Joe Martin

Buchreihe:Respekt - Wirtschaft -


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Gesundheit und Freiheit führt.

       Forderung 6 - Gesetze konsequent anwenden

       In der zukünftigen Gesellschaft, die Respekt vor Menschen und Tierwohl und der Umwelt hat, sollten die Gerichte nicht auf den Weg zum Schaden fokussieren müssen, sondern alle Handlungen von deren Ergebnis betrachten können. Sollte das Ergebnis gegen den Respektkompass verstoßen, liegt ein Verstoß oder eine Straftat vor. Gesetze sollten zudem in verständlicher Sprache abgefasst werden, damit normal gebildete Bürger*innen sie grundsätzlich verstehen können.

       Um mehr Gerechtigkeit zu gewährleisten, sollten den Gerichten außerdem zusätzliche Bestrafungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, damit sie Strafen verhängen können, die für die Betreffenden, im individuellen Fall, besonders unangenehm sind.

       Forderung 7 – Lobbyismus eingrenzen

       In der zukünftigen Gesellschaft, die Respekt vor Menschen und Tierwohl und der Umwelt hat, sollte jede Beeinflussung unserer Parlamentarier und unserer Beamten öffentlich nachvollziehbar gestaltet werden. Jede Einflussnahme, jedes Gespräch, jedes Schriftstück und sowieso jede inhaltliche Eingabe muss für jeden Bürger zugänglich und nachvollziehbar sein.

       Über alle Kontakte muss öffentlich ausführlich berichtet werden, was den Zeitpunkt, den Zeitraum und den Inhalt betrifft.

       Lobbyisten und deren Lobbyagenturen, die sich nicht daran halten, müssen strafrechtlich verfolgt werden und sie dürfen nicht mehr von den Parlamentariern und Behörden in der Sache empfangen werden.

       Forderung 8 – Alternativen zum BIP

       In der zukünftigen Gesellschaft, die Respekt vor Menschen und Tierwohl und der Umwelt hat, sollten der Profit und das Shareholder-Value als Kennzahl durch bessere, gerechtere und fairere Kennzahlen abgelöst werden. Nur, wenn wir den Menschen, das Tierwohl und die Natur ins Zentrum unseres Lebens und Strebens stellen, können wir die Ungleichheit beseitigen und dafür sorgen, dass es mehr Menschen besser geht und wenigen schlechter. Durch bessere Kennzahlen und bessere Beurteilungsstandpunkte können wir sozialen Frieden, eine gerechte Demokratie und persönliche Freiheit auf lange Sicht stabilisieren.

       Außerdem retten wir unseren Planeten und sorgen dafür, dass auch unsere Kindeskinder noch in einer lebenswerten Umwelt glücklich sein können.

       Erläuterungen, Fakten, Hintergründe, Historie und Ungeheuerlichkeiten

       Das ist meins! Damit fing es an. Eigentum ist der Dreh und Angelpunkt unseres Lebens. Wer viel hat, der ist wer. Wer wenig hat, der ist auch wer, nämlich der Loser, das Opfer, der Versager. Also gilt es Eigentum zu akkumulieren. Mehr, mehr, mehr. Koste es, was es wolle. Geld, Heu, Zaster, Moneten und vielleicht auch Gold, Aktien und selbstverständlich auch Immobilien. Koste es, was es wolle.

       Das hat sich über viele tausend Jahre so entwickelt, aber sind wir vielleicht einmal zu viel abgebogen?

       Eigentum verpflichtet

       Artikel 14 des Grundgesetzes: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“

       Die Welt internationaler Schiedsgerichtsbarkeit

       Geheimgerichte, die irgendwo auf der Welt hinter verschlossenen Türen tagen, deren Urteile unanfechtbar sind und die über den nationalen Gesetzen stehen. Keine Verschwörungstheorie, sondern tägliches Business. Zum Schaden der Bürger, zum alleinigen Vorteil der Konzerne.

