Brenda Trim

Traumkrieger


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wollte seine Schicksalsgefährtin finden.

      Das würde allerdings in nächster Zeit nicht passieren, da die Göttin kein Paar gesegnet hat, seit er vor über sieben Jahrhunderten Vampirkönig geworden war. Er hatte sich so große Mühe gegeben die Göttin zu erfreuen und hatte Fortschritte gemacht, wie sie niemals zuvor im Tehrex Reich gesehen worden waren. Er hatte die Dark Alliance angestoßen und geformt und die Dark Warrior eingerichtet, die erste Armee des Reichs, aber dennoch ging der Fluch weiter.

      »Ich brauche so dringend eine Frau, dass es nicht einmal witzig ist. Wenn sie mit ihrem Atem nicht Haare versengen könnte, würde ich mir diese sexy kleine Feuerdämonin schnappen«, sagte Orlando, erfasste damit Zanders Aufmerksamkeit.

      Gedanken darüber, was er nicht ändern konnte, beiseiteschiebend, suchte Zander die Menge ab. Er suchte nach Lena, eine seiner wenigen bevorzugten Partnerinnen. Er hörte, dass sie hier war, und heute Nacht musste er den Schmerz lindern.

      »Hast du Angst vor ein bisschen Hitze, O? Kannst mit den Flammen nicht umgehen?«, neckte Rhys.

      Orlando warf eine Brezel auf Rhys: »Leck mich am Arsch, Arschloch.«

      Ein köstlicher Duft nach Heckenkirsche reizte Zanders Sinne, brachte ihn zurück zu zuvor an diesem Abend. Er hatte sich die vergangenen paar Stunden stark mit dem Menschen beschäftigt, als es ihm dämmerte, dass sie vor achtzehn Monaten nach dem Mord an ihrem Ehemann überall in den Nachrichten gewesen war, als jeder Reporter in dem Gebiet ihr Elend zur Schau stellte.

      »Orlando. Erinnerst du dich an den Fall, in dem vor ungefähr eineinhalb Jahren ein Kinderheimheimberater ermordet worden ist?«, fragte Zander, brachte die Unterhaltung damit in eine andere Richtung.

      »Hä? Oh, äh, jaah. Warum? Was ist los?«

      »Nur neugierig. Kyran und ich sind heute Abend der Witwe über den Weg gelaufen«, erwiderte Zander.

      »Sie scheint wie ein angenehmes Mädchen. Hat dem Dezernat keinerlei Probleme gemacht. Hat sie etwas gesagt?«

      »Nay. Wir haben nich’ mit ihr geredet. Skirm waren dafür verantwortlich, oder?« Zander wollte Vergeltung für die schöne Frau. Er mochte sie nie haben können, aber er würde dies für sie tun. Da war ein alter Schmerz in ihren klaren blauen Augen, den er zu sehen hasste.

      »Jaah, ihre Magie war überall an der Leiche und dem Tatort. Warum?«, fragte Orlando, seine Augenbrauen zusammengezogen und sein Mund verzogen. Zander verstand die Verwirrung seines Kriegers. Es gab keinen Grund, dass er den Fall hinterfragte.

      »Habt ihr die Verantwortlichen lokalisiert?« Zander nippte an seinem Scotch, während er sich nach dem provokativen Duft umschaute.

      »Nein. Santiago und ich haben den Fall nicht genommen. Wir sahen den Bedarf dafür nicht. Du weißt, wie schwer es ist einen bestimmten Skirm zu entdecken«, sagte Orlando, wobei eine Falte seine Stirn verunstaltete.

      »Ich will, dass ihr zwei den Fall annehmt und den Verantwortlichen aufdeckt. Rollt ihn wieder auf, falls notwendig«, befahl Zander. Sein Krieger war schlau genug ihn nicht in Frage zu stellen und nickte zustimmend. »Gut, nun, hat irgendjemand Lena gesehen?«

      Orlando gluckste und schlug ihm auf die Schulter. »Nein, Vasall. Ich war zu beschäftigt mit dir zu fachsimpeln.«

      Eine weitere Welle Heckenkirsche erreichte ihn und sein Körper reagierte auf den köstlichen Duft, verhärtete sich in seiner Hose. Und verdammt, wenn seine Fänge nicht aus seinem Zahnfleisch schossen. Er glitt mit seiner Zunge über die Zähne, die widerspenstig geworden waren, und war von seiner Reaktion überrascht. Es musste sein, weil er seit Monaten keinen Sex gehabt hatte.

      Er fuhr mit seiner Suche nach Lena fort, überflog die große Tanzfläche. Zahlreiche bunte Lichter und Laser prallten von den stählernen Sparren an der Decke ab und herunter auf den gebeizten Beton. Er sah das herzförmige Gesicht des Menschen unter der Menge der sich windenden und verschwitzten Körper nicht. Er suchte beide Bars ab. Da war sie auch nicht. Er ließ seine Arme auf der Lehne des Stuhls neben ihm ruhen und schaute in Richtung des Flurs mit privaten Zimmern. Nichts.

