den damit verbundenen Zweck glauben.
Dieser Glaube, also die feste Überzeugung, dass dein Ziel das richtige ist, entsteht, wenn es im Einklang mit deinen bewussten und unbewussten Wertvorstellungen steht.
Für die Jäger von einst gab es keinen Zweifel daran, dass das Erlegen des Wildes seinem Zweck, nämlich das Überleben der ganzen Sippe zu sichern, dienen würde. Sie handelten damit im Einklang mit dem, was ihnen wichtig und wertvoll war.
Wenn wir ein solches Ziel, an das wir sehr fest geglaubt haben, erreichen, setzt das eine intensive Energie in uns frei, die uns beflügelt und sehr positive körperliche Gefühle hervorrufen kann.
Bitte nutze gleich einmal die Gelegenheit, etwas auszuprobieren! Suche jetzt sofort nach drei Situationen in deinem Leben, in denen du sehr glücklich warst, und notiere sie auf einem Zettel. Lies bitte erst weiter, wenn du das getan hast!
Stopp! Bitte wirklich erst dann weiterlesen, wenn du diese drei Situationen gefunden und notiert hast! Danke!
Und? Was ist dir aufgefallen? Vermutlich hast du festgestellt, dass glückliche Momente in deinem Leben fast immer auch mit erreichten Zielen zu tun hatten: der bestandene Führerschein, die erste eigene Wohnung, der Berufs- oder Studienabschluss, die Geburt des Kindes und vieles mehr.
Wir durchschreiten und gestalten unser Leben, indem wir uns Ziele setzen und erreichen. Entsprechend sind glückliche Lebensmomente auch oft mit gelungenen Projekten und errungenen Erfolgen verbunden.
So wie sich der Jäger gefühlt haben mag, als er mit dem erlegten Wild auf seiner Schulter in das Lager seiner Sippe zurückkehrte und von allen Stammesmitgliedern stürmisch und erleichtert empfangen wurde, weil das lange Hungern nun endlich ein Ende hatte, so fühlen auch wir uns, wenn wir ehrgeizige Ziele erreicht haben. Die Fähigkeit, sich individuelle Ziele zu setzen, ermöglicht es dem Menschen, sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Diejenigen, die sich Ziele setzen, sind in der Lage, ihren Aktivitäten Bedeutung und Sinn zu verleihen. So bestimmen sie selbst die Richtung ihres Handelns. Gleichzeitig erwerben sie wichtige Kompetenzen, da durch den Wunsch, Ziele zu erreichen, auch Herausforderungen entstehen. Sie gilt es dann zu meistern. Das führt dazu, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft und Erfolge zuverlässig realisiert werden.
Wenn du dir ein Ziel setzt, ist das gleichzeitig der Beginn einer Reise, deren Ausgang ungewiss ist. Manch einer vollzieht seine Reise planungsgemäß und kehrt danach glücklich und dankbar nach Hause zurück. Manch einer erlebt Überraschendes oder Ungewolltes, und manch einer tritt seine Reise gar nicht erst an, kehrt also noch vor Erreichen des Ziels wieder um und gibt sein Ziel auf.
Zielsetzungen werden sehr oft nicht realisiert. Manche Menschen resignieren, wenn sie einschätzen, dass die Aufgabe, die vor ihnen liegt, zu groß für sie sein könnte oder dass die Mühen, die sie auf sich nehmen müssten, um das Ziel zu erreichen, ihnen einfach zu viel abverlangen würden.
Manchmal ist es durchaus sinnvoll, ein gesetztes Ziel aufzugeben, vor allem wenn wir feststellen sollten, dass wir mit dem zu leistenden Aufwand über- oder unterfordert wären. Gefühle von Unteroder Überforderung verursachen Stress, der uns unliebsame Fehler machen lässt und emotional belastet.
Der Flugzeugpilot, der sich im Winter im Landeanflug auf einen Flughafen befindet und feststellt, dass die Landebahn stark vereist ist, tut durchaus gut daran, sein ursprüngliches Ziel aufzugeben, die Passagiere genau an diesen Ort bringen zu wollen. Er bricht im Interesse seiner Passagiere den Landeanflug ab, sobald er die Gefahr erkannt hat, um sich einen anderen, sicheren Flughafen zu suchen. Es ist also grundsätzlich nichts Anrüchiges daran zu finden, wenn Ziele gelegentlich aufgegeben werden. Allerdings sollte dann nicht versäumt werden, sich schnellstmöglich ein alternatives Ziel zu suchen, wie es der Pilot ja ebenfalls tut, wenn er einen Ausweichflughafen anfliegt.