       Die Stecknadeln des Adam Smith

       Vor der französischen Revolution war die Schaffung von Wohlstand und Vermögen abhängig von der Kunst des Königs natürliche Ressourcen zu beschaffen und Geld zu horten. Nach Adam Smith war es jedoch der freie Markt und der Wettbewerb zwischen denjenigen, die aus den Rohstoffen etwas Besonderes machen konnten. Eine unsichtbare Hand soll den freien Markt im Griff haben. Nichts davon ist wahr. Die unsichtbare Hand hat gar nichts im Griff und Schmidt hat das auch nie so gesagt.

       Das Bruttoinlandsprodukt

       Willkommen in der Welt der Ökonomen, der Gaukler, der Schwindler und der Zahlenjongleure. Ich werde auf ein paar dieser Zahlen eingehen und du wirst verstehen, warum ich von Schwindel rede. Eines davon ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und damit das Wirtschaftswachstum. Beides sind nur Illusionen der Finanzwirtschaft, die eigentlich nur bezeugen, dass bei positivem Wachstum das Einkommen der Millionäre steigt und bei negativen Zahlen das Einkommen der Millionäre sinkt. Wie es dir und mir geht, ist dem BIP egal.

       Gewinne um jeden Preis (Aktien-Index)

       Der Blick auf die Börsenkurse und die sogenannten Indizes vernebelt genauso wie der Blick auf das BIP. Auch die Indizes zeigen nur an, dass einige Millionäre nun noch mehr Millionen besitzen.

       Wie es den Menschen geht, ist davon völlig entkoppelt. Gesundheit, Glück, der zustand unseres Planeten, als das ist egal. Nichts davon trägt zur Berechnung der Indizes bei. Tatsächlich steigen die Kurse, wenn Menschen entlassen werden. Wir müssen uns von diesen PR-Tricksereien der Finanzindustrie dringend lösen.

       Die Geschichte der Aktiengesellschaften

       Wenn jemand etwas unternehmen will, was er nicht alleine bezahlen kann, dann eignet sich eine Aktiengesellschaft, mit der der Unternehmer weitere Investoren beteiligen kann. Die Investoren erhalten gegen Geld Aktien und mit dem Geld kann der Unternehmer schließlich das Vorhaben finanzieren. Die Aktionäre erhalten im Erfolgsfall dann einen Teil des Gewinns.

       Natürlich tragen sie auch einen Teil des Risikos, denn wenn die Unternehmung scheitert, dann ist ihr Geld auch verloren. Wenn der potentielle Gewinn jedoch hoch genug erscheint, dann finden sich in der Regel auch genügend Anleger.

       Aktienbörsen, Dividenden & Shareholder

       Es gibt viele künstliche, konstruierte Kennzahlen einer börsennotierten Aktiengesellschaft. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis, der Gewinn pro Aktie und noch dutzende andere. Keine ist aussagekräftig in Hinblick auf das Gemeinwohl und den Anleger, den Zocker interessiert nur der steigende Kurs seiner Aktien, egal wie und egal warum.

       Gleichzeitig erfindet die Finanzindustrie nach Bedarf weitere Indizes und Kennzahlen, damit der Anleger sich weiterhin täuschen lässt und dadurch den Turbokapitalisten mehr Geld in die Kassen spült. Egal wie und egal warum.

       Der Dow, die Wall Street und das internationale Finanzwesen

       Das Wall-Street-Casino

       Die Finanzwelt besteht im Wesentlichen aus einer unüberschaubaren Anzahl von Finanzinstrumenten, wobei Euro und Dollarscheine die einfachsten dieser Instrumente sind. Diese Finanzinstrumente müssen erfunden, erstellt und verwaltet werden. Sie müssen verkauft, gekauft und bewertet werden. Das macht man in den Casinos und Wettbuden der Finanzindustrie. Die schlauesten und pfiffigsten Menschen überlegen tagtäglich, wie sie dein Geld von deinem Konto auf ihres umlenken können – koste es was es wolle.

       Wie man Al Capone über den Tisch zieht