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Die Bilder der großen Meister der Kunstgeschichte kommen auf 7 bis 12 Prozent jährlich. Allerdings sind die Werke von Van Gogh, Rembrandt, Rubens, Caravaggio oder Degas für Normalsterbliche absolut unerschwinglich. Auch Künstler der Gegenwart erreichen Werte von mehreren hunderttausend Euro.
Wer frühzeitig einen Klassiker entdeckt, hat indes ausgesorgt. Bei einigen Aspiranten dürfte allerdings erst die nächste Generation profitieren. Van Gogh beispielsweise war zu Lebzeiten ein bettelarmer Mann, der seinen Bruder um Unterstützung bitten musste. Eines seiner Bilder diente sogar als Abdeckung für einen Taubenschlag. Gauguin fristete schwerkrank sein Dasein auf Tahiti, obwohl er als reicher Börsenmakler begonnen hatte. Viele Künstler konnten von ihrem späteren Ruhm nicht profitieren.
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Der Kunstmarkt ist zudem von der allgemeinen Vermögensentwicklung abhängig. Einen schweren Crash gab es beispielsweise 1990. Damals hatten viele vermögende Japaner sich Klassiker zugelegt. Als die Konjunktur in Tokio einbrach, fiel auch der Kunstmarkt. Anders verhielt es sich in den Jahren nach der Jahrtausendwende. Trotz der schrecklichen Ereignisse in New York im Jahr 2001 konnte sich der Kunstmark stabil halten. Und auch das schwere Krisenjahr 2008 mit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers bescherte dem Kunstmarkt nur für eine kurze Zeit rückläufige Preise.
Wer sind nun die großen Künstler unserer Epoche? Zu den renommierten und äußerst begehrten Künstlern der Gegenwart zählen beispielsweise Gerhard Richter, Neo Rauch und Damien Hirst.
Damien Hirst schafft es, durch spektakuläre Kunstobjekte die Aufmerksamkeit der Welt auf sich zu lenken. Neben einem eingelegten Hai war es ein mit Brillanten übersäter Totenschädel aus Platin, der die Kunstwelt in gruseliges Staunen versetzte, zumal das Oeuvre den bizarren Titel „For the love of God“ trägt.
Welche Dimensionen der Kunstmarkt hat, können Sie an einzelnen Auktionsergebnissen ermessen: Andy Warhols Bild „Green Car Crash“ brachte stattliche 64 Millionen US-Dollar. Das Bild „White Center“ von Mark Rothko kam bei Sotheby’s auf 72,9 Millionen US-Dollar. In immer mehr Schwellenländern begeistern sich Millionäre für Kunstinvestments. So ist es nicht verwunderlich, dass Städte wie Hongkong und Schanghai immer mehr renommierte Galerien und neue Kunden anlocken.
Während früher nur europäische Künstler in Sammlungen und Museen aufgenommen wurden und anschließend amerikanische Maler in die Spitzenranglisten aufstiegen, so sind es heute zunehmend chinesische Künstler, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ein Drittel der wertvollsten und teuersten zeitgenössischen Kunst stammt mittlerweile aus China.
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Experten schätzen die Rendite von modernen zeitgenössischen Kunstwerken, die anerkannt sind, auf im Durchschnitt jährlich rund 20 Prozent.
Man sollte aber berücksichtigen, dass es auch für Experten ungemein schwer ist, die Zukunftsperspektiven von modernen Kunstwerken zuverlässig und objektiv einzuschätzen. Einige Künstler verschwinden schon nach kurzer Zeit, während andere sich langfristig durchsetzen. Nur wer frühzeitig dieses Potenzial erkennt, kann mit Kunstwerken Renditen erwirtschaften, die weit über 20 Prozent jährlich liegen.
Nur ganz wenige Auserwählte werden in 50 Jahren im renommierten Museum of Modern Art in New York oder im Centre Pompidou in Paris hängen. Der Rest macht Grafikdesign für Werbeagenturen oder endet auf einem Aussteigerbauernhof in Ecuador.
Als Investor sollten Sie daher nur das kaufen, was Ihnen gefällt und behagt: Wenn Ihnen glitzernde Totenschädel in Ihrem Schlafzimmer endlose Albträume bereiten, dann kaufen Sie lieber etwas weniger Anstrengendes. Auch Kunstobjekte, die aussehen, als hätte sich Ihr Eigenheim in einen Schrottplatz verwandelt oder in ein öffentliches Pissoir, sind vielleicht gewöhnungsbedürftig.
Der zeitgenössische Kunstmarkt
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Von den herausragenden Künstlern unserer Epoche sind leider viele schon unbezahlbar, da sie allgemeine Anerkennung genießen. Hierzu gehören klangvolle und illustre Namen wie Georg Baselitz, Jeff Koons, Roy Lichtenstein, Gerhard Richter, Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat.
Mit solchen Investments werden Sie – das nötige Kleingeld vorausgesetzt – in kürzester Zeit hohe Gewinne machen. Ähnlich gefragt sind Jörg Immendorff, Sigmar Polke und Horst Antes.
Die heutige Kunst ist sehr vielfältig. Nicht nur Malerei und Bildhauerei sind gängige Ausdrucksformen, sondern auch Videokunst, Landart und Mixed Media. Durch das Internet haben ganz neue multimediale Kunstformen sich durchgesetzt, deren Wertentwicklung heute noch gar nicht abzusehen ist. Wo Sie sich informieren können
Artprice | www.artprice.com |
Art Investor | www.artinvestor.de |
Kunstvereine | www.kunstvereine.de |
TIPP
Wenn Sie nicht die nötige Zeit und Muße haben, um sich umfassend mit dem Kunstmarkt zu beschäftigen und nur wenig Geld investieren wollen, dann gibt es noch einen Geheimtipp für Sie: Kunstvereine bieten ihren Mitgliedern jährlich die Möglichkeit an, ein Kunstwerk zu erwerben, das ein Künstler exklusiv für diesen Verein angefertigt hat.
Häufig handelt es sich um Kunstdrucke, die nur in limitierter Auflage auf den Markt kommen. Da solche Kunstvereine über exzellente Beziehungen und herausragende Fachkenntnisse verfügen, steigen diese Objekte sehr schnell im Wert.
Die Preise für solche vereinsintern vermittelten Kunstwerke sind durchaus für jeden erschwinglich. Eine Liste aller Kunstvereine in Deutschland erhalten Sie unter www.kunstvereine.de.
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