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Der christliche Survival-Guide


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der Gemeindeleitung und sprechen Sie ehrlich an, wie es Ihnen geht und was Ihnen im Gottesdienst fehlt. Vielleicht hilft Ihnen dabei der Gedanke, dass sicher keine böse Absicht dahintersteckt, wenn Singles in ihrer Lebenssituation und mit ihren Bedürfnissen übersehen werden. Vielmehr liegt der Grund oft darin, dass Pastoren und Gemeindeleiter, zumal sie häufig selbst verheiratet sind, diese »Zielgruppe« schlichtweg nicht im Blick haben. Bestimmt kennen Sie noch weitere Singles in Ihrer Gemeinde, die Sie zu einem solchen Gespräch einladen könnten. Dabei sollte es nicht darum gehen, der Gemeindeleitung Vorwürfe zu machen, sondern ihr zu helfen, auch solche Menschen in der Gemeinde wahrzunehmen, die in einer völlig anderen Lebenssituationen als Familien stehen. Erzählen Sie aus Ihrem Leben als Single und erklären Sie, welche Themen Sie als Single beschäftigen und welche Fragen Sie bewegen. Lassen Sie sie teilhaben an Ihrem Leben und suchen Sie gemeinsam nach Themen, die sowohl für Familien als auch für Singles gleichermaßen interessant gestaltet werden können.

      Darüber hinaus tut es gut, ab und zu über den Rand der eigenen Gemeinde hinauszuschauen. Halten Sie Ausschau nach anderen Quellen, die Sie in Ihrem Glauben inspirieren können. In vielen Städten gibt es mittlerweile Gemeinden, die regelmäßig spezielle Gottesdienste für Singles veranstalten, die Sie entweder besuchen oder sich im Internet anschauen könnten. Außerdem gibt es zahlreiche Anbieter von christlichen Singletagen sowie Seminare und Konferenzen zu unterschiedlichen Themen, die Singles beschäftigen.

      Inge Frantzen

      »ICH KANN IHN NICHT VERGESSEN!«

      »Vor einigen Jahren hatte ich zum ersten Mal eine Beziehung zu einem jungen Mann, in den ich damals sehr verliebt war. Nach sechs Monaten hat er die Beziehung mit der Begründung beendet, dass er mich nicht mehr lieben würde. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Aber seit einigen Wochen holt mich plötzlich aus heiterem Himmel die Erinnerung an diese Beziehung wieder ein, und alte Gefühle kommen hoch, obwohl inzwischen so viel Zeit vergangen ist …«

      Wenn eine Beziehung zu Ende geht, ist das immer schmerzhaft – besonders für den, der die Beziehung gerne weitergeführt hätte. Hinzu kommt in Ihrem Fall noch, dass es die erste Partnerschaft war, die Sie eingegangen sind und die dann zerbrochen ist. »Die erste große Liebe« ist etwas ganz Besonderes, hinterlässt aber leider auch besonders tiefe Wunden, wenn sie endet.

      Wir verlieren nämlich in dem Moment nicht nur einen Menschen, sondern auch so manche Illusion, die wir uns bis dato gemacht hatten. Falsche Vorstellungen und Wünsche werden offenbar und müssen ehrlich angeschaut und verarbeitet werden. Wir brauchen Zeit zum Trauern, denn wir haben vieles verloren. An manchen Stellen müssen wir unsere Sicht der Dinge überdenken und korrigieren: Wo haben wir zu viel oder Falsches erwartet? Wo sind wir verletzt, enttäuscht? Was wollen wir beim nächsten Mal anders machen? All diese Fragen gehören zu einem Entwicklungsprozess, der wichtig ist und uns reifen lässt.

      Wenn wir uns diese Zeit zum Trauern in der jeweiligen Situation nicht nehmen, sondern einfach »zur Tagesordnung« übergehen und den Schmerz wegschieben, meldet er sich irgendwann zurück. Schmerz verlangt, dass wir uns ihm widmen und uns mit ihm auseinandersetzen. Da, wo Altes und Unbearbeitetes plötzlich – wie in Ihrem Fall nach einigen Jahren – hochkommt, ist das meist ein Zeichen dafür, dass Dinge nicht abgeschlossen wurden und man ein Stück Trauerarbeit, die damals dran gewesen wäre, nicht geleistet hat.

      Nehmen Sie Ihre Gefühle auch in Bezug auf diese längst vergangene Beziehung ernst und holen Sie das Abschiednehmen und Trauern nach. Die Unterstützung eines Seelsorgers oder Beraters, mit dem Sie die Beziehung noch einmal durchgehen können, kann dabei vielleicht eine Hilfe sein.

      Inge Frantzen

      »ICH WILL NICHT VERGEBEN MÜSSEN!«

      »Ein Mann aus meiner Gemeinde hat fälschlicherweise etwas über mich verbreitet. Und obwohl herauskam, dass alles nur ein dummes Gerücht war, musste ich mich vor vielen Leuten erklären. Ich werde jetzt noch wütend, wenn ich an diese Person denke. Ich habe ihn zur Rede gestellt – doch er entschuldigte sich nicht einmal! Ich weiß zwar, dass ich ihm vergeben sollte, aber ehrlich gesagt: Ich finde das eine unfaire Forderung von Gott!«

      Den biblischen Aufruf zur Vergebungsbereitschaft empfinden Sie als eine Zumutung. In der Tat, manchmal ist es das. Doch es ist eine Zumutung Gottes zu unserem Besten! Denn wie sähe die Alternative aus?

