Pete Hackett

Roman-Paket Western Exklusiv Edition 11 Romane - Sammelband 7021


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erste Kugel traf.

      Big Joe krümmte sich, sank auf die Knie. Trotzdem brachte er seinen Sechsschüsser hoch. Der Feuerstoß aus der Waffe beleuchtete sein vor Anstrengung verzerrtes Gesicht.

      Larry hatte die Frau zur Seite geschleudert, entschlossen, sich mit einem Panthersatz auf den Verbrecher zu stürzen. Doch Tamblins Colt deutete bereits nach unten, als sich nochmals ein Schuss löste. Mit einer halben Drehung schlug der Bärtige zu Boden. Er rührte sich nicht mehr.

      Larry fuhr herum. Blässe bedeckte sein kantiges Gesicht. Big Joe kniete noch, den Colt in der Faust, ein schmerzliches Lächeln auf den Lippen. Die Schatten des Todes zeichneten bereits sein Gesicht, das alle Härte und Unduldsamkeit verloren hatte.

      »Willkommen daheim, mein Junge!«, waren seine letzten Worte.

      ENDE

      Die letzte Kutsche nach Cheyenne

       Western von John F. Beck

      Der Umfang dieses Buchs entspricht 130 Taschenbuchseiten.

       Sechshundert Meilen weit ist Clay Lorman geritten, um den Mann zu stellen, der einmal sein bester Freund war. Mitten in der Hölle des Bürgerkriegs ist es wie ein Rausch über Rhett Clinton gekommen. Mit einer tödlichen Kugel hat er Clays Rückkehr zu Joana verhindern wollen. Doch Clay hat den heimtückischen Schuss überlebt. Nun ist es die Hölle des Indianeraufstands, in der sie sich wieder treffen. Noch einmal müssen Clay und Rhett ihre Feindschaft vergessen. Seite an Seite kämpfen sie um das Leben der Frau, die sie beide lieben. In der letzten Kutsche nach Cheyenne erfüllt sich ihr Schicksal ...

      Copyright

      Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

       Alfred Bekker

      © Roman by Author

      © dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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      1

      Sechshundert Meilen Einsamkeit, Sonnenglut und Stürme hatten Clay Lormans Gesicht gezeichnet. Es war ein hageres, scharfgeschnittenes Gesicht. Es zeigte keine Regung, als das Schnappen eines Gewehrschlosses die Stille der eben noch verlassen wirkenden Farm durchbrach. Ruhig und darauf bedacht, nicht die Hand in die Nähe seines tiefhängenden 44er Colts zu bringen, drehte Clay sich um. Er stand beim Ziehbrunnen. Sein Brauner, für den er einen vollen Eimer heraufgekurbelt hatte, schnaubte warnend. Zuerst sah Clay von dem Mann unterm Vordach nur die Beine. Die hochhackigen Stiefel mit den dollargroßen Radsporen verrieten ihm, dass es kein Mann war, der sein Brot hinterm Pflug verdiente.

      »Lorman?«, fragte eine vor Anspannung gepresste Stimme.

      Die Stetsonkrempe verdeckte das Aufblitzen in Clays Augen. Die Farm, eine Ansammlung halb verfallener Hütten unter einem wolkenverhangenen Himmel, lag ungefähr ein Dutzend Meilen südlich von Julesburg. Nie zuvor war er in dieser Gegend gewesen. Niemand hier kannte ihn, außer ...

      »Ja, ich bin Clay Lorman«, antwortete er gelassen.

      Der Mann auf dem Vorbau trat einen Schritt vor. Clay sah ein verkniffenes, unrasiertes Gesicht und das auf ihn gerichtete Gewehr. Und er sah noch etwas: die Entschlossenheit zum Töten in den Augen des Fremden.

      Clay warf sich zur Seite. Im selben Moment dröhnte ein Schuss an seine Ohren. Der Braune wieherte durchdringend. Clay prallte hart mit der linken Schulter auf. Gleichzeitig brachte er seinen Sechsschüsser hoch. Sechshundert Meilen im Sattel hatten zwar an seinem Gewicht gezehrt, nicht aber an seiner Schnelligkeit. Die Entschlossenheit des Gegners ließ Clay keine Wahl. Er feuerte, drehte sich einmal und schoss wieder. Der Mann mit dem Gewehr krümmte sich, bis er das Gleichgewicht verlor und von der Veranda stürzte. Staub puffte hoch.

