im südlichen Pfälzerwald aus sind unzählige Kletterfelsen zu erreichen.
Wo Könige und Ritter lebten
Burgen
Die Pfalz war ein Land der Burgen. Heute sind zwar nur noch Ruinen zu bestaunen, diese jedoch vermitteln nach wie vor ein imposantes Bild einer Zeit, in der von hier aus weite Teile des Landes regiert wurden.
Von den einst rund 500 Burgen zwischen Rhein und Pfälzerwald sind heute nur wenige gut erhalten, Überresten von ihnen begegnet man in der Region jedoch auf Schritt und Tritt: Rund 50 ehemalige Burganlagen lassen sich in Form von Ruinen bis heute besichtigen und erkunden.
Ruine Drachenfels - die Burg für Mutige
Hier sind Kletterkünste gefragt. Optisch ist die in einem steilen Felssporn wohl im 13. Jh. erbaute, stark verfallene Burg weniger beeindruckend, ihr wahrer Reiz offenbart sich beim Erklimmen der steilen Felstreppen und Leitern.
Altdahn - 3 in 1
Die Dahner Burgengruppe besteht aus den Ruinen dreier Burgen: Altdahn, Grafendahn und Tanstein. Die dort mit ihren Familien lebenden Dahner Ritter verpflichteten sich in einem Burgfrieden, Dahn und die umliegenden Höfe gemeinschaftlich gegen Feinde zu verteidigen. Die Anlagen der Dreierburg, deren älteste Teile um 1100 errichtet wurden, lassen sich ausführlich erkunden.
Hardenburg - großflächig und erhaben
Im 16. Jh. wurde die einstige Burg zu einer trutzigen Renaissance-Residenz der Grafen von Leinigen ausgebaut. Bis heute können hier mächtige Mauern, dunkle Verliese und großzügige Gartenanlagen besichtigt werden. Die Hardenburg gilt als eine der größten Burganlagen der Pfalz. Eine kleine Dauerausstellung zur Geschichte der Anlage komplettiert den Besuch.
Madenburg - am Balkon der Haardt
Ein kleiner Spaziergang durch den dichten Laubwald führt die Besucher auf die stattliche Madenburg. Von der spätestens im 11. Jh. errichteten Anlage bietet sich ein toller Blick über die Rheinebene. Die sanften Hügel rund um die südliche Weinstraße liegen einem regelrecht zu Füßen.
Trifels - Richard Löwenherz’ Zwangsaufenthalt
Die auf einem steilen Sandsteinfelsen errichtete Burg ist einer der historischen Höhepunkte der Pfalz. Im 12. und 13. Jh. war der Trifels Reichsburg und Eckpfeiler der kaiserlichen Macht. Dass nicht alle Könige freiwillig hier waren, zeigt das Beispiel des englischen Königs Richard Löwenherz. Auf dem Rückweg von einem Kreuzzug geriet er 1192 in Gefangenschaft und musste einige Monate unfreiwillig in der Pfalz verbringen.
Hambacher Schloss - Wiege der Demokratie
Das bei Neustadt unübersehbar über der Weinstraße thronende Schloss wurde im 19. Jh. zu einem Zentrum der deutschen Demokratiebewegung. Das Bauwerk selbst ruht auf den Grundmauern der Kästenburg, die hier im 10. Jh. errichtet wurde. Im Spätmittelalter war die Burg bevorzugter Aufenthaltsort der Speyerer Bischöfe.
Heidenlöcher - mit Fantasie in die Vergangenheit
Passiert man die Ebene oberhalb von Deidesheim flüchtig, könnte man die dort herumliegenden Steine für Felsen halten. Schaut man etwas genauer hin, sind Wege, Wände und Hauseingänge zu entdecken - das Kopfkino startet und man fragt sich, wer wohl die Menschen waren, die hier vor 1000 Jahren Schutz suchten.
Lichtenberg - eine Burg im Heute
In der Ruine der einst ausladenden Burg Lichtenberg ist nach umfangreichen Baumaßnahmen ein Burgrestaurant, eine Jugendherberge, ein Heimatkundemuseum und das Urweltmuseum Geoskop beheimatet. Hier kann man auch bei schlechterem Wetter vieles entdecken.
