Vater war, der sich ständig persönlich um das Wohl von Frau und Kindern sorgte. So ließ er sich über die Ausbildung seiner beiden älteren Söhne genau informieren und überwachte, wenn er anwesend war, ihre Aufgaben. Die Prinzen wurden auch nicht von privaten Lehrern erzogen, sie besuchten in Innsbruck eine Art öffentliche Schule, wo sie mit anderen Kindern zusammenkamen, um so Kontakt zum Volk zu finden. Außerdem ließen Ferdinand und Anna die beiden ältesten Söhne schon sehr bald in den wichtigsten Sprachen ihrer Länder unterweisen, Deutsch, Böhmisch, Polnisch und auch Latein standen auf ihrem Tagesprogramm. Berühmte Lehrer wurden engagiert, um den Kindern eine umfassende Bildung zu vermitteln. Es spricht von Weitblick und Weltoffenheit sowohl Ferdinands als auch Annas, daß beide eine ausgezeichnete Ausbildung all ihrer Kinder als Grundlage für ein erfülltes Leben betrachteten. Liebe und Vertraulichkeit sprechen aus den Briefen, die die Eltern während ihrer Abwesenheit an die Kinder richteten, sie erkundigten sich nach vielem, was auch andere Eltern wissen wollen, und gaben Ratschläge, wo sie vonnöten waren. Besonders der zweitgeborene Sohn Ferdinand bekam später die große Güte und Milde seines Vaters zu spüren, als er fürchten mußte, daß seine heimliche Ehe mit der Augsburger Bürgerstochter Philippine Welser zum Konflikt im Kaiserhaus führen würde. Zwar hat Ferdinand zeit seines Lebens seine Schwiegertochter nie zu Gesicht bekommen, seinem Sohn gegenüber zeigte er sich aber von einer Toleranz, die uns heute noch in Erstaunen versetzt.
Anna war für Ferdinand trotz der düsteren Wolken am politischen Himmel der ruhende Pol im Strudel der Zeit. Als sie am 27. Januar 1547 in Prag starb, ging für Ferdinand ein Teil seines Wesens verloren. Er ließ sich den Bart nicht mehr scheren, und sein Leben wurde noch genügsamer und karger. Nur bei offiziellen Anlässen zeigte er nach wie vor Prunk und Prachtentfaltung, weil er wußte, daß seine Völker das von ihm erwarteten. Er zog sich immer mehr zurück und berief seine beiden älteren Söhne in politische Ämter.
Noch auf dem Totenbett suchte er die Verbindung mit seiner geliebten Frau. Als tiefgläubiger Mensch wußte er, als er sein Ende nahen fühlte, daß es nicht mehr lange dauern würde bis zu einem Wiedersehen im Jenseits. Annas Bild und ihr Gebetbuch sollten ihm im Tode helfen, den Weg zu ihr zu finden.
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