      Clay rollte sich hinter den Ziehbrunnen. Geduckt, die Waffe in der Faust, stemmte er sich auf die Knie. Sein Pferd war weitergelaufen. Abgrundtiefes Schweigen senkte sich auf die Prärie, die sich scheinbar endlos nach allen Seiten erstreckte. Die Tür des Farmhauses hing schief in den Angeln. Die Fenster waren geborsten, die Dunkelheit dahinter undurchsichtig.

      Clays Wolfsinstinkt war erwacht. Der Instinkt eines Mannes, in dem die Erinnerung an die Hölle des Bürgerkriegs wie eine Flamme brannte. Bis in die Fingerspitzen spürte er die Gefahr, die hier auf ihn lauerte. Seine sehnige Gestalt straffte sich. Er trat hinter dem Ziehbrunnen hervor.

      Kein Schuss fiel. Clays Finger blieb am Drücker. Er wartete fünf Sekunden, dann ging er vorsichtig auf das morsche Gebäude zu. Seine Sporen klirrten leise.

      Plötzlich schrie jemand in der Hütte: »Vorsicht, Lorman! Da ist noch ...« Das Klatschen eines Schlages folgte. Dann war ein Schatten am Fenster rechts der Tür. Ein Feuerstrahl beleuchtete für einen Moment ein wutverzerrtes, breitflächiges Gesicht.

      Clay machte einen Satz nach links, schoss, und dann tat er genau das, was der Kerl im Farmhaus am wenigsten erwartete. Statt in die Deckung der Brunnenmauer zurückzuspringen, rannte er in Zickzacklinie wild feuernd auf die Hütte zu. Mündungsblitze rasten aus dem Fenster. Staubfontänen spritzten hinter Clays wirbelnden Absätzen hoch. Dann war der große Mann an der Gebäudeecke, außer Reichweite der Waffe. Rasch schnallte er seine Sporen ab. Die Seiten wand war fensterlos, so dass er nicht ins Haus blicken konnte. Mit heftigen Atemzügen hob und senkte sich seine Brust. Aber sein Gesicht wirkte noch immer wie aus Stein gehauen.

      Sie hatten auf ihn gewartet! Das hieß, dass Rhett gewarnt worden war. Rhett hatte gewusst, dass er von Süden herauf und damit an dieser verlassenen Farm vorbeikommen würde. Und nach allem, was damals geschehen war, hatte Rhett nicht den Mut gefunden, ihm allein entgegenzutreten. Clay dachte an den Brief in seiner Hemdbrusttasche. Die Zweifel, ob es wirklich die richtige Spur war, die der Absender dieses Schreibens ihm wies, waren endlich vergangen. Härte spannte seinen schmalen Mund. Die Härte eines Mannes, der dem Tod schon zu oft begegnet war, als dass seine Nähe ihn mit Entsetzen lähmen konnte.

      »Lorman!« Das war wieder die Stimme, die ihn zuvor gewarnt hatte. »Der Kerl ist weg, Lorman, abgehauen! Helfen Sie mir, ich bin hier festgebunden!«

      Clay zögerte, horchte gespannt. Da war nur das Mahlen des Sandes unter den Hufen seines Braunen, der zum Brunnen und dem wassergefüllten Eimer zurücktrottete. Mit einem Sprung war Clay auf dem von Unkraut umwucherten Vorbau. Zwei Schritte brachten ihn neben die offene Tür. Nichts rührte sich. Nur hinter dem Schuppen, dessen Dach eingestürzt war, drang Gewieher und Hufgestampfe hervor. Katzenhaft glitt Clay über die Schwelle. Sein Blick streifte kurz die Gestalt, die in der Mitte des Raumes an einen Stützpfosten gefesselt war. Dann war er am Fenster. Draußen war es still. Die Wolken hingen tief über