Hans-Peter Siebenhaar

Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag


Скачать книгу

Dör­fer und Städte wie Dettelbach, Kitzingen, Sulzfeld, Marktbreit, Frickenhausen, Veits­höchheim, Lohr und Miltenberg.

      ... landschaftlich reizvoll

      Wie an einer Perlenschnur reihen sich die Städte, Dörfer und Weiler entlang des Mains auf. In zahlreichen Kurven schlängelt sich der Fluss durch die liebliche Mittelgebirgslandschaft Main­frankens Richtung Frankfurt. Sonnen­verwöhnte Weinlagen, weite Gäu­land­schaften und ausgedehnte Waldgebiete laden dazu ein, diese - historisch und kulturell neben dem Regierungsbezirk Unterfranken auch Teile Baden-Würt­tem­bergs und Oberfrankens um­fas­sen­de - vom Main geprägte Natur- und Kulturlandschaft in ihrer Vielfalt zu erwandern und zu erradeln.

      ... reich an Kultur

      Die fränkische Region ist nicht nur das be­kannte Bocksbeutelland, sondern eine Kulturregion europäischen Ran­ges, die in Teilen noch auf ihre Ent­deckung wartet. Die Fürstbischöfe ge­nos­sen ihren Reichtum und inves­tier­ten ihr Geld im Überfluss in Schlösser und Gärten. Das von der Unesco aus­gezeichnete Weltkul­tur­erbe in Bamberg und in Würzburg zählt zwar zu den Höhepunkten jeder Reise entlang des Mains, doch gibt es viel mehr zu ent­decken. Auch weniger bekannte Ziele wie der Park Schön­busch, die Gar­ten­an­lage in Veits­höch­heim, die Kirchen­burg in Mönchs­sond­heim oder die Burg­ruinen in Wertheim und Freu­den­berg, Klosteranlagen wie Bronn­bach oder verträumte Schlösser wie Mes­pel­brunn und Seehof (bei Bam­berg) sind einen Besuch wert. Im Som­mer locken angesehene Kultur­fes­ti­vals wie das Mo­zartfest in Würzburg oder die Cal­de­ron-Festspiele in Bam­berg.

      ... eine Region für den Aktivurlaub

      Mainfranken wird von einem der at­trak­tivsten Radwege Deutschlands durch­kreuzt, dem Main-Radweg. Die ex­zellent mar­kierte und ausgebaute Stre­cke führt entlang der schönsten Städte und Sehenswürdigkeiten der Re­gion. Mountainbiker fin­den au­ßer­dem in den Wäldern des Spes­sarts und des Steigerwalds inter­es­san­te Tou­ren. Auch Wanderer kommen durch die Wälder, Weinberge und ent­lang des Mains auf ihre Kosten. Großer Be­liebt­heit erfreuen sich The­men­wan­der­wege wie der Steigerwald-Pano­ra­ma­weg, der Rot­weinweg im Main­vier­eck bei Mil­ten­berg oder der Friedrich-Rückert-Weg von Schweinfurt nach Coburg. Besonders reizvoll sind die ver­wun­schenen Täler der Main-Zuflüsse, die nur zum Teil durch Wanderwege er­schlossen sind (z. B. das Wässer­nach­tal). Abseits des „Trubels“ des Maintals las­sen sich geradezu unberührte Land­schaften und wenig besuchte Weiler ent­decken. Der Main lockt außerdem Kanufahrer und Boots­wanderer.

      ... ein Paradies für Weintrinker

      Mainfranken ist Weinfranken - der Wein steht nahezu sinn­bild­lich für die gesamte Land­schaft und hat hier eine lange Tradition. Bis heute ist der Sil­vaner - in der re­gio­nal­typischen Bocks­beutelflasche - der Stolz der Re­gion, die mit ihren unterschiedlichen Terroirs wie Keuper, Muschelkalk oder Bunt­sand­stein ideale Voraussetzungen für eine große Sortenvielfalt besitzt. In Main­fran­ken wird übrigens von klei­nen und re­gio­nalen Brauereien auch gutes Bier her­gestellt. Bamberg mit sei­ner Spe­zia­li­tät Rauchbier ist gar die Bier­haupt­stadt Frankens.

      ... ein Eldorado für Feinschmecker

      Wein und Küche gehen entlang des Mains eine gelungene Verbindung ein, zur Freude der Fans exzellenter Re­gio­nal­küche. Im Gegensatz zu anderen Regionen Deutschlands haben hier zahl­reiche traditionelle Familien­gast­höfe über­lebt. Sie glänzen mit regio­na­len Gerichten auf der Basis ein­hei­mi­scher Pro­dukte. Insbesondere im Wein­drei­eck rund um Würzburg kommen auch anspruchsvolle Gäste dank der vielen überdurchschnittlichen Wein­stu­ben, Gast­häuser und Restaurants auf ihre Kosten. Im Mittelpunkt stehen auf der Weinkarte meist Fisch­spe­zia­li­täten: Zan­der, Hecht, Forelle, Waller und Aal, aber auch der für Franken typische Karp­fen in den Monaten Sep­tember bis April. Daneben zählt Wild aus den Wäldern des Spessarts und des Stei­ger­wal­des sowie Fleisch aus öko­lo­gi­scher Land­wirt­schaft zu den regio­na­len Stär­ken.