      Er schüttelte seinen Kopf und erinnerte sich selbst daran, dass er nach Lena suchen musste, nicht dem Menschen. Das hielt ihn nicht davon ab seine Sinne und Telepathie zu öffnen. Er nahm nichts Menschliches im Club auf. Der Duft war nicht von ihr gekommen. Er fühlte dabei eine Enttäuschung, die bis auf die Knochen ging. Aber, warum?

      Neue Stimmen brachten seine Aufmerksamkeit zurück an den Tisch. Orlando war mit einer Frau weg und seine Brüder, Kyran und Bhric, hatten sich ihnen angeschlossen. Er hatte nicht bemerkt, wie geistesabwesend er geworden war. Normalerweise war er sich allem bewusst, was um ihn herum passierte. Er konnte es sich nicht leisten so abgelenkt zu sein, nicht in seiner Position. Er richtete sich in seinem Stuhl auf und schalt sich selbst dafür nicht wachsamer zu sein.

      »Nein, du bist ein Depp. Ein ganzer Hexenzirkel wäre nicht in der Lage das Durcheinander, das deine Eskapade mit ihr verursachen würde, zu beheben. Du würdest das arme Mädchen ruinieren. Der Göttin sei Dank, dass sie einen Cambion nicht mit der Fähigkeit eines Vampirs beschenkte menschliche Erinnerungen auszulöschen. Du würdest die komplette weibliche Bevölkerung Seattles als eine leere Hülle zurücklassen. Bleib zum Teufel weg von der Belegschaft in meinem Krankenhaus«, blaffte Jace Rhys an.

      Zander fragte sich, was er verpasst hatte. Rhys lächelte und warf seinen Arm über die Stuhllehne neben sich. Ärger braute sich hinter den kaleidoskopischen Augen des Cambions zusammen.

      »Hmmh … Vampirfähigkeiten. Hey, Bhric. Ich habe eine Idee, von der ich glaube, dass du sie mögen wirst«, schlug Rhys vor, während er sich aufrechter hinsetzte, Aufregung in jeder seiner Bewegungen.

      »Sag’s mir bitte.« Bhric lächelte breit, als er sich nach vorne lehnte, seine starken Arme auf dem mit Farbe bespritzten Tisch faltete. Zander wollte seinem Bruder dafür auf den Hinterkopf schlagen, dass er Rhys ermutigte. Sie wussten es alle besser.

      »Es ist schwer mit menschlichen Frauen zusammen zu sein, weil sie die Unterschiede bei mir feststellen, wenn ich ficke, also sage ich, dass wir mit den Menschen einen Dreier machen und du löschst –«

      Entsetzen überschwemmte ihn bei dem, was sein Krieger vorschlug. »Absolut nicht! Kein Vampir wird seine Macht über den Menschen nutzen, so dass du sie bespringen kannst. Bei der Art und Weise, wie ihr Typen durch die Frauen geht, wären wir bei Dämmerung enthüllt. Es gibt eine Menge williger Frauen im Reich«, unterbrach Zander, bevor die Unterhaltung auch nur ein Stück weiter eskalierte.

      Das Problem war, dass die Idee draußen war und er konnte sagen, dass beide Männer sie verarbeiteten. Er knurrte tief zur Warnung. »Denkt nich’ einmal daran, Arschlöcher. Das is’ mein Ernst.« Er bedachte ein Gesetz zu erlassen, dass es seinen Untertanen untersagte ihre Gedankenkontrolle auf solche Weise bei Menschen zu benutzen. Solch ein Missbrauch von Macht war gegen seine Überzeugungen. Das Reich und seine Übernatürlichen waren besser als das. Sie waren Beschützer, nicht Jäger der Menschen.

      Das Geräusch brechenden Glases erhaschte seine Aufmerksamkeit. Er bemerkte, dass jeder seiner Krieger in den Kampfmodus gegangen war. Auf der anderen Seite der Bar stritt ein Kobold mit einem Seedämon. Der lästige kleine Dämon hatte den Verwandlungstalisman des Seedämons geschnappt und er war jetzt buchstäblich ein Fisch auf dem Trockenen, der nach Luft japste. Frauen begannen bei dem Anblick des großen Fischs zu kreischen. Zander schüttelte seinen Kopf. Kobolde waren berüchtigte schelmische Dämonen, aber sie wollten keinem schaden und glücklicherweise waren Seedämonen recht mild gesittet.

      Er wandte sich von der Szene ab, als Bhric zu murren begann. »Dummer kleiner Idiot musste loslegen und alle Frauen erschrecken. Da wir von Idioten sprechen, haben wir Bestätigung eines neuen Erzdämons erhalten, Brathair?«, fragte Bhric, als er einen weiteren Kurzen hinunterstürzte.

      Zander begegnete dem Blick seines Bruders. Er hatte seit Monaten vermutet, dass ein neuer Erzdämon in der Stadt war. Es war zu erwarten, nachdem sie den Letzten erledigt hatten, aber er hatte das Gefühl, dass, wen auch immer Luzifer dieses Mal schickte, er machtvoller war und bessere Fertigkeiten hatte.