John W. Vance

AUSROTTUNG (The Death 2)


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Lederpolster schokoladenbraun war. Nachdem er sich niedergelassen hatte, schenkte er sich ein Glas ein und wollte sich entspannen. Doch kaum dass er einmal genippt hatte, läutete es. Er knurrte genervt und rief: »Ja? Wer ist da?«

      Die Tür ging auf, und im Rahmen stand Roger Wilcox, sein neuer Stabschef. »Sir, die Personen, nach denen Sie verlangt haben, sind jetzt vor Ort.«

      Horton rieb sich die Augen und überlegte, wen er meinen konnte. Da ihm kein Licht aufging, fragte er: »Nach wem habe ich denn verlangt?«

      »Sir, David und Eric …«

      Nun riss er die Augen weit auf. Die Namen halfen seinem Gedächtnis sofort auf die Sprünge. Er fuhr hoch und entgegnete: »Gut, gut. Bringen Sie sie sofort zu mir.«

      Roger nickte und schloss die Tür. Einen Augenblick später öffnete er sie wieder und kam mit David und Eric herein.

      Horton ging mit ausgestreckter Hand auf sie zu und begrüßte sie: »Meine Herren, vielen Dank, dass Sie gekommen sind. Ich weiß dies wirklich zu schätzen.«

      David sah ihn argwöhnisch an, schüttelte seine Hand aber dennoch. Er wusste, eine Hand wäscht die andere, und es war wichtig, gute Beziehungen zu pflegen, vor allem mit dem Kanzler. »Mr. Horton, was können mein Sohn und ich für Sie tun?«

      »Bitte treten Sie ein und nehmen Sie Platz. Darf es etwas zu trinken oder zu essen sein?«, fragte der Kanzler.

      David und Eric schüttelten beide den Kopf.

      Nun saßen sie zu dritt im vorderen Gesellschaftszimmer. Die ersten Momente verstrichen in betretener Stille mit verlegenen Blickwechseln, doch Horton wirkte dem rasch entgegen, indem er die Initiative ergriff und direkt auf den Punkt kam. »David, wissen Sie, wo Ihre Frau ist?«

      »Verzeihung, ich wusste gar nicht, dass Sie sie vermissen«, erwiderte der Mann mit erstaunter Miene.

      »Doch, sie hatte sozusagen einen Nervenzusammenbruch und machte sich einfach davon. Wir vermuteten, sie habe versucht, Sie in Camp Sierra zu erreichen.«

      David schaute Eric an, ehe er sich wieder Horton zuwandte und sagte: »Nein, wir haben sie nicht gesehen. Geht es ihr denn gut?«

      »Leider nicht, glaube ich. Sie wissen ja, dass sie schwanger ist, und ich kann es mir nicht erklären, doch sie geriet plötzlich einfach ganz außer sich und floh aus der Basis. Wir machen uns Sorgen um sie und das Befinden ihres Babys, denn sie war ein wichtiger Teil unseres Architektenteams für Arcadia.«

      »Wann genau ist sie denn verschwunden?«, fragte Eric.

      Horton öffnete den Mund und war drauf und dran, die Wahrheit preiszugeben. Dann aber log er, weil er glaubte, die wirklichen Begebenheiten würden sich seltsam anhören. »Vor ein paar Tagen. Seitdem suchen wir nach ihr, stehen aber nach wie vor ohne einen Anhaltspunkt da. Sie hat sich praktisch in Luft aufgelöst.«

      »Meinst du, sie ist zum Camp gekommen, um uns zu treffen?«, fragte Eric seinen Vater.

      »Das ist alles meine Schuld«, sagte dieser in düsterem Tonfall.

      Die Bemerkung machte Horton hellhörig. »Warum sagen Sie das?«

      »So wie wir beide auseinandergegangen sind … Ich, äh, war nicht sonderlich nett zu ihr. Sie wissen bestimmt, was ich ihr im Zusammenhang mit Ihnen vorgeworfen habe, oder?«

      »Ja, aber dass ist mir gleichgültig. Allerdings fiel mir ungefähr zu jener Zeit auf, dass es emotional sehr bergab ging mit ihr. Es kostete uns große Mühen, sie zum Arbeiten zu bewegen. Irgendwann bekam sie Wahnvorstellungen und dann hatte sie sich auch schon davongemacht.«

      »Gibt es irgendetwas, das wir tun können?«, fragte Eric.

      »Ja, durchaus«, antwortete Horton.

      Vater und Sohn erweckten den Eindruck, unbedingt helfen zu wollen.

      »Sie beide müssen hierbleiben. Wir werden für Sie sorgen und auch eine Arbeit für Sie finden. Ihre Sachen lassen wir herbringen.«

      »Aber sagten Sie nicht, sie sei wahrscheinlich unterwegs zum Lager, um uns zu suchen?«, hakte David nach. »Wäre es da nicht besser, wenn wir dort bleiben würden.«

      »Sie wollten doch wissen, ob Sie etwas tun können, und das Beste wäre, Sie bleiben hier.«

      David und Eric wechselten einen Blick, bevor sie zustimmend nickten. »Na gut.«

      Horton hätte ihnen am liebsten alles erzählt, sie mit der Wahrheit konfrontiert und dann töten lassen, aber er riss sich zusammen. Sein Groll gegen den Rat trieb ihn dazu, das genaue Gegenteil dessen zu tun, was er gefühlsmäßig vorhatte. Falls es ihm gelang, die Flüchtige ausfindig zu machen, stellten sich die beiden vielleicht noch als nützlich heraus. Er würde sie gegen Lori einsetzen können. Der Rat hatte ihm aufgetragen, über seine persönlichen Rachegelüste hinwegzukommen, doch sich im Zaum zu halten, war ihm aus tiefster Seele zuwider. Er wollte seinen Vorgesetzten die Stirn bieten … er wollte Lori finden, damit sie dabei zusehen konnte, wie ihr Ehemann und Sohn vor ihren Augen starben. Nie in seinem Leben hatte ihn jemand emotional dermaßen aus der Fassung gebracht wie sie. Er konnte es sich nicht erklären, weshalb er sich von ihr so stark angezogen fühlte. Doch dass sie ihm die kalte Schulter gezeigt hatte, wusste jeder, und die Probleme, in die er ihretwegen geraten war, mussten vergolten werden. Nach so vielen Jahren disziplinierter Geduld und Planung, die er durchgestanden hatte, konnte er sich dieser Sache einfach nicht auf pragmatische Weise nähern. Das Bedürfnis, Lori zu finden und es ihr heimzuzahlen, war wie ein Feuer, das heiß in seiner Brust loderte.

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