      Vielfältige Landschaften

      Das Tal des Mains und die von ihm durchquerten Mittelgebirge bieten überdurchschnittlich viele intakte Naturräume. Wanderungen durch Spessart, Steigerwald und Hassberge sind im Herbst, wenn sich die Blätter der Buchen und Eichen hellgelb bis blutorange verfärben, ein Erlebnis.

      Der Main-Radweg zählt zu den schönsten Tourenmöglichkeiten in Mitteleuropa. Da die abwechs­lungs­reiche Flusslandschaft keine großen Steigungen aufweist, eignet sich die Tour von Aschaffenburg über Milten­berg, Wertheim und Würzburg bis nach Bamberg selbst für untrainierte Fahrradfahrer.

      Wandern durch Weinberge

      Der Wein prägt Mainfranken. Auf gut markierten Touren - z. T. leider auf brei­ten betonierten oder asphaltierten We­gen, die im Zuge der Flur­be­rei­ni­gung im 20. Jh. entlang der Hänge an­ge­legt wurden - eröffnen sich immer neue Ausblicke. In den vielen Winzer­or­ten erfährt man auf Schautafeln Wis­sens­wertes über Rebsorten und Terroir, Gast­häuser, Besenwirtschaften, aber auch feine Restaurants laden zu einer Ein­kehr ein. Besonders schöne historische Wein­gärten gibt es in Zeil am Main, auf dem Abt-Degen-Steig lassen sie sich herr­lich durchwandern.

      Aktiv am Main

      Der Main ist nicht nur die Lebensader und Seele der Landschaft, sondern lockt auch zum Baden, Kanu- und Boot­wan­dern. Mittlerweile haben be­geis­ter­te Freun­de des Stand-Up-Padd­ling den Main ebenfalls entdeckt. Ex­per­ten bie­ten nicht nur den Verleih der Boards an, sondern auch individuelle Tou­ren. Besonders schöne Abschnitte sind der Untermain zwischen Wert­heim und Mil­tenberg, die Mainschleife bei Volk­ach und Sommerach und nicht we­niger reizvoll die romantischen Neben­flüsse wie Fränkische Saale und Tauber. Achten Sie aber auf Schleu­sen­be­triebs­zeiten oder gar Sperrungen. Infor­ma­tio­nen gibt es unter www.elwis.de.

      Volkacher Mainschleife

      Sie zählt zu den Highlights einer Tour ent­lang des Mains. Hier gedeihen Wein­trauben, Obst und Spargel präch­tig. Inmitten der malerischen Land­schaft liegen die angesehenen Win­zer­orte Escherndorf, Nord­heim und Som­mer­ach. Zu Fuß oder auf dem Fahr­rad lassen sich bekannte Lagen wie der Escherndorfer Lump oder der Som­mer­a­cher Katzenkopf durchqueren. Zu ei­ner romantischen Pause lädt die Hall­burg inmitten der Wein­ber­ge zwischen Volkach und Sommerach ein.

      Terroir-F-Plattformen

      Besonders schöne Aussichtsplätze wur­den im Zuge eines Marketingprojekts in Mainfranken mit Fähnchen markiert und als Terroir-F-Punkte beschildert. Sie aufzusuchen lohnt nicht nur wegen der herrlichen Ausblicke, sondern auch wegen der dort vermittelten ge­schicht­li­chen, kulturellen oder ökologischen im Zusammenhang mit dem Weinbau ste­henden Themen. In der Lage Eschern­dorfer Lump bei Volkach beispielsweise, wo ein be­weg­liches Photovoltaikelement de­mon­striert, wie stark die Sonne hier in einer der heißesten Lagen Frankens strahlt, geht es um den Einfluss von Klima und Klimawandel auf den Weinbau. Ar­chi­tektonisch eindrucksvoll ist die in Form eines gewaltigen Beton-Eich­hörn­chen­nests gestaltete Aus­sichts­platt­form ober­halb der Lage Kobersberg bei Rimpar.

      Schloss- und Hofgärten

      Ein Highlight ist Park Schönbusch, der größte der Schloss­gär­ten in Main­fran­ken. Im Mittelpunkt des weitläufigen Parks steht das ele­gan­te Som­mer­schloss der Mainzer Kur­fürs­ten mit dem großen davor an­ge­leg­ten Teich. Bei einem Spa­zier­gang durch den Park lässt sich so viel ent­decken, dass man gut einen ganzen Tag darin ver­bringen kann, bis Hirten­häuser, Kanäle, Labyrinth und was sich sonst noch dort verbirgt, erkundet sind. Fas­zi­nierend sind auch der prächtige Roko­kogärten von Schloss Veits­höch­heim mit mehr als 300 Skulp­turen und die terrassenförmige