Alfred Bekker

Krimi Sammelband 4005: Frohes Mörderfest - 4 Thriller in einem Band


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      "Nein!"

      "Warum so gereizt?"

      "Ich will mein Geld!"

      Der Mann mit der Zahnlücke verschränkte die Arme. Er ließ kurz den Blick durch den Raum schweifen, so als suchte er etwas, oder jemanden. Der Bistro-Inhaber sah verstohlen zu ihnen hinüber. Er stand zu weit entfernt, als dass er genau hätte mithören können. Aber das Ärger in der Luft lag, bekam er zweifellos mit.

      "Ich habe das Geld nicht hier, Torrence!", sagte Jean in gedämpftem Tonfall.

      "Sie wollen mich auf den Arm nehmen!"

      "Keineswegs!"

      "Ich warne Sie!"

      "Sie quatschen zuviel, Torrence", erwiderte der Mann, der Jean genannt worden war. "Und zu laut!"

      Torrence atmete tief durch. Sein Kopf war puterrot. Er stützte sich mit den Armen auf dem Tisch ab und zischte leise: "Mein Partner und ich haben den Job ausgeführt! Eine Granate mitten ins Federal Building! So etwas hat es noch nie gegeben! Und jetzt wollen Sie uns am langen Arm verhungern lassen!"

      "Sie übertreiben!"

      Torrence Gesicht wurde sehr finster. Er drehte einen Stuhl herum und setzte sich rittlings darauf.

      "Ich bringe Sie um, wenn Sie uns um unser Geld betrügen!"

      Jean lächelte dünn.

      "Man hat mich vor Ihrem Hang zum Jähzorn gewarnt, Torrence!" Jean erhob sich. "Aber wenn ich vorhätte, Sie zu linken, dann wäre ich jetzt gar nicht hier!" Der Mann mit der Baskenmütze erhob sich. "Kommen Sie mit mir, Torrence!"

      "Was haben Sie jetzt vor?"

      "Sie bekommen jetzt, was Sie verdienen!"

      "Wie soll ich das verstehen?"

      "Na, so wie ich's gesagt habe. Oder glauben Sie vielleicht, ich lasse mich hier in aller Öffentlichkeit mit einem Geldkoffer sehen?"

      Jean legte ein paar Dollarnoten auf den Tisch, dann ging er ins Freie. Torrence folgte ihm. Sie gingen ein Stück die Straße entlang, dann bogen sie in eine schmale Einfahrt ein. Zu beiden Seiten ragten Brownstone-Fassaden empor. Jean führte Torrence in eine schmale Nebenstraße. Natürlich galt One Way-Verkehr, so wie fast überall auf den Straßen des Big Apple. Beide Seiten waren so gut wie vollgeparkt.

      "Da hinten steht mein Wagen. Der blaue Ford."

      "Wenn ich vorher gewusst hätte, mit was für einer Rostlaube Sie fahren, dann hätte ich es mir nochmal überlegt, ob ich mit Ihnen Geschäfte machen soll, Jean!"

      "L'argent est dans la voiture!", murmelte Jean. "Pardon... Das Geld ist im Wagen."

      "Woher kommen Sie? Aus Kanada? Oder wirklich aus Frankreich?"

      "Ich glaubte, ich sagte schon einmal, dass Sie zuviel quatschen, Torrence."

      Sie erreichten den blauen Ford.

      Jean öffnete den Kofferraum.

      Die Hydraulik ließ die Klappe sanft hinaufgleiten.

      Torrence blickte hinein.

      "Scheiße, da ist nichts drin!"

      "Das ändert sich gleich!"

      Torrence blieb nicht einmal mehr Zeit, sich herumzudrehen.

      Blitzschnell zog Jean eine Pistole mit aufgeschraubtem Schalldämpfer unter der Lederjacke hervor und drückte ab.

      Ein Geräusch wie ein kräftiges Niesen. Nicht lauter.

      Torrence Augen wurden groß. Er erstarrte. Verwunderung stand in seinem Gesicht. Den zweiten Schuss setzte Jean direkt in der Herzgegend auf. Torrence' Körper zuckte. Jean gab ihm einen Stoß, so dass der Oberkörper direkt in den Kofferraum hineinsackte.

      Der Killer mit der Baskenmütze steckte die Waffe ein, umfasste Torrence Beine und bog sie in den Kofferraum hinein. Gut, dass ein Toter nicht mehr merkt, wenn ihm die Beine gebrochen werden!, dachte er zynisch und grinste. Er klappte den Kofferraum zu und überlegte: Da geht es dir am Ende nicht schlechter als all jenen langen Typen, deren Angehörige sich einen Sarg in Übergröße nicht leisten können, Torrence!

      Jean drehte sich kurz um.

      Dann stieg er in den Ford, startete und fuhr los.

      Der Wagen war gestohlen. Niemand konnte über das Fahrzeug eine Verbindung zu Jean ziehen. Dafür hatte der Killer gesorgt.

      Schließlich war das nicht sein erster Job dieser Art.

      Er ließ den blauen Ford davonbrausen, stoppte an der nächsten Kreuzung und fädelte sich dort ziemlich grob in den Verkehr der Hauptstraße ein.

      Das Problem wäre gelöst!, ging es ihm durch den Kopf.

      Jetzt gab es da nur noch Torrence' Partner, den er aufspüren musste.

      Während der Fahrt fingerte er eine filterlose Zigarette aus der Schachtel in seiner Hemdtasche hervor und schaffte es sogar, sie sich anzuzünden.

      Allerdings hatte er nicht lange etwas von seiner Gauloises.

      Ein Lieferwagen fuhr ohne Vorwarnung aus einer Seiteneinfahrt heraus. Jean trat in die Eisen. Der blaue Ford kam mit quietschenden Reifen zum Stillstand. Die Gaulouise rutschte ihm aus dem Mund, fiel ihm auf die Hose und brannte ihm ein Loch in den Stoff, bevor sie zu Boden fiel.

      "Merde!", schimpfte Jean.

      Der Fahrer des Lieferwagens gestikulierte.

      Jean trat die Zigarette wütend aus.

      Nerven behalten!, dachte Jean. Er fuhr hinter dem Lieferwagen her.

      Sein Ziel war eine einsame Stelle am Long Island Sound, wo er den Ford versenken würde.

      Er drehte das Autoradio auf.

      "...nach Auskunft von District Attorney McFarlane und Jonathan D. McKee, dem Chef des DBI Field Offivce New York, galt der Anschlag auf das Bundesgebäude an der Federal Plaza 26 einem Mann namens Brent J. Atkinson, der sich selbst als Mitglied der Terrororganisation AUTONOMY bezeichnete. Atkinson befand sich in einer der Gewahrsamszellen des FBI. Bei dem Anschlag blieb er jedoch unverletzt. Special Agent in Charge Jonathan D. McKee erklärte auf der mit einiger Verspätung einberufenen Pressekonferenz, dass Atkinson den Anschlag unverletzt überlebt habe. Allerdings sei ein FBI-Agent tödlich getroffen worden. Wir schalten jetzt um zu unserem Mitarbeiter Tom Burke, der sich live aus der City Hall meldet. Tom, die Pressekonferenz ist gerade zu Ende gegangen..."

      "So ist es."

      "Was kannst du den Hörern von NY-Radio an Neuigkeiten präsentieren?"

      Jean schlug ärgerlich mit dem Handballen auf das Lenkrad.

      Verdammt!, durchzuckte es ihn. Die Jungs im Helikopter haben offensichtlich Mist gebaut!

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