Sabine Grebien
Veränderung im Dickicht der neuen Arbeitswelt … Mission Impossible?
Wertebasierter Kulturwandel im Öffentlichen Dienst
Anja Hofmann
Werteorientierte Talententwicklung von Mitarbeitern der Generation Y
Kulturwandel durch Führungskräftewandel
Guido Jakobs-Neumeier
Wie viel Führung darf’s denn sein?
Eine neue Führungskultur für ein ambitioniertes Start-up auf dem Weg zum Marktführer
Bettina Kahlau
Das ist kein Projekt – das ist unsere Zukunft!
Ein Praxisbeispiel für integrales Change-Management im stetigen Wandel
Rainer Krumm
Organisationsentwicklung am Beispiel eines Bauunternehmens
Steffen Powoden / Jochen Sell
Durch werteorientierte Lerndesigns zu mehr Wirkungskraft
Miriam Prinke
Das Logo als sichtbares Herz des Unternehmens
Wie durch Werteanalysen eine authentische Unternehmenssichtbarkeit entsteht
Jürgen Ruff
Werteorientierung im Projektmanagement
Impulse für die Gestaltung organisationaler Veränderung
Sonja Wittig
»Hier bin ich richtig!« – Verbundenheit durch gemeinsame Werte
Unterstützung von Mitglieder- und Kulturwandel im BDVT e. V. durch Werteanalyse und -workshop
Vorwort der Herausgeber
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Culture eats strategy for breakfast.« Das Peter Drucker (1909 – 2005) zugeschriebene Zitat ist heute in aller Munde. Google findet über zwei Millionen Treffer dazu. Man liest es auf Buchcovern, in Zeitschriften- und Blogartikeln und kann auf Amazon sogar eine entsprechende Tasse bestellen. Es kursiert im Internet als Meme, das heißt als meist humoristisch aufgearbeitetes Bild oder Video. Auf einem Foto zückt beispielsweise Samuel L. Jackson in seiner Rolle als Auftragsmörder im Film »Pulp Fiction« seine Pistole mit den Worten: »Say ›Culture eats strategy for breakfast‹ one more time – I dare you!« Durch zahlreiche Picture Quotes im Pacman-Stil hat das Zitat quasi schon Einzug in die Popkultur gefunden – oft auch in der erweiterten Form: »Organisational Culture eats strategy for breakfast, lunch and dinner.«
Dass ein Zitat wie dieses mehr oder weniger viral geht, zeigt, wie ausgeprägt heute das Bewusstsein dafür ist, dass Werte und Kultur für die Erfolgsaussichten von Organisationen eine grundlegende Bedeutung haben. Die vorhandene Kultur bestimmt entscheidend mit, wie die Beteiligten zum Beispiel über aktuelle Transformationsvorhaben denken. Das wiederum legt die Basis dafür, ob und welche Schritte im Change unternommen oder unterlassen werden. Jedes Veränderungsvorhaben, jedes Ziel kann noch so ambitioniert und durchdacht sein – wird es von der Kultur nicht mitgetragen, ist das Projekt von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass die fundamentale Bedeutung von Kultur erst vor Kurzem in das breite gesellschaftliche Bewusstsein gerückt ist. Als Rainer Krumm 2004 begann, sich mit dem Wertemodell von Professor Clare W. Graves auseinanderzusetzen, war er einer der Pioniere im deutschsprachigen Raum. Zwar hat Graves selbst schon in den 1950er-Jahren geforscht und seinen zentralen Artikel »Deterioration of Work Standards« 1966 im Harvard Business Review publiziert. Doch damit war er ein Vordenker und seiner Zeit weit voraus. Das gilt auch für die Veröffentlichung und Weiterentwicklung von Graves’ Ansätzen durch Don Beck und Christopher Cowan, die sich über zehn Jahre mit Graves beschäftigten und sein Vermächtnis sicherten, indem sie 1996 das Buch »Spiral Dynamics« veröffentlichten. Unter diesem Namen ist der Ansatz heute weltweit bekannt und anerkannt.
Rainer Krumm ahnte schon früh, welches Potenzial sich in Graves’ Erkenntnissen für die Entwicklung von Einzelpersonen, Teams und ganzen Organisationen verbirgt. Als erfahrenem Strategieberater und Organisationsentwickler war ihm jedoch auch klar, dass das Metamodell an sich an weite Teile der Businesswelt noch nicht anschlussfähig war. Es brauchte noch einen pragmatischen Hebel für die Verortung im Modell. So entstand die Idee für die 9 Levels of Value Systems® als wissenschaftlich fundierte Analyseinstrumente zur Erhebung der Werte und Kultur von Einzelpersonen, Teams und Organisationen.
2007 reiste Rainer Krumm deshalb nach Kapstadt, wo er eine intensive Spiral-Dynamics-Ausbildung bei Christopher Cowan und dessen Frau Natasha Todorovic durchlief. Wieder zu Hause und inspiriert von seinen Erfahrungen, veröffentlichte er gemeinsam mit seinen Co-Autoren Martina Bär-Sieber und Hartmut Wiehle das Buch »Unternehmen verstehen, gestalten, verändern« im Springer Gabler Verlag, das erstmals das Graves-Modell in der unternehmerischen Praxis beschreibt. 2011 folgte dann die Gründung des 9 Levels Institute for Value Systems® in Ravensburg sowie die weitere Entwicklung der Fragebögen. Bereits ein Jahr später wurden die ersten 9-Levels-Berater zertifiziert und die Onlineplattform wurde live geschaltet.
In den darauffolgenden Jahren wurden die 9 Levels stetig weiterentwickelt und 2015 um die Messung von Widerständen gegen die einzelnen Levels ergänzt. 2016 folgte schließlich die Gründung der 9 Levels Deutschland GmbH als Lizenzinhaber für die 9 Levels in Deutschland mit Sonja Wittig und Markus Brand als Geschäftsführer. Als Mitinhaber des Instituts für Persönlichkeit, Experten für Persönlichkeitsanalysen sowie erfahrene Berater, Trainer und Coaches hatten sie die 9 Levels bereits seit Längerem erfolgreich in der Praxis eingesetzt. Seit 2014 wurden im Institut für Persönlichkeit auch andere Interessierte im Rahmen einer dreitägigen Zertifizierung für die 9 Levels ausgebildet. Mit Christian Albat (ALBATrosse HR-Beratung) und Bettina Kahlau ([BK] BETTINA KAHLAU – EXECUTIVE CONSULTING) ist das Instruktorenteam bis heute auf fünf