Dr. Reinhold Goldmann

Ragins Weg


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boten.

      Durch diese Erlebnisse wurde Ragins Interesse auch an historischen Ereignissen schon in frühester Jugend geweckt.

      Er musste feststellen, dass es in allen Epochen kriegerische Auseinandersetzungen gab, während deren ebenfalls gewalttätig gegen die Zivilbevölkerung vorgegangen worden war und die Zerstörungen der Wohngebiete und der kulturellen Einrichtungen ständigen Wiederaufbau und allgemeinen Neubeginn erforderlich machten.

       Einflüsse durch Eroberungen und Kriege

      Alexander der Große

      Alexander von Makedonien wird von Ragin noch heute als eine herausragende Persönlichkeit der Geschichte geschätzt und bewundert.

      Aber auch Alexander rückte mit seiner griechisch-makedonischen Armee im vierten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung überaus gewalttätig vor. Der Weg seines Heeres durch das riesige Perserreich bis nach Indien brachte über die dort ansässige Bevölkerung großes Leid, auch weil die zahlreichen Soldaten und die mitgeführten Tiere versorgt werden mussten.

      Nahrung, Waffen, Geräte und anderer Nachschub konnte nicht aus der weit entfernten Heimat nachgeliefert werden. Deshalb wurden die ansässigen Bauern ausgeraubt und die eroberten, meist reichen Städte geplündert. Für die Bewohner dieser Gebiete war dies der blanke Terror.

      Durch Alexanders Feldzüge wurde die griechische mit der orientalischen Kultur zur „hellenistischen Epoche“ verbunden, welche für die folgenden Jahre die eurasische Entwicklung prägte.

      Nachfolgende Eroberer hatten ebenfalls keine Skrupel, die Zivilbevölkerung zu drangsalieren oder sogar auszurotten.

      Die Hunnen

      Hunnen, die im frühen fünften Jahrhundert nach Christus zunächst die Wohngebiete der Germanen und schließlich das römische Reich überfielen, brachten Furcht und Schrecken nach Europa.

      Der Begriff „Hunnen“ wurde von den antiken Autoren für alle die Völker genutzt, die sie nicht zuordnen konnten.

      Im Jahre 451 n. Chr. wurden die Hunnen in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern, im heutigen Nordostfrankreich, von Römern und Westgoten besiegt.

      Befehlshaber der römischen Truppen war Aëtius und die Westgoten kämpften unter König Theoderich I.

      Die Hunnen waren auch in dieser Schlacht von ihrem König Attila angeführt worden. Attila ist als König Etzel eine der zentralen Gestalten im urgermanischen Nibelungenlied.

      Der Name „Attila“ ist germanischen Ursprungs ist und bedeutet „Väterchen“.

      Trotz dieser netten Bezeichnung wurden Attilas Kriegszüge, mit großer Härte durchgeführt, auch um dadurch möglichst hohe Tributzahlungen durchzusetzen.

      Der Einfall der Hunnen gilt wegen deren ständiger Raubzüge als Auslöser für die sogenannte Völkerwanderung der Germanen.

      Die Mongolen

      Im 12. und 13. Jahrhundert eroberten die Mongolen, trotz ihrer geringen Bevölkerungszahl, eines der größten Reiche der Weltgeschichte, das große Teile Asiens und Europas umfasste.

      Historiker stellten sich die Frage, wie so ein zahlenmäßig kleines Volk ein derartig riesiges Gebiet erobern und einige Jahrzehnte beherrschen konnte.

      Die mongolischen Reiter ernährten sich zum großen Teil von getrocknetem Fleischpulver, das im Sattel mitgeführt wurde und nur aufgekocht werden musste. Dies ersparte Platz und konnte die Ernährung der Reiter für Monate sicherstellen. Der Begriff Tatar für das fein zerkleinerte Fleisch der Mongolen (Tataren) leitet sich davon ab.

      Doch vor allem nutzten die Mongolen die Milch ihrer Stuten, auf denen sie ritten. Sie fertigten aus dieser Milch auch Käse, Quark und Ähnliches. Diese Stutenmilchprodukte dienten den mongolischen Kriegern als Ersatz für Gemüse und Brot. Neben den Reitpferden wurden daher große Stutenherden im mongolischen Heer mitgeführt.

      Aus diesen Gründen war kein Nachschub von Nahrungsmitteln nötig, was die Zurücklegung riesiger Streckenlängen der mongolischen Truppeneinheiten ermöglichte.