Berwartstein - lebendige Geschichte
Bei der Führung durch die zum Teil möblierten Räume wird die Vergangenheit der Burg anschaulich und lebendig vermittelt. Gewissenhafte Historiker und Denkmalschützer schütteln vielleicht hin und wieder den Kopf, aber die emotionale Reise in die spannende Zeit der Raubritter gelingt hier vorzüglich.
Qualität auf dem Vormarsch
Wein
Die Pfalz ist Weinland. Bier spielt in der Vermarktung von Festen und der Gastronomie kaum eine Rolle. Die Rolle des Weins hingegen ist kaum zu überschätzen. Alles dreht sich um den vergorenen Traubensaft in vielen Abstufungen, von günstig bis hochpreisig, von einfach bis intensiv-raffiniert.
Im Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e. V. (VDP) sind knapp 200 Weingüter in ganz Deutschland Mitglied, viele davon liegen in der Pfalz. Der Verband setzt sich für verbindliche Qualitätsstandards und für die ökologische Bewirtschaftung der Weinberge ein.
Große Namen
Knipser: Auf ihrem seit 1850 bestehenden VDP-Weingut in Laumersheim baut die Familie Knipser heimische wie internationale Rebsorten an und kreiert hieraus exzellente, meist trockene Weine auf höchstem Niveau. Dies brachte ihnen unter anderem schon mehrfach den Deutschen Rotweinpreis des Fachmagazins „Vinum“ ein.
Fitz-Ritter: In dem von einem üppig bewachsenen Garten umgebenen klassizistischen Gutshaus in Bad Dürkheim werden bereits seit 1795 Weine und Sekte in der nun neunten Generation produziert. Die Sektkellerei gilt damit als die älteste der Pfalz. Seine rund 25 ha Rebflächen bewirtschaftet das VDP-Weingut ökologisch.
Von Bassermann-Jordan: Gegründet wurde das Weingut bereits 1713. Eine der markantesten Figuren der Weingutsgeschichte war der vielseitig aktive Friedrich von Bassermann-Jordan. Er kümmerte sich um seinen Adelstitel ebenso wie um die „Geschichte des Weinbaus“. Die herausragenden Weine wachsen auf Lagen in Forst, Ruppertsberg und Deidesheim. Da Friedrich auch einer der Gründungsväter des VDP war, sind natürlich alle Weine entsprechend klassifiziert.
Weingut Pfeffingen: Im kleinen Weiler Pfeffingen bei Bad Dürkheim werden auf dem VDP-Weingut hervorragende, klare, elegante Weine mit viel Frucht produziert. Neben Riesling und Scheurebe gibt es ein feines Angebot an Spätburgundern.
Weingut Dr. Bürklin-Wolf: Eines der renommiertesten Weingüter der Mittelhaardt. Der Gault Millau spricht gar vom „vermutlich komplettesten Rieslingweingut der Welt!“. Das VDP-Weingut wird ökologisch bewirtschaftet, u. a. mithilfe von zwei gutseigenen Pferden.
Junge Winzer
Meyer: Seit Andreas Meyer in das elterliche Weingut eingestiegen ist, gelingen ihm immer wieder tolle Weine, sodass er bereits einige Auszeichnungen sammeln konnte. 2019 galt er im Bereich Riesling als „Entdeckung des Jahres“. Wunderbar ist ein Besuch auf dem Weingut. Zunächst unscheinbar, ist die moderne Weinbar dann ein Genuss für Mund, Nase und Augen.
Gaul: Zwei Schwestern, außergewöhnlich gute Weine und ein markanter Cortenstahl-Kubus - das Weingut in Sausenheim hat viele Besonderheiten. Die Renner des Weinguts sind hingegen Klassiker der Pfalz: Auszeichnungen gab es häufig für Rieslinge, aber auch der Weiße Burgunder der Schwestern wird oft gelobt.
Sankt Annagut: Das höchstgelegene Weingut der Pfalz liegt an den Hängen des Pfälzerwalds oberhalb von Burrweiler. Victoria Lergenmüller, Tochter einer bekannten Pfälzer Winzerfamilie und mehrfach prämierte Jungwinzerin, produziert dort hervorragende Rieslinge.
Gemeinsam