Lilly Grünberg

Tango der Lust


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du bereit?«

      »Ja, Herr«, schluchzte sie und schniefte. Blieb ihr denn in ihrer Lage etwas anderes übrig, als zu bejahen? Sie musste ihn zufrieden und gnädig stimmen, dann wurde es vielleicht nicht so schlimm.

      Er trat zurück und wischte ihr die Nase ab, lächelte zufrieden, nahm eine Peitsche, zeigte sie ihr, weidete sich an ihrer ängstlichen Miene. Der Schmerz war auszuhalten, als er mit der Peitsche auf die Innenseite ihrer Schenkel schlug. Leicht, mal da, mal dort. Als er sie durch ihre Schamlippen zog, über ihre Klitoris hin und herrieb, hielt Jessica erstarrt die Luft an.

      Er lachte. Dann schlug er sie.

      Ihre Arme, ihren Rücken, ihre Brüste, ihren Po, ihre Schenkel, ihren Bauch.

      Er wanderte um sie herum. Nichts war vor ihm sicher. Nicht ihre Achselhöhlen, nicht ihre Scham. Er schlug sie überall, und je lauter und verzweifelter ihre Schreie wurden, desto lüsterner und gieriger betrachtete er ihren Körper.

      Der Schmerz brannte überall, nur kurz, aber das genügte. Sie spürte kaum, wie ihr der Lustsaft kitzelnd die Innenseite ihrer Schenkel hinablief, wie geschwollen ihre Schamlippen waren, wie lüstern ihre Perle pochte, so schnell folgte Hieb auf Hieb, raste der Schmerz mal hier, mal dort über ihre Haut. Am Schlimmsten war es auf ihren Brüsten, unter den Achseln und auf ihrem Schoß. Dennoch empfand sie Lust. Selbst ihr eigenes Schreien steigerte ihre Begierde, obwohl ihr allmählich die Kraft ausging.

      Auf einmal zog er sich aus. Nach Luft ringend, ihr Herz wild pochend, ihre Augen von Tränen gefüllt, sah sie ihm dabei zu. Ein makelloser männlicher Körper, sein Penis zu stolzer Größe angeschwollen, die Vorhaut zurückgeschoben, auf seiner Eichel ein Tropfen glänzend, seine Hoden prall.

      »Bitte, Herr«, flehte Jessica schluchzend und zitternd.

      Seine Hände streichelten zärtlich ihre Brüste, zupften neckend an ihren Nippeln.

      »Was – bitte?«

      »Bitte, Herr, nicht mehr schlagen.«

      Er küsste sie, knabberte sanft an ihren Lippen, während seine Finger ihre Nippel zwirbelten und Jessicas Verlangen fast unerträglich wurde. Sie fühlte sich so hilflos, so entblößt in ihrer gespreizten Stellung, und zugleich wollte sie, dass er dies ausnützte und ungehemmt in sie eindrang.

      »Wenn ich dich nicht mehr züchtige, was möchtest du dann?«, fragte er leise, mit einem vibrierenden Unterton, der ihr durch und durch ging.

      »Nimm mich, Herr, bitte.«

      Er lachte und sie war ein wenig überrascht, dass er tatsächlich ohne weiteren Kommentar in sie eindrang.

      Jessica stöhnte begierig auf. Ihre Vagina spielte verrückt. Es zuckte und zog tief in ihr, schmerzte auf eigenartige Weise und fühlte sich dabei unendlich gut an. Wann stieß er denn endlich zu? Sein Penis verharrte in ihr, füllte sie gut aus, pulsierte. Sie hätte gerne die Kontrolle übernommen, aber ihre Fesseln ließen nicht zu, dass sie sich soviel bewegte.

      »Wie willst du es?«, fragte er mit einem Knurren, ganz tief aus seiner Kehle, unheimlich und gefährlich wie ein Wolf oder wie ein Dämon.

      »Hart und schnell«, keuchte sie atemlos.

      »Dann sag es klar und deutlich: fick mich, Herr.«

      Es widerstrebte Jessica, sie mochte das Wort Ficken nicht, es war in ihren Augen nur ein Akt, lieblos und besitznehmend, andererseits, war es denn etwas anderes? Sie war hier, um sich von ihm benutzen zu lassen und dass sie dabei soviel Lust empfand, war ein Glücksfall. Sie sah es ihm an, er würde sich eher herausziehen und selbst befriedigen, als ihr einen Höhepunkt gönnen, wenn sie sich nicht fügte.

      Jessica schluckte. »Fick mich bitte, Herr«, presste sie wimmernd heraus.

      Endlich, er bewegte sich in ihr, gefühlvoll, langsam, viel zu langsam und doch war es gut. Jessica schloss die Augen, gab sich ganz dieser Wonne hin. Er füllte sie vollkommen aus. Ihre Vagina schloss sich offenbar immer enger um ihn und sie passten immer besser zusammen. Sein Schwanz stieß sich tiefer hinein, wieder und wieder, nicht zu schnell, jeden einzelnen Stoß auskostend. Es war zu schön, um es auszuhalten.