      Wer nachtragend ist, muss viel schleppen. Wer sich der Vergebungsbereitschaft verweigert, schadet sich letztlich selbst. Bitterkeit und unterschwellige Wut können den Organismus nachhaltig belasten; das Unrecht im Herzen lebendig zu erhalten verbraucht Lebenskraft, ohne dass sich dadurch an der Lebenssituation etwas ändert. Wer vergibt, lebt gesünder.

      Bitterkeit ist ein schlechter Tröster. Wer verletzt wird, sucht Trost. Manche nehmen dabei Zuflucht zu bitteren Gefühlen, die sie als gerechtfertigt empfinden und durch die sie ein Stück Trost erleben. Doch wenn Bitterkeit sich im Herzen verfestigt, wird sie zu einem Bumerang: Sie vergiftet die Gemeinschaft mit anderen Menschen. Suchen Sie den Trost am richtigen Ort: Teilen Sie Ihr Leid und den Zorn mit Gott. Lassen Sie vertraute Menschen Anteil nehmen an Ihrem Ergehen, ohne sich hinter Bitterkeit zu verschanzen.

      Wer loslässt, wird frei für Neues. Wer die Vergebungsbereitschaft verweigert, bleibt selbst gefangen. Die fortwährende Beschäftigung mit dem erlittenen Unrecht kann die Offenheit für neue Wege verhindern. Und sie macht blind für das viele Gute, das uns dennoch geschenkt ist. Wenn Gott uns zum Vergeben auffordert, liegt darin zugleich seine Zusage, dass er für uns sorgt und neue Lebensmöglichkeiten für uns bereithält. Dem dürfen wir vertrauen und wissen, dass die endgültige Klärung von Recht und Unrecht in seinen Händen liegt. Bei allem sollten wir nicht vergessen: Wir leben selbst ja von Gottes Vergebung in Jesus Christus.

      Monika Riwar

      »DER TRATSCH MACHT UNS KAPUTT!«

      »In unserem Hauskreis ist es im Moment ganz furchtbar. Bisher haben wir uns immer gut verstanden, aber seit einigen Monaten ist es so, dass scheinbar jeder über jeden tratscht. Niemand weiß so genau, wie es dazu kommen konnte. Mittlerweile ist das Klima fast schon vollkommen vergiftet. Was können wir tun, damit wir wieder miteinander ins Reine kommen?«

      Kleingruppen innerhalb einer größeren Gemeinde sind eine tolle Einrichtung, weil sie über den Gottesdienst hinaus Nähe, Geborgenheit und Alltagsbegleitung in persönlichen Fragen und Nöten anbieten. Jede christliche Gemeinschaft kann sich glücklich schätzen, wenn sie gut funktionierende Hauskreise hat, durch die auch junge Christen und neue Gemeindemitglieder in eine persönliche Gemeinschaft aufgenommen werden können. Wichtig ist, dass eine solche Gruppe zwei konkrete Ziele verfolgt: die Förderung des persönlichen Glaubenswachstums und dazu die Unterstützung der Gesamtaufgabe Gemeinde.

      Die Gefahr, als Tratsch- und Klatschkreis mit oberflächlicher Sinngebung zu enden, ist immer gegeben. Eine Hilfe ist es, von der Gemeindeleitung Impulse zu bekommen, im Kreis eine anerkannte Leitung und Schwerpunktthemen zu akzeptieren und die gemeinsamen Rahmenbedingungen übereinstimmend festzulegen (z. B. das Gebet füreinander, Ehrlichkeit untereinander, Verbindlichkeit der Mitglieder).

      Wenn nun theologische, persönliche und andere Probleme auftreten, ist es notwendig, diese Schwierigkeiten offen zu diskutieren. Jeder sollte sich dabei etwas sagen lassen, und die Bitte um Entschuldigung sollte angesprochen und gewährt werden. Bei Bedarf sollte ein Vermittler (Pastor, Älteste o. Ä.) zurate gezogen werden.

      Dass Konflikte entstehen, wo Menschen sich treffen – auch wenn es sich bei ihnen um Christen handelt –, ist menschlich. Dass man sie aber unter den Teppich kehrt oder sich verärgert trennt, entspricht nicht dem, was Gott sich von uns wünscht (siehe u. a. Philipper 2,3 ff.; Galater 5,13-15; Galater 6,1-4). Doch wenn Sie es gemeinsam schaffen, die Schwierigkeiten zu bewältigen, können Sie als Gruppe neu und intensiver zusammenwachsen und einander dienen.

      Linda und Hans-Jörg Karbe

      »AN MIR NAGT DER NEID«

      »Ich (41) werde immer wieder von Neidgefühlen geplagt. In meiner Kirchengemeinde leite ich das Musikteam. Vor Kurzem