Jeder, der wichtige Ziele entweder total verfehlt oder triumphierend erreicht hat, weiß, dass mit Zielsetzungen und mit erreichten Zielen tiefgreifende seelische und emotionale Prozesse verbunden sind, die es zu verstehen und zu ergründen gilt, wenn der Pfeil sicher ins Ziel gehen soll. Ziele sind für unser Leben so bedeutend, dass wir durch sie sogar unser Leben verlängern können, wie eine Untersuchung der BBC zeigte *:
Grundlage der Untersuchung sind laut BBC die medizinischen Daten von 7000 Amerikanern zwischen 20 und 75 Jahren, die dazu über einen längeren Zeitraum von rund 14 Jahren ausgewertet wurden. Dabei wurden die Probanden auch immer wieder befragt, hauptsächlich um herauszufinden, ob sie Ziele hatten und diese auch verfolgen. Darunter waren Aussagen, denen sie zustimmen konnten oder auch nicht:
• Manche Menschen gehen völlig ziellos durchs Leben. Ich bin nicht so jemand.
• Ich lebe mein Leben im Hier und Jetzt und mache mir über die Zukunft keine Gedanken.
• Ich habe manchmal das Gefühl, im Leben schon alles erreicht zu haben.
• Ich habe noch viele Pläne und versuche das meiste davon auch zu erreichen.
Nachdem die Langzeitstudie abgeschlossen war, stellten die Forscher Überraschendes fest:
• Die zielstrebigen Teilnehmer waren durchweg gesünder.
• Sie achteten mehr auf ihre Gesundheit und Fitness.
• Ebenso waren sie glücklicher und zufriedener mit ihrem Leben.
• Viele von den älteren Probanden hatten ihre ziellosen Kollegen überlebt.
Noch stärker zeigt sich dieses Phänomen bei Menschen, die lebensbedrohlich erkrankt sind. Sie entscheiden sich (meist unbewusst) dafür oder dagegen, weiterleben zu wollen. Diejenigen, die weiterleben möchten, setzen sich fast immer ehrgeizige Ziele, zum Beispiel noch eine Weltreise zu machen oder den Enkelkindern das Schwimmen beizubringen. Und tatsächlich entwickeln diese Menschen eine große Energie und haben dadurch eine größere Heilungs- und Überlebenschance als diejenigen, die sich aufgeben.
Fallbeispiel:
Eine Seminarteilnehmerin erzählte mir, dass sie vor einigen Jahren an einer unheilbaren Lebererkrankung litt, die rasch voranschritt und unweigerlich zum Tode führen würde. Sie war glücklich verheiratet, hatte zwei kleine, gesunde Kinder und schon lange das Ziel der beruflichen Selbstständigkeit. Allerdings haderte sie in den Jahren zuvor damit, diesen Schritt zu tun. Als sie nun erkrankte, setzte sie sich das Ziel, sich ohne Wenn und Aber selbstständig zu machen, sofern sie die nun geplante Lebertransplantation überleben würde. Schon kurz nach der Operation rannte sie voller Ungeduld mit ihren Krücken über die Krankenhausgänge und beeindruckte die Ärzte mit ihrem schnellen Genesungsprozess. Als sie mein Seminar besuchte, war sie so gut wie gesund und gerade dabei, die letzten Vorbereitungen zu treffen, um endlich loszulegen und in die Selbstständigkeit zu starten.
Ziele helfen uns in der Tat, Unglaubliches zu vollbringen. Voraussetzung dafür ist, dass wir wirklich fest entschlossen sind, sie zu erreichen. Dann wachsen wir schließlich über uns hinaus und segeln so von Erfolg zu Erfolg.
Zusammenfassung:
Die Fähigkeit, sich individuelle Ziele zu setzen, ermöglicht es dem Menschen, sein Leben selbst zu gestalten. Erreichte Ziele tragen dazu bei, einen Sinn in dem zu sehen, was wir tun, und auf diese Weise innere Erfüllung und tiefe Befriedigung zu erfahren.
Menschen, die keinen Zielen folgen, laufen Gefahr, sich selbst aufzugeben und damit in einen lethargischen Zustand der Stagnation zu geraten. Außerdem weisen Untersuchungen darauf hin, dass Menschen, die sich Ziele setzen, eine höhere Lebenserwartung haben. Geeignete Ziele stellen in unserem Leben einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt dar. Sie sind die Voraussetzung dafür, dass das menschliche Verhaltenssystem dauerhaft funktioniert.
* Quelle: Karrierebibel: https://karrierebibel.de/zielstrebigkeit-ziele-erreichen; Dat. d. Zugr.: 16.07.2019