      »Jaaa!« Jessica konnte nicht anders. Sie schrie und schrie. Ihre Lust wollte heraus.

      Ihr Schreien heizte ihn an. Er wurde schneller, jagte seinen Schwanz nun tief und hart in sie hinein, hielt sie dabei fest umarmt, als wolle er ihr die Luft abdrücken – und dann kam sie, in einer nicht enden wollenden Welle von Orgasmen. Nochmal und nochmal und war halb taub von ihrem eigenen Lustgeschrei.

      Jessica war erleichtert, wie immer, wenn das Zusammentreffen und der Sex angenehm und zur Zufriedenheit des Kunden verlaufen war. Diese Art von Sex war zwar ungewöhnlich anstrengend gewesen und hatte einige Striemen auf ihrem Körper hinterlassen, hatte sie aber auch wohlig erschöpft. Eben erst war sie aufgewacht, in seinem Bett, in seinen Arm gekuschelt, als hätte sie bei einem zärtlichen Liebhaber übernachtet und nicht bei einem fremden Dom.

      Inzwischen wusste sie, dass er Fergus hieß. Fergus Johansson. Er lehnte sich zum Nachttisch hinüber und zündete sich einen Zigarillo an. Dann zog er Jessica wieder an sich und blies den Rauch in die andere Richtung, weg von ihr.

      »Es war schön«, sagte er. »Du empfindest Lust bei der Züchtigung, das ist gut. Ich habe daher beschlossen, dich zu einer gefügigen Sklavin zu erziehen.« Er grinste zufrieden. »Ich werde dir zeigen, wie du dich zu benehmen hast, was Gehorsam heißt und dich süchtig machen nach dem Lustschmerz.«

      Jessica blieb fast das Herz stehen. Ihre Vagina pochte noch immer erregt, aber schon bei dem Gedanken an die Peitsche überfiel sie wieder abgrundtiefe Angst. Nie wieder würde sie das machen, da befand er sich gründlich im Irrtum.

      »Ich werde das Doppelte zahlen. Nächsten Samstag sechszehn Uhr. Du wirst läuten und dann vor der Tür kniend warten, bis ich dich auffordere hereinzukommen. Du wirst ein kurzes Kleid tragen und du wirst kein Höschen darunter anhaben. Verstanden?«

      Jessica nickte wie ferngesteuert. Ihr Kopf befahl ihr zu widersprechen, abzulehnen, aber sie behielt ihren Entschluss für sich. Er würde es schon merken, wenn sie nicht kam.

      »Gut. Dann wirst du hereinkommen, dich tief herunterbeugen, vorne, an der Kommode. Du kannst dich mit den Händen abstützen, und dann werde ich dich als erstes hart von hinten nehmen. Du bist eine Sklavin, vergiss das nicht, nur für mein Vergnügen da. Bereite dich mit Gleitmittel vor.«

      Ihre Wangen glühten bei der Vorstellung, ihm auf diese Weise gefällig zu sein. Die Vorstellung war überaus demütigend. Das hatte nichts mit der Art von Sex zu tun, die sie kannte und auch keiner ihrer bisherigen Kunden hätte das von ihr ohne ein zärtliches Vorspiel erwartet.

      »Hast du mich verstanden?«, fragte er streng.

      Sie fröstelte unter der Dominanz, die in seinem Gesichtsausdruck und in seiner Stimme lag. »Ja, Herr.«

      »In Zukunft wirst du für jedes kleinste Vergehen um eine Züchtigung bitten und dich anschließend bedanken.«

      Das würde sie auf keinen Fall tun. Sie musste hier raus, sofort. Widerstrebend nickte sie.

      Natürlich hatte sie am nächsten Tag keine Minute mit Lernen verbracht. Sie hatte es versucht, oh ja, mehrmals, doch ihre Gedanken schweiften sofort wieder ab. Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt, wenn sie an ihr SM-Erlebnis dachte.

      Zuhause hatte sie sich geschworen, es wäre das erste und zugleich letzte Mal, dass sie so etwas gemacht hatte. Bei diesem Entschluss würde sie bleiben. Felsenfest. Dann hatte sie sich ausgezogen und ihren Körper im Spiegel betrachtet. Mehrere rote und blaue Striemen zeugten von der vergangenen Nacht. Wut packte sie. Nein, sie würde Martha erklären, dass sie dafür nicht geschaffen war. Zu ihrer Beruhigung tat es wenigstens beim Sitzen nicht weh.

      Doch als sie an diesem Abend im Bett lag und sich schlaflos herumwälzte, dachte sie nur noch daran, wie erregt sie gewesen war, so erregt, dass ihr ganzer Körper nach Befriedigung gegiert hatte, mit einer Intensität, wie sie es noch nie erlebt hatte. Seine Hände waren überall gewesen, hemmungslos,