloe ihr ins Ohr.
»Ich ...« Oh nein. Chloe! Sie hatte so viel zu tun gehabt, dass sie nicht einmal Zeit gefunden hatte, ihre beste Freundin zurückzurufen.
»Dein Date hat sich mit einer anderen getröstet, als du nicht aufgetaucht bist. Dabei war das so ein Süßer ... Wofür habe ich dir zigmal auf die Box gesprochen?« Der Vorwurf in Chloes Stimme war nicht zu überhören.
»Es tut mir wirklich leid, Chloe ... Ehrlich.«
»Moment!« Chloe schien in sich hineinzuhorchen. »Bist du etwa ... flachgelegt worden?«
»Was?« Brooke wusste, dass sie errötete, ohne in den Spiegel schauen zu müssen.
»Ich hör’s deiner Stimme an. Wie heißt er?«
Brooke seufzte. Chloe hätte eine Karriere als Medium machen können.
»Sein Name spielt keine Rolle. Und bevor du fragst, warum ich ihn mir nicht schnappe, er hält mich für eine Nutte.«
»Wie war das?« Chloe schmunzelte ungläubig. »Erzähl endlich – und lass nichts aus!«
Brooke wusste nicht, wo sie anfangen sollte, fand aber schließlich den Faden. Als Brooke geendet hatte, schüttete sich Chloe aus vor Lachen.
***
Im Laufe der nächsten Wochen verkaufte Brooke erfolgreich drei Häuser. Das erste in Holmby Hills unweit der Playboy Mansion an einen Diamantenhändler aus Amsterdam.
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