      Ein Komposit-Reflexbogen war die wichtigste Waffe der Mongolen. Hinsichtlich Durchschlagskraft und Reichweite war dieser wesentlich leistungsfähiger als die damals üblichen einfach gekrümmten Bögen. Der klassische mongolische Bogen hatte dabei eine Länge von ungefähr 120 bis 130 cm im entspannten Zustand.

      Jeder Reiter führte mindestens einen Bogen und bis zu 90 Pfeile mit sich. Auch die Pfeile waren denen der Gegner überlegen. Die Mongolen verwendeten flache, aus zwei Teilen geschmiedete Pfeilspitzen, die mit einer Feile scharf geschliffen wurden.

      Für den Nahkampf nutzten die Krieger Schwerter, Äxte oder Keulen.

      Mongolische Reiter konnten tagelang auf ihren Pferden sitzen, darauf essen und Pfeile im Galopp zielgenau abschießen.

      Ernährungsgewohnheiten, die überlegene Bewaffnung und die reiterlichen Fähigkeiten der Mongolen ermöglichten die Eroberung großflächiger Gebiete und deren Besitzerhaltung.

      Dschingis Khan, der bekannteste mongolische Anführer, bezeichnete sich als „Strafe Gottes“, weil er wegen „furchtbarer Sünden“ über seine Feinde gekommen sei.

      Menschen, die in den von den Mongolen eroberten Gebieten lebten, empfanden die Mongolen tatsächlich als Strafe Gottes, denn im Allgemeinen zeigten die Mongolen kein Erbarmen mit den Besiegten. Als sie 1258 Bagdad nach längerer Belagerung eingenommen hatten, ermordeten die Mongolen fast die gesamte Bevölkerung.

      Ausrottung indigener Völker

      Auch Christen wüteten ab dem 16. Jahrhundert hemmungslos gegen indigene Völker in Amerika, Australien, Neuseeland, Afrika und in vielen anderen Gebieten der Erde.

      Christoph Kolumbus entdeckte 1492 die karibischen Inseln, die er Westindien nannte, da er dachte in Indien gelandet zu sein und damit den westlichen Seeweg nach Indien (Ostasien) gefunden zu haben. Nur wenige Jahre später rotteten die ersten europäischen Siedler die indigenen Kariben innerhalb weniger Jahre aus.

      Wegen dieser ehemaligen Bevölkerung wird das von Kolumbus und seinen Nachfolgern betretene Gebiet noch heute als Karibik bezeichnet, obwohl es keine Ureinwohner dieser Inseln mehr gibt. Die Kariben erlagen in großer Zahl den eingeschleppten fremden Krankheiten oder wurden von den Eindringlingen gezielt getötet.

      Anfang des 16. Jahrhunderts betraten immer mehr spanische und portugiesische Eroberer das südamerikanische Festland und vernichteten die sehr fortschrittlichen Zivilisationen der Azteken, Inkas und Mayas.

      Gleiches geschah mit den nordamerikanischen Ureinwohnern, die auf winzige Reservate zurückgedrängt wurden und ihre Heimat sowie ihre Traditionen aufgeben mussten.

      Kriege im Geschichtsunterricht

      Obwohl in den vergangenen Jahrtausenden durch die zahlreichen Kriege unzählige Menschen getötet oder schwer verletzt wurden, gibt es bis heute militärische Auseinandersetzungen, die außer Menschen auch die Umwelt belasten und diese teilweise unwiederbringlich zerstören.

      Im Geschichtsunterricht spielen Kriege eine wichtige Rolle, weil durch diese die Grenzen von Staaten verändert wurden, „Weltreiche“ entstanden und zerfielen oder Persönlichkeiten beschrieben werden, welche die Entwicklung der Menschheit entscheidend beeinflusst haben.

      Gewaltsame Auseinandersetzungen waren und sind leider auch heutzutage etwas Alltägliches.

      Viele Herrscher definieren sich über militärische Erfolge oder Drohgebärden und Einschüchterungsversuchen.

      Neben Großmachtstreben spielen in der heutigen Zeit bei militärischen Auseinandersetzungen vor allem der Kampf um Rohstoffe und Wasser eine entscheidende Rolle, Daher wird es wohl weiterhin Kriege geben, in denen auch die Zivilbevölkerung für abwegige Ziele missbraucht und getötet werden wird.

      Deutsche gegen Deutsche

      Im Jahre 1866 führten deutsche Staaten zum letzten Mal gegeneinander Krieg.

      Im